Matzig über Münchens neue Quartiere: Schön ist das nicht
Veröffentlicht
„Wenn es in München um Wohnungen geht, dann meistens um Preise. Doch wie sieht das eigentlich aus, was an Neubauten in der ganzen Stadt entsteht? Alles in allem: ein unfassbar teures Desaster.“
Matzig schaut sich die neuen Quartiere Münchens genauer an und zieht Bilanz. Dasselbe Fazit wird man in den meisten anderen Neubauquartieren der größeren deutschen Städte ziehen können. Ob Gerhard Matzig die Frage beantwortet, woran das liegt, finden Sie in dem lesenswerten SZ-Beitrag vom 16.4.2017: www.sueddeutsche.de/muenchen/architektur-grosses-desaster-kleine-lichtblicke-1.3464426
Im Team mit den Architekten Dietrich|Untertrifaller, hat das Büro Ramboll Studio Dreiseitl die Mehrfachbeauftragung der Freiburger Stadtbau GmbH für das Quartier Metzgergrün gewonnen. Die Siedlung soll sich in den kommenden zehn Jahren deutlich verändern und zu einem zeitgemäßen Quartier mit ca. 500 Wohnungen entwickeln, ohne seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren. Die Jury lobte den Entwurf folgendermaßen: „Diese städtebauliche Komposition aus Wohnhöfen, sozialräumlicher Mitte, hochwertigen und differenziert nutzbaren Freiräumen, neuen Vernetzungen und richtigen Wegeverbindungen hat das Potenzial, ein modellhaftes und zukunftsweisendes Quartier entstehen zu lassen.“
Über 60 innovative Projekte in den drei Leitthemen „Metrozonen“, „Stadt im Klimawandel“ und “ Kosmopolis“ sind dabei entstanden. Der IBA-Projektfilm stellt sie vor.
Isabella Marboe (Hg.) Bauen für die Gemeinschaft in Wien Neue gemeinschaftliche Formen des Zusammenlebens. Edition Detail 2021, 144 Seiten, de/eng, Euro 39,90
Rezension von Roman Schaurhofer, Wien
Übersicht
Das Buch „Bauen für die Gemeinschaft in Wien“ wurde im Jahr 2021 von Isabella Marboe im Verlag Detail herausgebracht. Sämtliche Texte wurden in deutscher sowie in englischer Sprache im Buch abgedruckt. Neben einem, von Marboe geführten, Interview mit Ulrike Schartner und Alexander Hagner kommt Robert Temel in einem Fachbeitrag zu Wort.
Insgesamt setzt sich das Buch mit 20 Bauprojekten in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien auseinander und bietet Einblick in die jeweiligen Planungen sowie organisatorischen und baulichen Umsetzungen eben jener Gemeinschaften.
Inhalt
Eingangs blickt Isabella Marboe auf geschichtlich relevante und bedeutsame Ereignisse rund um den Wiener Wohnbau, die Gemeinschaft im Alltag und Wohnen sowie auf das partizipative Bauen zurück. Anschließend hebt die Herausgeberin die Wichtigkeit und Bedeutung des Architekten Ottokar Uhl und seine Arbeiten hervor. Besonders die Projekte „Wohnen mit Kindern“ und „B.R.O.T.“ werden als positive Beispiele genannt und beschrieben. Zudem geht Marboe genauer auf die historischen Entwicklungen rund um die Projekte „Sargfabrik“ bzw. „MISS Sargfabrik“ ein. Isabella Marboe bekennt sich zu einem gemeinschaftlichen und gesellschaftlich solidarischen sowie verantwortungsbewussten Zusammenleben.
In Robert Temels Beitrag erfolgt ebenfalls nach einer historischen Einordnung von österreichischen Pionier- sowie Nachfolgeprojekten eine kurze Beschreibung von Organisations- und Eigentumsmodellen. Danach werden die Entstehung von Baugemeinschaften sowie deren Möglichkeiten zum Erwerb eines Baugrundstücks umrissen sowie mehrere in Wien umgesetzte Modelle verglichen.
Ulrike Schartner und Alexander Hagner von gaupenraub+/- erläuterten in einem Interview die vielfältigen Herausforderungen, welche bei der Schaffung von qualitativem Wohnraum für obdachlose Personen entstehen, und zeigen gleichzeitig Lösungsansätze für den Umgang mit Problemstellungen dieser Art auf.
Nach den Essays und dem Interview erfolgt eine detailliertere Auseinandersetzung mit den einzelnen Projekten. Durch eine Kurzbeschreibung, versehen mit Kennzahlen und Hintergrundinformationen, erhält man Einblicke in die Planung und Umsetzung der jeweiligen Gemeinschaftsideen. Zusätzlich vermitteln Abbildungen und genaue Pläne (oft in Form von Grundrissdarstellungen) den Leser:innen ein besseres Verständnis von Aufbau und Funktion des jeweiligen Projekts. In die Auswahl gelangten neben einzelnen Gebäuden auch Reihenhäuser, mehrstöckige Wohngebäude sowie aus ihrem Umfeld hervorstechende Quartiershäuser.
Kritik
Deutlich positiv sticht der soziale und gesellschaftlich solidarische Ansatz der Projektbeispiele hervor. Jedes der Projekte weist eine menschenorientierte Planung und eine hochwertige, auf die Bewohner:innenwünsche ausgerichtete, Umsetzung auf, ohne jedoch den Anspruch an hochwertige Architektur aus den Augen zu verlieren. Obwohl der gemeinschaftliche und partizipative Charakter als verbindendes Element deutlich im Vordergrund steht, ist den einzelnen Projekten ihre Einzigartigkeit und Individualität in der Herangehensweise nicht abzusprechen.
Die ausführlichen Informationen, untermauert mit bildhaften Darstellungen, ermöglichen den Leser:innen eine konzeptuelle sowie kontextuelle Einordnung der Projekte in ihr jeweiliges Umfeld. Mit der Übersicht und den detaillierten Beschreibungen der Beispielprojekte bietet die Herausgeberin Isabella Marboe eine solide Grundlage mit sorgfältig recherchierten Projektbeispielen für den fachlichen Diskurs und die intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema Baugemeinschaften an.
Februar 2021, Hardcover, 23 x 30 cm, Deutsch / Englisch
Am 1. und 2. Juni 2018 in Berlin
Veranstaltungsort: Kalkscheune Berlin, Johannisstraße 2, 10117 Berlin
Die Anforderungen an Stadt und Region als Arbeitsorte verändern sich mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Strukturwandel. Nach der Industrialisierung und der Tertiärisierung, bringt die Digitalisierung neue tiefgreifende Veränderungen für die Arbeitswelt und somit neue Herausforderungen für die Stadtentwicklungsplanung und das gesellschaftliche Zusammenleben. Beim 6. Hochschultag der Nationalen Stadtentwicklungspolitik werden im Rahmen von Vorträgen und Foren sowohl die Veränderungen in der Arbeitswelt, als auch die Herausforderungen für die Stadtentwicklungsplanung benannt und diskutiert. Der fachliche Austausch kann beim Abendempfang am 01. Juni 2018 weiter vertieft werden.
Folgende themenspezifische Foren wird es geben:
Forum A: Gemischte, innerstädtische Quartiere
Forum B: Neue Quartiere
Forum C: Innenstadt und Zentren
Forum D: Stadtregion
Forum E: Ländlicher Raum und kleine Städte
Forum F: Vom Gewerbegebiet zum produktiven Stadtquartier 24/7
Programm, Teilnahme und Anmeldung Die Teilnahme ist kostenfrei. Vorläufige Informationen zum Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und Services zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.