75438 Knittlingen (bei Pforzheim): 100 Häuser. Sammlung des Schwarzwassers über Vakuumtoiletten (5 – 10 mal weniger Wasseranteil je Spülvorgang) und der zerkleinerten Küchenabfälle (Biotonne entfällt), die dann zu Biogas umgewandelt werden. Das Abwasser wird aufbereitet und steht als keimfreies Pflegewasser wieder zur Verfügung, das den Anforderungen der Trinkwasser-Verordnung entspricht. DEUS 21 wurde 2007 mit dem Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet. Die Anlage ist seit etwa 2004 in Betrieb und ist ein Projekt des Fraunhofer-Institut IGB, Stuttgart und des FhG ISI Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe.
Größe | 100 EFHs und MFHs |
Fertigstellung | 2007 |
Projekt | Neubaugebiet „Am Römerweg“ |
Besonderheiten | Es handelt sich um die größte Vakuumkanalisations-Anlage dieser Art in Deutschland. Die Abwasserreinigung und der Bioreaktor sind nach Auslaufen des Forschungsprojekts nicht mehr in Betrieb. Der Standort ist nach Aussage des FhG IGB zu klein für deren wirtschaftlichen Betrieb. Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2007 |
Energie | Das im Bioreaktor erzeugte Biogas wird von einem BHKW genutzt. Der Strom wird für den Betrieb des Wasserhauses sowie für die Pumpen verwendet, überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz eingespeist. |
Wasser | Reinigung und Nutzung von Regenwasser und Recycling der Abwässer der angeschlossenen Haushalte. Konzept: Trinkwasser wird wo immer möglich, durch aufbereitetes sogenanntes „Pflegewasser“ ersetzt. Dazu wurden in jeder Wohnung zwei Wassersysteme installiert. Die Trinkwasserleitung führt zur Küche. In Bad, Garten, Keller und Garage dagegen wurden Pflegewasserleitungen installiert. In mehreren Zisternen werden rund 300 m3 Regenwasser gesammelt.
Das Schwarzwasser wird über Vakuumtoiletten gesammelt (5 – 10 mal weniger Wasseranteil/Spülvorgang). Ebenso die zerkleinerten Küchenabfälle (Biotonne entfällt). Alles wird in einem Bioreaktor zusammen geführt und zu Biogas umgewandelt. Wertvolles Phosphat und Stickstoff aus den Abwässern kann durch dieses Verfahren herausgefiltert und zu einem landwirtschaftlich verwertbaren Düngesalz in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Das gefilterte übrige Abwasser wird weiter aufbereitet und steht dann als keimfreies Pflegewasser wieder zur Verfügung, entsprechend den Anforderungen der Trinkwasser-Verordnung. |
Erschließung | Dezentrales Abwassersystem als Modellvorhaben. |
Akteure | Projekt des Fraunhofer-Institut FhG IGB, Stuttgart und FhG ISI, Karlsruhe. Das Forschungsprojekt lief von 2003 – 2010. |
Förderung | Forschungsgelder von BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung |
Links | www.igb.fraunhofer.de/…deus21-konzept.html |
sdg21-Eintrag | www.sdg21.eu/db/deus21 |
Zuletzt aktualisiert: 4. Mai 2020
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