DGNB-Gespräch über „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ mit Dr. Stephan Anders (DGNB)
Veröffentlicht
28:21 min., Aufnahme vom 29.10.2020, veröffentlicht: 30.11.2020
Thomas Pfohl führt das Gespräch des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. mit Dr. Stephan Anders (DGNB).
Es geht darin um Aufgaben und Tätigkeitsfelder der jeweiligen Organisationen im Bereich der Quartiersentwicklung zur fachlichen Unterstützung der am Projekt beteiligten Initiativen sowie um deren Einschätzungen im Hinblick auf die Umsetzung von Quartiers-Projekten in der Rechts- und Unternehmensform der eingetragenen Genossenschaft.
Nach der Zwischenbilanz aus Wohngipfel und Baulandkommission werden Forderungen aus der Wissenschaft laut: Die weiterhin angespannten Wohnungsmärkte erfordern den Einsatz zusätzlicher Instrumente durch Bund und Länder. Anders sei die Wende hin zu bezahlbarem Wohnraum nicht zu schaffen.
Berlin/Düsseldorf/Mannheim. Angesichts der nach wie vor bestehenden Unterversorgung mit bezahlbarem Wohnraum fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Mannheim, des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung (IMK) und des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) vom Bund die Einrichtung eines Beteiligungsfonds für kommunale Wohnungsbauunternehmen und bessere Rahmenbedingungen für die Einrichtung kommunaler Bodenfonds.
Laut Sebastian Dullien, Wissenschaftlicher Direktor des IMK, ist nicht erkennbar, dass sich infolge der Corona-Krise die Wohnungssituation in den Ballungsräumen und ihrem Umland entspannen wird. „Die sinkende Kapazitätsauslastung im Bausektor macht verstärkten öffentlichen Wohnungsbau auch konjunkturpolitisch sinnvoll. Es ist eine Chance, dass zusätzliche Baunachfrage nicht mehr unweigerlich zu höheren Preisen führt“, so Dullien. „Der öffentliche Wohnungsbau ist nicht nur eine wichtige Konjunkturstütze, er hat auch langfristig weitreichende soziale, wirtschaftliche und ökologische Effekte. Die Wohnungsnot in den Ballungsgebieten verdrängt Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen aus den attraktiven Stadtlagen und führt so zu einer Segregation, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden kann“, ergänzt Ricarda Pätzold, Wohnungsmarktexpertin am Difu.
Ein Beteiligungsfonds des Bundes, der über die Kreditanstalt für Wiederaufbau abwickelt werden sollte, soll die Eigenkapitalbasis kommunaler Wohnungsunternehmen stärken. „Eine höhere Eigenkapitalquote stärkt die Refinanzierungs- und Investitionsfähigkeit beim Neubau bezahlbaren Wohnraums, bei solchen Unternehmen, bei denen das derzeit eine Restriktion darstellt. Ein Vorteil dieses Instruments liegt darin, dass der Beteiligungsfonds – im Gegensatz zu früheren Programmen – seine Förderung gezielt auf solche Wohnungsgesellschaften fokussieren kann, die bezahlbaren Wohnraum in angespannten Märkten schaffen“, so Tom Krebs, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim.
Die Verfügbarkeit von Grund und Boden erweist sich momentan in nahezu allen Feldern der Stadtentwicklung – Wohnungsbau, Gewerbeentwicklung, soziale Infrastruktur etc. – als der „Flaschenhals“. Kommunale Bodenfonds sind zentrale Instrumente gemeinwohlorientierter Wohnungspolitik. Arno Bunzel, Leiter des Forschungsbereichs Stadtentwicklung, Recht und Soziales am Difu stellt klar: „Kommunale Bodenfonds sind zentrale Instrumente gemeinwohlorientierter Wohnungspolitik. Wir müssen deshalb ihre Wirksamkeit verbessern. Bund und Länder sollten ihre Grundstücke, für die sie keinen Eigenbedarf haben, in die jeweiligen kommunalen Bodenfonds einbringen. Dabei müssen die Vorschriften in der Verbilligungsrichtlinie des Bundes aus städtebaulicher Sicht weiterentwickelt werden.” Die finanzielle Situation der Kommunen muss als das Haupthindernis für die Implementierung handlungsfähiger Bodenfonds bezeichnet werden. „Die Länder sollten die haushalts- und kommunalaufsichtsrechtlichen Regelungen für ihre Kommunen so ausgestalten, dass kommunale Bodenfonds adäquate Refinanzierungsbedingungen haben, die sich an ökonomischen Kriterien und nicht an tradiertem kameralen Haushaltsrecht orientieren”, so Carsten Kühl, Institutsleiter des Difu.
Details und Download Policy Paper „Beteiligungsfonds und Bodenfonds zur Stärkung des öffentlichen und bezahlbaren Wohnungsbaus“ www.difu.de/15780
Autoren*in des Policy Papers: Prof. Dr. Sebastian Dullien, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung
Prof. Dr. Tom Krebs, Universität Mannheim
Prof. Dr. Arno Bunzel, Prof. Dr. Carsten Kühl und Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold vom Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
Bürgermeister Michael Grötsch; Landesumweltminister Franz Untersteller; Karl-heinz Frings, Geschäftsführer der GBG; Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv; Gregor Kiefer, bereichsleiter Baumangement, GBG. Foto: Stadt Mannheim / Markus Proßwitz
Sauberer und leiser soll die Stadt werden: Unter der Überschrift „blue_village_Franklin“ werden mit der Konversion der ehemaligen Militärfläche FRANKLIN wichtige Zukunftsthemen wie neue Mobilität, Energieeffizienz, klimaoptimiertes Wohnen oder Smart Grids erprobt. Das Projekt SQUARE, zwei nach neuesten energetischen Standards sanierte Modellhäuser, sowie die elektromobilen Buslinien 66 und 67 sind Teil dieses Masterplans. Franz Untersteller MdL, Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, besuchte am Dienstag, 4. August, im Rahmen seiner Sommertour „Umwelt-Zukunft“ die beiden Modellprojekte im neuen Stadtquartier.
„Mit SQUARE zeigen die Stadt Mannheim und die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft einen Weg, wie sich klima- und energieoptimiertes Wohnen in Bestandsgebäuden gestalten lässt“, sagte der Umweltminister bei seinem Besuch. „Es ist eindrucksvoll zu sehen, was hier in Sachen Gebäudesanierung, Elektromobilität und Smart Grids umgesetzt wurde. Und es wird spannend sein, die Ergebnisse dieses Modellprojekts auszuwerten und für andere Projekte nutzbar zu machen.“
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz erklärt: „Mit Franklin entsteht ein ökologisches Stadtquartier für über 9000 Menschen, das neue Maßstäbe setzen wird. Unser Ziel ist es, im ganzen Stadtteil möglichst wenig Energie zu verbrauchen, möglichst viel erneuerbare Energie lokal zu erzeugen und möglichst wenige Emissionen zu verursachen. In diesem Zusammenhang stellt das Modellprojekt SQUARE zwei interessante Lösungsansätze vor.“
Bereits 2014 wurde das Modellprojekt zur energetischen Gebäudesanierung SQUARE (smart quarter and urban area reducing emissions) im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaschutz mit System“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg prämiert. Der Projektantrag SQUARE wurde von der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim in Kooperation mit der Klimaschutzleitstelle erarbeitet. Dank der Auszeichnung konnte SQUARE damals in das EFRE-Förderprogramm aufgenommen und mit drei Millionen Euro unterstützt werden. „SQUARE steht für eines der ambitioniertesten Vorhaben im Bereich GreenTech und Klimaschutz der Stadt Mannheim im vergangenen Jahrzehnt. Es ist eines der Pionierprojekte, das aus dem Strategiekonzept „Blue City Mannheim“ der Wirtschaftsförderung entwickelt wurde. Die Green-Tech-Innovationsstrategie aus dem Jahr 2013 ist weiterhin hochaktuell und stellt die Weichen für klimaneutrale Mobilität und Smart Grids“, unterstreicht Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch.
Die GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft hat das Modellprojekt auf FRANKLIN schließlich erfolgreich umgesetzt. Ende 2019 zogen die ersten Mieter ein. Die beiden fast baugleichen Gebäude wurden nach unterschiedlichen Standards saniert, das eine Gebäude nach EnEV-Standard (SQUARE now), das zweite Gebäude mit Passivhauselementen nach einem EnerPhIT-Standard (SQUARE next). Dabei werden Technologien wie Smart Grids, saisonale Wärmespeicherung mittels Eisspeicher und intelligente Mobilitätskonzepte erprobt. Die insgesamt 48 Mietwohnungen verteilen sich auf 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen zwischen 84 und 109 qm. „Wir sind sehr gespannt, welche Erkenntnisse wir durch SQUARE gewinnen werden. Nach den Berechnungen und Simulationen können wir eine CO2-Einsparung von über 50 Prozent im Vergleich der beiden Gebäude erreichen. Um noch mehr CO2 einsparen zu können, setzen wir auf die Erzeugung regenerativer Energien. Das ENEV-Gebäude erhielt deshalb eine Photovoltaikanlage, das EnerPhIT-Gebäude eine Solarthermieanlage“, erklärt Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer der GBG.
„Hier entsteht die Stadt der Zukunft mit dem Energiesystem der Zukunft“, erklärt Bernhard Schumacher, Geschäftsfeldleiter Smart Cities des Mannheimer Energieunternehmens MVV. Dafür nutzt MVV auf Franklin smarte Technologien und die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und verknüpft die unterschiedlichen Sektoren intelligent und effizient miteinander – „um nicht nur Strom, Wasser, Wärme und Mobilität in das Quartier zu bringen, sondern vielmehr den neuen Stadtteil gleichzeitig zum Leuchtturm einer erforderlichen Energiewende zu machen“. Auch in Sachen Elektromobilität zeigt MVV auf Franklin, was heute schon möglich ist. Neben umweltfreundlichen Carsharing-Lösungen, wie FRANKLIN mobil, werden öffentlich zugängliche Ladepunkte errichtet, die mit dem Energiemanagementsystem vernetzt und flexibilisiert werden. Gleichzeitig spielt auch der Wärmebereich eine unverzichtbare Rolle. Deshalb hat MVV hier ein innovatives Niedertemperatur-Wärmenetz aufgebaut, das auch die effiziente Integration erneuerbarer Energien ermöglicht.
Weiterer Programmpunkt des Besuchs sind die drei Elektrobusse vom Typ E-Citaro, die seit April 2019 in Franklin auf der Linie 67 im Einsatz sind. Einer der Busse wurde ebenso im Rahmen von SQUARE gefördert. Die umweltfreundlichen Busse verkehren im 20-Minutentakt zwischen den Konversionsflächen auf Franklin und der Haltestelle Käfertal Bahnhof. Damit erhalten die Menschen, die schon jetzt in Franklin leben, arbeiten oder zur Schule gehen einen direkten Anschluss an das ÖPNV-Netz der rnv. „Es freut uns, dass wir mit EvoBus einen starken Partner für dieses zukunftsweisende Projekt direkt vor Ort haben“, so Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv. „Im vergangenen Jahr haben wir viele wertvolle Erkenntnisse im Betrieb von konventionellen Elektrobussen erhalten und gleichzeitig bewiesen, dass die Technologie auch im harten ÖPNV-Alltag besteht.“ In Zukunft werde man allerdings auch andere Antriebsformen prüfen. „Wir setzen uns aktuell intensiv mit dem Einsatz von Wasserstoffbussen im ÖPNV auseinander und werden diese Technologie auch bald bei der rnv testen“, verrät in der Beek. „Die Fahrt mit dem ÖPNV ist zwar schon per se umweltfreundlicher als die Fahrt mit dem eigenen PKW, aber wir wollen noch mehr für den Klimaschutz leisten und daher auch unsere Fahrzeugflotte soweit es geht auf emissionslose Antriebe umstellen.“
Heliatek, weltweit führender Anbieter organischer Solarenergielösungen gibt bekannt, dass die mehrfach ausgezeichnete Technologie vom TÜV Rheinland im Rahmen einer Ökobilanzanalyse (engl. LCA = Life Cycle Assessment) mit einem Carbon Footprint (dt. CO2-Fußabdruck) von weniger als 16 kg CO2e/m2 zertifiziert wurde. Für eine nachhaltige Zukunft bei einem immer weiter fortschreitenden Klimawandel muss der wachsende Energiebedarf dieses Planeten durch umweltfreundliche Low Carbon Energiequellen gedeckt werden. Heliatek hat organische Solarfolien industrieller Güte entwickelt, die für nahezu jede Gebäudeoberfläche geeignet sind und zur deutlichen Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen beitragen.
Die untersuchten organischen Solarfolien sparen bereits nach weniger als 3 Monaten das CO2e (CO2-Äquivalent) ein, das während des gesamten Lebenszyklus, von der Herstellung bis hin zur Entsorgung, entsteht. „Wir können stolz verkünden, dass wir einen der umweltfreundlichsten Wege zur Stromerzeugung und zur deutlichen Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen anbieten. Die einzigartige Zusammensetzung unserer organischen Solarfolien ohne toxische Materialien und mit PET basierten Schutzfolien macht selbst die Entsorgung der Module am Ende ihrer Lebenszeit einfach und zugleich umweltbewusst.“, sagt Guido van Tartwijk, CEO von Heliatek.
Um den Carbon Footprint mit anderen Solartechnologien vergleichen zu können, müssen alle Ergebnisse in g CO2e/kWh umgerechnet werden. Dieser Wert berücksichtigt die Stromerzeugung über die Lebensdauer für einen bestimmten Standort. Für Südeuropa hat HeliaSol® einen Carbon Footprint von nur 5-7 g CO2e/kWh (7-9 g CO2e/kWh in Zentraleuropa) und unterbietet damit schon jetzt deutlich alle gängigen Solartechnologien.
Abb.: Heliatek
Global Carbon Footprint of HeliaSol®
Standard Module auf Basis von kristallinem Silizium erreichen Werte von 40 – 100 g CO2e/kWh je nach Installationsstandort und Herkunft der Module. „Mit der geplanten Verbesserung unseres Wirkungsgrades werden wir den Carbon Footprint unseres Produktes noch weiter senken, um die Energiequelle mit dem niedrigsten CO2-Fußabdruck zu werden – einschließlich Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie. Dies ist ein wirklich grünes Produkt.“, sagt Jan Birnstock, CTO von Heliatek.
Heliatek installiert derzeit die neue Produktionsanlage zur Serienfertigung ihrer einzigartigen OPV-Solarfolien. Die Produktionslinie befindet sich in der Anlaufphase und wird ab Mitte 2020 organische Solarfolien mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 1 Mio. m² herstellen.
Über die Ökobilanz des TÜV Rheinland
TÜV Rheinland hat Heliatek’s HeliaSol®, als eines der ersten Unternehmen der Solarindustrie, in einer Ökobilanz nach ISO 14040/44 zertifiziert. Diese Analyse bietet eine strukturierte und umfassende Methode zur Quantifizierung der Energie- und Materialflüsse sowie ihrer potenziellen Umweltauswirkungen. Die Ökobilanz analysiert die Umweltauswirkungen aller Phasen eines Produktlebens, von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung am Ende des Produktlebens einschließlich aller Transport- und Lieferwege („Cradle-to-Grave“). Alle standortbezogenen Umrechnungen der TÜV Werte wurden von Heliatek durchgeführt.
Das TÜV Rheinland Zertifikat ist online unter der unten angegebenen ID-Nummer verfügbar und kann durch Scannen des folgenden QR-Codes abgerufen werden:
Über Heliatek
Als der Technologieführer in der organischen Photovoltaik entwickelt, produziert und vertreibt Heliatek industrielle, organische PV-Solarlösungen für nahezu jede Gebäudeoberfläche (horizontal, vertikal, gebogen, starr und flexibel). Heliatek steht für Energielösungen, die für verschiedene traditionelle Anwendungen konzipiert sind und aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften bisher nicht möglich waren – sie sind ultraleicht, flexibel und wirklich grün. HeliaSol® ist eine fertige Lösung, ideal für die Nachrüstung bestehender Gebäude. HeliaFilm® ist eine maßgeschneiderte Solarfolie für Unternehmen der Bau- und Baustoffindustrie, die sich in ihre Fassaden- oder DachsystemProdukte integrieren lassen. Heliatek beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiter an den Standorten Dresden und Ulm in Deutschland.
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie die Installation von Produktionstechnik wurden vom Freistaat Sachsen, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union gefördert.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat einen neuen Report veröffentlicht, der erklärt, wie Gebäude einen Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen leisten können. Den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) stellt die Publikation die Einflussmöglichkeiten einer nachhaltigen Planung und Bauweise gegenüber. Architekten und Planer genauso wie Bauherren und Kommunen erhalten so eine Orientierung, wie sie im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sinnvoll aktiv werden können. Der Report bietet zudem einen Abgleich der SDGs mit den Kriterien verschiedener DGNB Zertifizierungssysteme. Dieser zeigt: Bis zu 15 der 17 SDGs werden im Rahmen der DGNB Zertifizierung eines Bauprojekts angesprochen.
Die SDGs sind Bestandteil der Agenda 2030, die im September 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Mit den Zielen setzt sich die Staatengemeinschaft für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung ein. „In vielen Ländern werden die SDGs aktiv gelebt und als gemeinsame Kommunikationsgrundlage genutzt“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „In Deutschland und im Speziellen auch in der Bau- und Immobilienwirtschaft haben wir dagegen noch deutlich Nachholbedarf. Und das, obwohl der Sektor eine Schlüsselrolle zur Erreichung der Ziele spielt.“
Fast alle SDGs werden beim Bauen angesprochen
Mit dem neuen Report will die DGNB dazu beitragen, dass sich die Bekanntheit der SDGs im Bausektor erhöht und diese als Orientierung und Mehrwert in Planung und Kommunikation verstanden werden. „Wir wollten das Thema so aufbereiten, dass die unmittelbare Verknüpfung der SDGs zu einer nachhaltigen Bauweise einfach verständlich vermittelt wird“, so Lemaitre.
Die Publikation führt den Leser in die Themen der Agenda 2030 ein, nennt konkrete Wirkungsbereiche und gibt Impulse, wie jeder Einzelne einen Beitrag zu den SDGs leisten kann. Darüber hinaus zeigt sie auf, warum die Baubranche für die Zielerreichung von besonderer Bedeutung ist und welche 15 SDGs konkret angesprochen werden. Zudem wirft der Report einen genaueren Blick auf die sechs für den Gebäudesektor besonders relevanten SDGs:
Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3)
Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7)
Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11)
Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG 12)
Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13)
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG 17)
DGNB Zertifizierung als Instrument zur Umsetzung der SDGs
Ein spezieller Fokus der Veröffentlichung liegt auf der Verzahnung der SDGs mit verschiedenen Varianten des DGNB Systems. Hierfür wurden die unterschiedlichen Kriterien der DGNB Zertifizierung von Neubauten, Gebäude im Betrieb und Quartieren auf deren Verlinkung zu den Zielen der UN überprüft.
„Das DGNB System überführt die SDGs in die Baupraxis und schließt die Lücke zwischen den großen, globalen Zielen und der realen Umsetzung“, erklärt Lemaitre. „Mit dem neuen Report können Interessierte jetzt auf einen Blick erkennen, zu welchen SDGs ein zertifiziertes Projekt einen Beitrag leistet“, so Lemaitre. „Die Zertifizierung eignet sich damit auch als Kommunikationsmittel für alle Bauherren und kann in die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und Kommunen integriert werden.“
Publikation über die DGNB Website erhältlich
Der neue DGNB Report „Bauen für eine bessere Welt“ ist in einer digitalen Fassung über www.dgnb.de/publikationen kostenfrei verfügbar. In Kürze wird es zudem die Möglichkeit geben, die Publikation in gedruckter Form kostenlos zu bestellen. Zudem ist eine englische Version geplant.
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