Trailer 2010, 1:51 min.
Der Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – ENERGY AUTONOMY von FechnerMedia zeigt anhand beispielhafter Projekte in zehn Ländern.
Schlagworte: 100% EEs, DE-News, Erneuerbare, Filme, Filme < 4 Min
Trailer 2010, 1:51 min.
Der Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – ENERGY AUTONOMY von FechnerMedia zeigt anhand beispielhafter Projekte in zehn Ländern.
Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat heute eine neue Finanzierungspolitik im Energiesektor verabschiedet und ehrgeizigere Ziele für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bestätigt.
„Das Klima steht mittlerweile ganz oben auf der politischen Agenda“, erklärte EIB-Präsident Werner Hoyer. „Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich die Temperatur bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um drei bis vier Grad Celsius erhöht, wenn wir nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Große Gebiete der Erde werden dann unbewohnbar sein – mit verheerenden Folgen für die Menschheit. Die Bank der EU ist schon seit vielen Jahren Europas Klimabank. Heute ist uns ein großer Schritt nach vorne gelungen. Wir werden die Finanzierung von Projekten mit fossilen Energieträgern einstellen und künftig eine Klimastrategie verfolgen, die die Ambitionen aller anderen öffentlichen Finanzinstitute übertrifft. Ich danke unseren Anteilseignern, den EU-Ländern, für ihre Unterstützung in den vergangenen Monaten. Jetzt werden wir uns in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten, dem Ministerrat der EU, der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, internationalen Einrichtungen, Finanzinstituten und vor allem mit dem Privatsektor dafür einsetzen, dass Europas Wirtschaft bis 2050 klimaneutral wird.“
Mehr Engagement für saubere Energie
Die neue Finanzierungspolitik der EIB im Energiesektor enthält fünf Grundsätze, die die künftigen Aktivitäten der Bank im Energiesektor bestimmen:
Andrew McDowell, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über den Energiebereich: „2018 haben die CO2-Emissionen der weltweiten Energiewirtschaft ein neues Rekordhoch erreicht. Wir müssen dringend handeln, um diesen Trend zu stoppen. Die neue Finanzierungspolitik im Energiesektor, die die EIB heute verabschiedet hat, ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen die Erderwärmung. Nach einer langen Debatte konnten wir uns auf einen Kompromiss verständigen: Ab Ende 2021 finanziert die Bank der EU keine fossilen Energieprojekte ohne CO2-Minderung mehr. Das gilt auch für Gas. Ich danke allen, die sich in den vergangenen Monaten an der größten Befragung der Öffentlichkeit in der Geschichte der EIB beteiligt haben. Außerdem gilt mein Dank den Energieexpertinnen und -experten der Bank, die gezeigt haben, wie die Bank der EU die weltweiten Anstrengungen für eine kohlenstofffreie Energieversorgung vorantreiben kann.“
Mit der heutigen Einigung endet ein Überprüfungsverfahren, in das sich die Industrie, Institutionen, die Zivilgesellschaft und die breite Öffentlichkeit einbringen konnten. Bei der Bank sind seit Januar über 149 schriftliche Beiträge von Organisationen und Privatpersonen sowie Petitionen mit mehr als 30 000 Unterschriften eingegangen.
In den vergangenen fünf Jahren stellte die Europäische Investitionsbank mehr als 65 Milliarden Euro für Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieverteilung bereit.
Entsprechend der überarbeiteten Finanzierungspolitik im Energiesektor, die der Verwaltungsrat heute genehmigt hat, vergibt die Bank ab Ende 2021 keine neuen Finanzierungen für Projekte mit fossilen Energieträgern ohne CO2-Minderung. Das gilt auch für Gas. Zudem hat die Bank einen neuen Emissionsstandard von 250 Gramm CO2 pro Kilowattstunde festgelegt, der den bisherigen Standard von 550 Gramm ersetzt. Die EIB hatte ihre Finanzierungspolitik im Energiesektor 2013 schon einmal überarbeitet und einen strengeren Emissionsstandard verabschiedet. Als erste internationale Finanzierungsinstitution stellte sie daraufhin die Förderung von Projekten zur Kohle- und Braunkohleverstromung ein.
Für eine faire Energiewende
Zehn EU-Länder stehen bei Investitionen im Energiesektor vor besonderen Herausforderungen. Sie sollen aus einem Fonds für einen fairen Übergang unterstützt werden. Dabei wird die EIB eng mit der Europäischen Kommission zusammenarbeiten. Bei neuen Energieprojekten in diesen Ländern kann die Bank bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten finanzieren. Zudem unterstützt sie diese Projekte mit Beratung.
Ehrgeizigere Ziele für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Die Bank der EU ist schon viele Jahre Europas Klimabank. Seit 2012 hat die EIB mit 150 Milliarden Euro insgesamt 550 Milliarden Euro für Projekte mobilisiert, die die Treibhausgasemissionen senken und den Ländern helfen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Damit gehört die EIB zu den weltweit größten multilateralen Geldgebern in diesem Bereich.
Der Verwaltungsrat der EIB hat heute eine neue Strategie für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit genehmigt. Darin geht es um drei Schwerpunkte:
Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Klimaschutz und Umwelt: „Wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen, müssen wir unseren Ehrgeiz unbedingt erhöhen. Und genau das haben wir heute getan. Zwei Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Madrid senden wir ein wichtiges Signal an die Welt: Die Europäische Union und ihre Bank – die EIB – werden in beispiellosem Umfang Geld für Klimaschutzprojekte in der ganzen Welt mobilisieren. Außerdem setzen wir alles daran, dass ab Ende 2020 alle unsere Finanzierungen mit den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens in Einklang stehen. Wie in Paris vereinbart, muss jede Finanzierung, die noch nicht grün ist, grün werden.“
EIB energy lending policy: Supporting the energy transformation
Quelle: PM der EIB vom 14. November 2019
Schlagworte:
Beschaffung, Erneuerbare, Fördergelder, Klimaschutz, Nachhaltiges Wirtschaften, News-Blog Europa (ohne DE), Umweltpolitik, Ökologie, Ökonomie
Brüssel/Freiburg, 5. Mai 2020 – Ein am 5. Mai offiziell ins Leben gerufene Bündnis »Solar Europe Now« fordert die Anerkennung der Solarenergie als Schlüsseltechnologie für die Zielstellungen im Rahmen des Europäischen Green Deals. Der neue Zusammenschluss, dem aktuell mehr als 90 Akteur*innen der gesamten Wertschöpfungskette der europäischen Solarbranche angehören, ist besorgt, dass bei der derzeitigen Darstellung des Green Deals der Photovoltaiksektor zu wenig Berücksichtigung findet.
So ist ein Mangel an finanzieller sowie Unterstützung für Forschung und Entwicklung zu konstatieren, der die weitere Entwicklung des Sektors behindern und somit die industrielle Souveränität der EU bei strategischen Technologien zum Stillstand bringen und eine erfolgreiche Umsetzung der Dekarbonisierung auf dem gesamten europäischen Kontinent einschränken könnte.
Der Handlungsaufruf von »Solar Europe Now«
Solarenergie wird heute weltweit als entscheidender Faktor für den Aufbau eines sicheren und nachhaltigen Energiesystems gesehen. Alle von der EU im Kontext der Klimaziele für 2050 entwickelten Energieszenarien sehen eine Schlüsselrolle für die Photovoltaiktechnologie. In der Kommunikation der europäischen Kommission zum Green Deal, also dem Fahrplan für die EU-Behörden zur Förderung der Energiewende in den kommenden Jahren, wird zwar den erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle beim Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Dekarbonisierung Europas zuerkannt, die Solarenergie hingegen bleibt konkret unerwähnt, ganz im Gegensatz zur Offshore-Windenergie, die als ein wichtiger Motor erachtet wird.
Dabei birgt die Entwicklung einer starken Solarindustrie in Europa ein immenses Potenzial: Die Photovoltaik deckt derzeit nur 3 Prozent des gesamten Strombedarfs der EU, bei einem geschätzten Potenzial von 15 Prozent bis 2030. Europäische Forschungszentren entwickeln Spitzentechnologien für die industrielle Fertigung entlang der gesamten photovoltaischen Wertschöpfungskette. Diese neuen Spitzenlösungen bilden die Grundlage für eine Renaissance einer weltweit wettbewerbsfähigen industriellen PV-Produktion in Europa. Der globale Gesamtjahresumsatz der europäischen PV-Industrie wird derzeit auf 5 Milliarden Euro geschätzt, doch ist Potenzial für mehr vorhanden. Die Branche verfügt über eine hohes Potenzial für Wirtschaftswachstum und für die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen.
Für Roch Drozdowski-Strehl, CEO des Institut Photovoltaïque de l’Île de France (IPVF), eines international anerkannten Photovoltaik-Forschungsinstituts mit Sitz in Frankreich und Gründer von »Solar Europe Now«, ist die Aufstockung von Investitionen in die Forschung und Innovationen für diesen Sektor eine Initialzündung für die industrielle Entwicklung dieser strategischen Schlüsseltechnologie und -industrie und dient der Freisetzung ihres gesamten Marktpotenzials. »Gemeinsam mit den hier ansässigen weltweit führenden Forschungszentren kann Europa den Markt für hochwertige Photovoltaikzellen und -module anführen. In Europa haben sich die großen Institute im Wettbewerb um neue Technologien stark positioniert. Die europäischen Institutionen sollten dies mit allen Mitteln unterstützen.«
Prof. Andreas Bett, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Deutschland ergänzt: »Einige der weltweit fortschrittlichsten Technologien, wie Tandem-Solarzellen, die die Wirkungsgrade von Siliciumsolarzellen übertreffen, sowie nachhaltige Produktionstechnologien unter Berücksichtigung von Kreislaufwirtschaft und Recycling, werden derzeit in europäischen Forschungszentren entwickelt. Die Förderung von Investitionen in diese Schlüsseltechnologien auf EU-Ebene wird einzigartige Möglichkeiten für bahnbrechende Innovationen und Entwicklungen im Bereich des geistigen Eigentums bieten und gleichzeitig Raum für Neueinsteiger schaffen.«
Die Förderung von Forschung und Entwicklung in diesem Sektor würde nicht nur die industrielle Souveränität der EU gegenüber China und Asien stärken, das immer noch 97% der weltweiten produzierten Solarmodule herstellt, sondern auch die europäische Führungsrolle in strategischen Schlüsseltechnologien ausbauen und wäre nicht zuletzt ein positives Signal für die Hersteller.
Edyta Witkowska-Grześkiewicz, Geschäftsführerin der polnischen Firma Bruk-Bet Solar, die als Hersteller von Photovoltaik-Modulen Mitglied von »Solar Europe Now« ist, betont: »Dank der Fortschritte in der Prozessautomatisierung und Industrie 4.0 ist es möglich, Materialien, Solarzellen und Module in Europa zu wettbewerbsfähigen Kosten herzustellen. Eine solche europäische Fertigungsindustrie wird von den technologischen Innovationen der weltweit führenden europäischen Forschungszentren profitieren, und sie wird dabei dem schnell wachsenden europäischen Markt qualitativ hochwertige und nachhaltig und ressourcenschonend hergestellte Solarmodule liefern.«
Die Mitglieder des Bündnisses »Solar Europe Now« fordern die europäischen Institutionen auf, den strategischen Wert der Photovoltaik bei den kommenden Klima-, Forschungs- und Innovationsinitiativen sowie nachhaltigen Finanzinitiativen stärker zu berücksichtigen. Der Ausbau der Solarenergie ist unabdingbar, um das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreichen zu können. »Solar Europe Now« sucht die Zusammenarbeit mit europäischen Entscheidungsträgern, um Möglichkeiten zu erörtern, wie man Sonnenlicht auf den Green Deal scheinen lassen und die europäische PV-Produktionskapazität stimulieren kann.
Das Fazit von Roch Drozdowski-Strehl: »Ein dynamischer Photovoltaikmarkt ist die Grundlage für die Wiederbelebung der europäischen Solarproduktionsindustrie und die Schaffung von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der europäische Green Deal eröffnet die Möglichkeit, nachhaltige und arbeitsplatzschaffende Aktivitäten in den Bereichen emissionsarmer Technologien auszuweiten und so den Beschäftigungsrückgang im Sektor der fossilen Brennstoffe sowie in CO₂-intensiven Prozessen auszugleichen. Es ist unerlässlich, dass wir einen maßgeschneiderten politischen und finanziellen Rahmen entwickeln, um die europäische PV-Herstellungskapazität wiederzubeleben.«
***
Das Bündnis »Solar Europe Now« vereint mehr als 90 Akteure der europäischen Wertschöpfungskette der Photovoltaik aus 15 europäischen Ländern. In der Überzeugung, dass Solarenergie von entscheidender Bedeutung ist, um in naher Zukunft Klimaneutralität zu erreichen, hat sich das Bündnis aus Forschungszentren und Hersteller gegründet, die eine bessere Integration der Photovoltaik in die Klima- und Energiepolitik auf europäischer Ebene fordern.
Quelle: Presseinformation ise.fraunhofer.de vom 5.5.2020
Schlagworte:
100% EEs, Brennstoffzelle, Energiespeicher, Erneuerbare, Klimaschutz, Nachhaltiges Wirtschaften, News-Blog Europa (ohne DE), PV, Plusenergiehaus-/siedlung, Solarthermie, Transition-Town, Umweltpolitik, Ökonomie
Der Niedersächsische Landtag hat am Mittwoch, 9.12.2020 ein – so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies – „ganz wichtiges und wegweisendes“ Gesetz verabschiedet: Mit dem niedersächsischen Klimagesetz wird das Thema Klimaschutz in der Landesverfassung verankert, der landesweite Energiebedarf soll bis zum Jahr 2040 komplett durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden und Niedersachsen verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2050. Lies: „Damit haben wir ein Gesetz, das der Bedeutung des Klimaschutzes als der zentralen gesellschaftlichen Aufgabe für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerecht wird. Es stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Realistische Ziele in den Blick nehmen, die auch umsetzbar sind – dafür steht diese Landesregierung samt der sie tragenden Fraktionen. Wir setzen Maßstäbe und haben damit wahrscheinlich das ehrgeizigste Klimagesetz in ganz Deutschland! Wir gehen unseren Weg, Niedersachsen zum Klimaschutzland Nr. 1 zu machen konsequent weiter. Energieland Nr. 1 sind wir schon, beim Klimaschutz werden wir das auch schaffen!“
Die vollständige Rede des Umwelt- und Klimaschutzministers:
19:26 min., 9.12.2020.
Ziel sei es, 2040 den Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien zu decken. „Dafür brauchen wir einen massiv beschleunigten Ausbau, ein Ausbautempo der Windenergie aber auch der Photovoltaik, dass das jeweils beste Ausbaujahr der letzten 20 Jahre um ein Vielfaches übersteigt – und dies konsequent und dauerhaft bis 2040. Dies ist eine enorme Herausforderung, aber dringend notwendig. Hierfür muss die Bundesregierung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz jetzt die richtigen Weichen stellen“, so Lies.
Darüber hinaus könne Niedersachsen zum Innovationstreiber in Sachen Klimaschutz werden, betonte der Minister: „Durch starke, mutige Unternehmen, durch motivierte, gut ausgebildete Beschäftigte, durch eine funktionierende und vertrauensvolle Sozialpartnerschaft – Arbeitgeber und Gewerkschaften werden hier – davon bin ich überzeugt – Hand in Hand gehen und Last but not least durch eine Landesregierung, die die Zukunft Niedersachsens fest im Blick hat und Anreize schafft.“ Allein mit dem Maßnahmenprogramm Energie und Klimaschutz, das jüngst vom Kabinett verabschiedet wurde, nehme die Landesregierung mehr als eine Milliarde Euro in die Hand. Lies: „Und zwar, um gut in die Zukunft zu investieren – unter anderem in klimafreundliche Mobilität, in die energetische Sanierung unserer Gebäude, in Solartechnologie, in Wasserstoff oder den Übergang in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft. Dies schafft eine zusätzliche Nachfrage, die wiederum zu höherer Produktion und Beschäftigung beitragen wird – im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im produzierenden Gewerbe.“
Notwendig sei immer „ein kluger Mix verschiedener Instrumente“, der mit dem vorliegenden Programm gelungen ist. Das Maßnahmenprogramm wird künftig in eine umfassende Klimaschutzstrategie für Niedersachsen integriert werden.
„Staatszielbestimmung, Klimagesetz und Klimaschutzstrategie: Das ist der niedersächsische Klima-Weg“, so Lies, „unser Beitrag zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen und Motor für unseren Wirtschafts- und Industriestandort. Wir sind bereits Energieland Nr. 1 in Deutschland. Jetzt haben wir die gesetzliche Grundlage, um auch Klimaschutzland Nr. 1 zu werden. Wir wollen nicht nur auf dem Klimaschutzzug mitfahren, wir wollen die Lokomotive sein. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Sie haben genauso wie wir das Recht auf einen bewohnbaren Planeten haben – auch in Zukunft.“
Links
Download der Entwurfsfassung
www.niedersachsen.de/download/116752
Infos dazu von der Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)
www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimaschutz/klimaschutz-in-niedersachsen.php
Kommentar vom 10. 12. 2020
https://taz.de/Niedersachsen-bekommt-Klimaschutzgesetz/!5730550/
Schlagworte:
Filme, Filme 11 bis 45 Min, Klimaschutz, News-Blog Niedersachsen, Umweltpolitik
Eine Nachhaltige Entwicklung ist ohne eine konsequente Kreislaufwirtschaft kaum vorstellbar. Die Abkehr von einer überwiegend linearen Wirtschaftsweise erfordert Weichenstellungen. Das UBA hat Leitsätze für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet, die die Zielsetzungen, Gestaltungsräume, Handlungsmaßstäbe, Anforderungen und Erfolgsfaktoren einer Kreislaufwirtschaft systematisch darlegen.
Der Belastungsdruck steigt
Die Weltbevölkerung hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten verdoppelt, die globale Rohstoffgewinnung hat sich verdreifacht. Bis 2060 drohen sich die Rohstoffbedarfe von derzeit rd. 90 Mrd. Tonnen auf bis zu 190 Mrd. Tonnen erneut drastisch zu erhöhen. Die Konkurrenz ist längst nicht mehr nur um Rohstoffe entbrannt, sondern um den Zugriff auf natürliche Ressourcen insgesamt: wie Böden, Flächen, sauberes Trinkwasser und intakte Ökosysteme. Nach Aussagen des International Resource Panels gehen etwa 50 % der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und 90 % des Biodiversitätsverlusts sowie des Wasserstresses auf die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung von Rohstoffen zurück. Die negativen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt durch die gesamte Rohstoffwirtschaft und die daraus resultierenden Abfälle und Emissionen nehmen weiter zu. Unterdessen werden weltweit nur knapp 9 % des Rohstoffbedarfs durch ressourcenschonende Sekundärrohstoffe gedeckt.
Kein „Weiter so“ mit der Linearwirtschaft
Ein Umdenken findet langsam statt, um diesen Herausforderungen zu begegnen. So erhebt der European Green Deal, der die wesentlichen Entwicklungsziele der EU bis 2030 vorgibt, eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zu einer tragenden Säule für eine Nachhaltige Entwicklung. Der neue „Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft – Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa“ der Europäischen Kommission zielt auf eine stärker kreislauforientierte Wirtschaft, bei der es darum geht, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen innerhalb der Wirtschaft so lange wie möglich zu erhalten und gerade nicht zu verbrauchen sowie möglichst wenig Abfall zu erzeugen. Erklärtes Ziel des Aktionsplans ist es, den Fußabdruck im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch absolut zu senken und hierzu den Anteil kreislauforientiert verwendeter Materialien in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln.
Kreislaufwirtschaft, aber richtig
Erforderlich hierfür ist ein systemischer Ansatz; über gesamte Wertschöpfungsketten und Produktlebenszyklen hinweg, mit einem Systemwandel des Wirtschaftssystems, das auf nachhaltigere Produktionsmuster und Produktpolitiken setzt. Diese Transformation zur Kreislaufwirtschaft und ihre politische Ausgestaltung geht weit über das hinaus, was mithilfe des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen geregelt werden kann. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft werden weitere Ressorts, Wirtschafts- und Rechtsbereiche umfasst. Der erweiterte Fokus schlägt sich teilweise bereits in der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (2020) unter Berücksichtigung der neu gefassten EU-Abfallrahmenrichtlinie (2018) nieder. Doch in den nächsten Jahren gilt es, den systemischen Ansatz der Kreislaufwirtschaft auszugestalten und zu konkretisieren, damit auch die übergreifenden Ziele wie die Schonung der natürlichen Ressourcen, der Schutz der menschlichen Gesundheit sowie eine nachhaltigere Rohstoffversorgung erreicht werden.
Leitsätze geben Orientierung
Das Umweltbundesamt hat daher neun Leitsätze erarbeitet, die ein gemeinsames Verständnis für die Kreislaufwirtschaft, deren zentrale Begriffe, Prinzipien, Ziele, Maßstäbe und die wichtigsten Handlungsansätze schaffen sollen. Eingebettet darin ist die Abfall- und Sekundärrohstoffwirtschaft als wesentlicher Funktionsbereich für eine Kreislaufwirtschaft. Daneben finden auch übergreifende Ansätze wie Vermeidung, Design oder Abwägungen zum Umgang mit Schadstoffen ihren Platz. Die Leitsätze werden jeweils ausführlich erläutert, Begriffe und Ansatzpunkte systematisch erklärt. Außerdem werden ausgehend von den Zielen der Kreislaufwirtschaft Maßstäbe gesetzt, Bewertungen getroffen und die Verknüpfungen der Leitsätze untereinander aufgezeigt. Die Leitsätze sollen eine Ordnung für die Kreislaufwirtschaft schaffen und eine verlässliche Orientierung für deren erfolgreiche Ausgestaltung geben.
Weitere Informationen finden Sie HIER>
Quelle: UBA
Schlagworte:
DE-News, Ressourceneffizienz, Umweltpolitik