71679 Asperg : 84 WE, Gesamtfläche 1,4 ha, Joachim Eble Architektur. Strenger Immobilien. Fertigstellung: 2002
Straße | Berliner Straße, Lyonel-Feininger-Weg, Wassily-Kandinsky-Weg, Otto-Dix-Weg |
Gebäudeart(en) | Reihenhäuser, Eigentumswohnungen (Geschoßwohnungen), Maisonnettewohnungen Einfamilienhäuser, Villen mit 135 bis 250 qm Wohnfläche, als Neubauten |
Lage | Gesamtfläche 1,4 ha |
Größe (WE) | 84 WE |
Fertigstellung | 2002 |
Städtebau, Architektur | An einem leicht abfallenden Nordhang werden, ausgehend von der Berliner Straße (Sammelfunktion) zwei Stichstraßen senkrecht zum Hang nach oben geführt (Anbindung an Lyonel-Feiniger-Weg nur für Fußgänger). An der Berliner Straße stehen vier 4-geschossige Geschosswohnungsbauten, dahinter gemischt Reihenhäuser und Einfamilienhäuser sowie ein turmartiges höheres Haus, das die Siedlungsmitte markiert. Die Gebäude nutzen trotz der offenen Bauweise das Grundstück wirtschaftlich dicht aus. Eine sparsame innere Erschließung kombiniert mit verdichteten Bauformen und kleinen Grundstücken führt zu einem verminderten Flächenverbrauch. Architektur Inspiriert von „Toskanischer Architektur“ (Toskana, Gegend um Florenz/ Siena in Italien) werden Baukörper, Dachformen, Farbigkeit und Materialwahl. Flache, traufständige Satteldächjer (Ziegeldach), abgetreppte Dächer, Loggien, überdachte Balkone; Holzgitter (Balkon, Trennwände zwischen den Terrassen) naturfarben |
Ökologie: | |
Ab/Wasser | Ein ökologisches Siedlungswasserkonzept mit offener Regenwasserführung und Grauwassernutzung werden bioklimatische und wasserwirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Das über die offenen Rinnen gesammelte Regenwasser wird in Zisternen aufgefangen und in allen Gebäuden für Toilettenspülung sowie Gartenbewässerung verwendet. Regenwasser wird in den „Bach“ eingeleitet. Bachlauf (mit stehendem Wasser; Wasser fließt nur bei Regen) den Hang abwärts; unten kleines Becken |
Energie | Niedrigenergiebauweise: Durch gute Wärmedämmung, den Einsatz von Solarkollektoren und Photovoltaikelementen auf den Dachflächen sowie die Verwendung von effizienter Gas-Brennwerttechnik in Kombination mit geregelten Lüftungsanlagen und Wärmerückgewinnung wird der CO2-Ausstoss der Siedlung möglichst gering gehalten. Solarstromanlage, markant vor allem auf dem Turmhaus in Siedlungsmitte |
Baubiologie / Baustoffe | Ziegelbauten, verputzt; Farbe: Mineralfarben (Hersteller: Keim), Ziegeldächer |
Verkehr | Das Baugebiet besitzt eine sehr gute Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz und liegt in kurzer Entfernung zum Ortskern Aspergs. Die weitestgehend autofreie innere Erschließung der Siedlung erfolgt über Wohnwege, Pfade und „Kinderpfade“. Die Gliederung der Wohnwege mit gepflasterten Sammelrinnen, vielfältigen Aufenthalts- und Spielflächen sowie die Anlage eines „Dorfplatzes“ als Treffpunkt führt zu einer hohen Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes.
Tiefgarage mit Zufahrt von der Berliner Straße; weitere Stellplätze in Carports und im Straßenraum. Offene Regenrinnen (Pflastersteine) nicht nur seitlich, sondern integriert in die Fahrbahn und durch Kurven und Versatz wesentliches Gestaltungseelement der asphaltierten oder gepflasterten Straßen. Bäume im Straßenraum, versetzt zur Verkehrsberuhigung. Intensive Durchdringung des Geländes mit Wegen. |
Außenanlage | Die intensive Durchgrünung des Gebietes mit Bäumen, Sträuchern, Kletterpflanzen bis hin zu Spalierobst schafft ein angenehmes Wohnumfeld. Naturnahe Gestaltung der Außenanlagen mit heimischen Pflanzen. kleine Privatgärten, oft nur Terrassengärten, kleine Vorgärten |
Ökonomie: | |
Soziokulturelles: | Durch eine angebotsorientierte Mischung von Reihenhäusern, Haus-in-Haus-Konzepten, Geschosswohnungen, Sonderwohnformen und altersgerechten Wohnungen werden verschiedene Zielgruppen angesprochen. Eine Mischung aus „Urbanität und Dorfleben“ und das Zusammenleben in einer „lebendigen Gemeinschaft“ soll in der Siedlung „Arkadien“ verwirklicht werden. Kinderspielplatz zentral in der Siedlung, am Turmhaus und Bach.Ein übergreifendes Farbkonzept dient als Leit- und Orientierungssystem für das gesamte Siedlungsprojekt. Die verwendeten Farbtöne wurden für jedes Gebäude auf Standort, Lichteinfall, Himmelsrichtung und Vegetation abgestimmt. Das Konzept für die Farbgestaltung ist in Zusammenarbeit von Architekten, Biologen und Psychologen erarbeitet worden und schließt die Gestaltung der Innenwände mit ein. |
Ansprechpartner | Bauherr und Projektentwicklung: Immobilien StrengerStrenger |
Architekt: Joachim Eble Architektur | |
Anmerkungen | Das Quartier zeichnet aus: eine angemessen hohe städtebauliche Dichte, ein ökologisches Gesamtkonzept, eine harmonisch abgestufte sozialräumliche Gliederung und ein integriertes Farbkonzept. |
Auszeichnung | Immobilien Award 2003 |
Stand | Modifiziert: 11/2005 H. Wolpensinger, Bonn; Texte: Johann Hartl |
Zuletzt aktualisiert: 2. Januar 2021
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