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- Breites Bündnis aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis fordert,
gesamten Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen - Neben dem Energieverbrauch in der Nutzungsphase muss die Klimawirksamkeit
von Baustoffen sowie der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden
berücksichtigt werden - Nationale Klimaziele können nur erreicht werden, wenn alle Einsparpotenziale des
Bausektors genutzt werden
Ein breites Bündnis von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis fordert die Bundesregierung auf, die klimafreundliche Errichtung, Erhaltung sowie den Rückbau von Gebäuden zu forcieren. Bisher wird bei der staatlichen Förderung von Gebäuden und im Gebäude-Energie-Gesetz ausschließlich die Nutzungsphase von Gebäuden betrachtet. Vorgaben und eine Betrachtung zur Klimawirksamkeit von Baustoffen und der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden fehlen gänzlich – und das, obwohl der Bausektor mit seinen vor- und nachgelagerten Prozessen mit circa 8 Prozent zu den deutschen Treibhausgas-Emissionen beiträgt.
Den heute veröffentlichten Aufruf „Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen – eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz“ haben bereits über 60 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichnet. Mit dem Aufruf fordert das Bündnis in der Bundesförderung effiziente Gebäude und im Gebäudeenergiegesetz Anforderungen an den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu stellen.
Dr. Ulrich Wischnath, geschäftsführender Vorstand der Bauwende erläutert: “Die Bedeutung der vor- und nachgelagerten Prozesse beim Bauen ist erheblich. Ein typischer Neubau hat heutzutage die Hälfte seines Energieverbrauchs und seiner CO2-Emissionen schon vor der ersten Nutzung verursacht. Diese Umweltbelastungen können wir nur senken, wenn sich die gesetzlichen Anforderungen für Gebäude auch schon auf den Bau und die Baustoffe beziehen.“
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe ergänzt: „Für wirksamen Klimaschutz müssen wir den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in den Blick nehmen. Es gibt ein großes Potenzial zur Reduktion von Klimagasen aus Bau und Baustoffen – dies droht jedoch wegen fehlender Vorgaben verschwendet zu werden. Deshalb muss auch die staatliche Förderung für Sanierung und Bauen an Kriterien geknüpft werden, die rundum nachhaltiges Bauen garantieren.“
„Je schneller die Rahmenbedingungen gesetzt werden, desto schneller startet die Umsetzung und desto mehr Häuser werden mit dem verbesserten Klimastandard errichtet. Das ist nicht nur gut für´s Klima. Nachhaltige Bauweisen und Materialien schonen auch Ressourcen und reduzieren weitere Umweltwirkungen des Bausektors“, stellt Danny Püschel, Referent Energiepolitik und Klimaschutz beim NABU fest.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs weisen darauf hin, dass nach über 30 Jahren Forschung und mehr als einem Jahrzehnt praktischer Erprobung etablierte Verfahren für eine am Lebenszyklus von Gebäuden orientierte Bewertung vorliegen. Die Bundesregierung muss mit der zum Jahresbeginn startenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ nachhaltiges Bauen in die Breite tragen. Auch muss das Gebäude-Energie-Gesetz so überarbeitet werden, dass es Anforderungen an Gebäude formuliert, die sich auf die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus beziehen. Nur so können die enormen Einsparpotenziale beim Bauen und Entsorgen zielgerecht angegangen werden.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs bilden ein breites Spektrum ab: Von Baustoffherstellern über Energieberater-Verbände und andere Baufachleute bis hin zu großen Umweltverbänden und den Architects for Future.
Der Aufruf ist noch bis Ende Januar zur Mitzeichnung offen. Anschließend wird er im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertreternn der Politik diskutiert. Wenn Sie den Aufruf unterzeichnen möchten, wenden Sie sich an wischnath@bauwende.de
Kontakt
Dr. Ulrich Wischnath, Geschäftsführender Vorstand, Bauwende
0176 64059904, wischnath@bauwende.de
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz, Deutsche Umwelthilfe
0160 433 40 14, zerger@duh.de
Danny Püschel, Referent Energiepolitik und Klimaschutz
03028 49 84-15 21, Danny.Pueschel@NABU.DE
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Der Gemeinsame Aufruf “Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen – eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz”
Schlagworte:
Baustoffe / Konstruktion, DE-News, Wohnbau-Politik, Ökobilanz
Der Niedersächsische Landtag hat am Mittwoch, 9.12.2020 ein – so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies – „ganz wichtiges und wegweisendes“ Gesetz verabschiedet: Mit dem niedersächsischen Klimagesetz wird das Thema Klimaschutz in der Landesverfassung verankert, der landesweite Energiebedarf soll bis zum Jahr 2040 komplett durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden und Niedersachsen verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2050. Lies: „Damit haben wir ein Gesetz, das der Bedeutung des Klimaschutzes als der zentralen gesellschaftlichen Aufgabe für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerecht wird. Es stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Realistische Ziele in den Blick nehmen, die auch umsetzbar sind – dafür steht diese Landesregierung samt der sie tragenden Fraktionen. Wir setzen Maßstäbe und haben damit wahrscheinlich das ehrgeizigste Klimagesetz in ganz Deutschland! Wir gehen unseren Weg, Niedersachsen zum Klimaschutzland Nr. 1 zu machen konsequent weiter. Energieland Nr. 1 sind wir schon, beim Klimaschutz werden wir das auch schaffen!“
Die vollständige Rede des Umwelt- und Klimaschutzministers:
19:26 min., 9.12.2020.
Ziel sei es, 2040 den Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien zu decken. „Dafür brauchen wir einen massiv beschleunigten Ausbau, ein Ausbautempo der Windenergie aber auch der Photovoltaik, dass das jeweils beste Ausbaujahr der letzten 20 Jahre um ein Vielfaches übersteigt – und dies konsequent und dauerhaft bis 2040. Dies ist eine enorme Herausforderung, aber dringend notwendig. Hierfür muss die Bundesregierung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz jetzt die richtigen Weichen stellen“, so Lies.
Darüber hinaus könne Niedersachsen zum Innovationstreiber in Sachen Klimaschutz werden, betonte der Minister: „Durch starke, mutige Unternehmen, durch motivierte, gut ausgebildete Beschäftigte, durch eine funktionierende und vertrauensvolle Sozialpartnerschaft – Arbeitgeber und Gewerkschaften werden hier – davon bin ich überzeugt – Hand in Hand gehen und Last but not least durch eine Landesregierung, die die Zukunft Niedersachsens fest im Blick hat und Anreize schafft.“ Allein mit dem Maßnahmenprogramm Energie und Klimaschutz, das jüngst vom Kabinett verabschiedet wurde, nehme die Landesregierung mehr als eine Milliarde Euro in die Hand. Lies: „Und zwar, um gut in die Zukunft zu investieren – unter anderem in klimafreundliche Mobilität, in die energetische Sanierung unserer Gebäude, in Solartechnologie, in Wasserstoff oder den Übergang in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft. Dies schafft eine zusätzliche Nachfrage, die wiederum zu höherer Produktion und Beschäftigung beitragen wird – im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im produzierenden Gewerbe.“
Notwendig sei immer „ein kluger Mix verschiedener Instrumente“, der mit dem vorliegenden Programm gelungen ist. Das Maßnahmenprogramm wird künftig in eine umfassende Klimaschutzstrategie für Niedersachsen integriert werden.
„Staatszielbestimmung, Klimagesetz und Klimaschutzstrategie: Das ist der niedersächsische Klima-Weg“, so Lies, „unser Beitrag zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen und Motor für unseren Wirtschafts- und Industriestandort. Wir sind bereits Energieland Nr. 1 in Deutschland. Jetzt haben wir die gesetzliche Grundlage, um auch Klimaschutzland Nr. 1 zu werden. Wir wollen nicht nur auf dem Klimaschutzzug mitfahren, wir wollen die Lokomotive sein. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Sie haben genauso wie wir das Recht auf einen bewohnbaren Planeten haben – auch in Zukunft.“
Links
Download der Entwurfsfassung
www.niedersachsen.de/download/116752
Infos dazu von der Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)
www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimaschutz/klimaschutz-in-niedersachsen.php
Kommentar vom 10. 12. 2020
https://taz.de/Niedersachsen-bekommt-Klimaschutzgesetz/!5730550/
Schlagworte:
Filme, Filme 11 bis 45 Min, Klimaschutz, News-Blog Niedersachsen, Umweltpolitik
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert Investitionen in Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit einem Batteriespeicher im kommenden Jahr nochmals mit insgesamt fünf Millionen Euro.
Es reagiert damit auf die enorme Nachfrage. Seit dem Start des Förderprogramms „Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher“ im März dieses Jahres gingen über 2.500 Anträge ein. Das Programm ist Teil der Solaroffensive der Landesregierung. Es endet am 31. Dezember 2019.
„Der Ausbau von Batteriespeichersystemen hat deutlich zugelegt. Davon profitieren Klima und Wirtschaft im Land. Es ist mir wichtig, diese Dynamik zu erhalten“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller heute (14.12.) in Stuttgart. Das Land unterstütze Investitionen in solare Batteriespeicher daher gerne.
Das Umweltministerium macht darauf aufmerksam, dass die Fördersätze zum 1. Januar 2019 wie geplant sinken. Für Speicher in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung bis zu 30 Kilowattpeak gibt es ab dem neuen Jahr einen Zuschuss von 200 Euro (statt bislang 300 Euro) pro kWh, für größere Speicher 300 Euro (statt 400 Euro) pro kWh.
Als Ergebnis einer Expertenanhörung gelten ab dem 1. Februar 2019 neue Förderbedingungen. Investoren erhalten für netzdienliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge einen Bonus von 500 Euro. Der Bonus für prognosebasierte Batteriemanagementsysteme wird dagegen entfallen. Photovoltaik-Anlagen zwischen zehn und 14 Kilowattpeak fördert das Ministerium einmalig mit 400 Euro zusätzlich. Weitere Änderungen betreffen das Mindestinstallationsverhältnis und die Wirkleistungsbegrenzung. Zudem wird das Förderprogramm für Landwirte geöffnet.
https://um.baden-wuerttemberg.de/…foerdermoeglichkeiten/pv-speicher/
Schlagworte:
Akteure, DE-News, Energiespeicher, Erneuerbare, Fördergelder, News-Blog Baden-Württemberg, Stromspeicher, Umweltpolitik, Ökonomie
Für ihren Kampf gegen Lichtverschmutzung wurde die osthessische Stadt Fulda als erste Dark-Sky-Kommune Deutschlands von der International Dark Sky Association in den USA ausgezeichnet. Der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld (CDU) sagte: “Ein großer Teil der Lichtverschmutzung ist vermeidbar, und wir wollen mit intelligenten Lösungen als Vorbild für andere Kommunen vorangehen.” Lichtverschmutzung bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in die Atmosphäre strahlt.
Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) erklärte, zu viel und vor allem falsch gerichtetes Licht in kalten Lichtfarben beeinträchtige nachweislich das Leben vieler nachtaktiver Arten, störe Pflanzen und belaste die Gesundheit der Menschen. Es sei leicht möglich, künstliches Licht standort- und bedarfsgerecht einzusetzen. “So kann man Lichtverschmutzung vermeiden, Kosten senken und durch Energieeinsparung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.”
Nach der Bewerbung Fuldas hatte die International Dark Sky Association die Stadt im Januar mit dem Titel ausgezeichnet. Fulda ist den Angaben zufolge die fünfte Kommune in Europa. Weltweit sei Fulda sogar die zweitgrößte Stadt, die diesen Status erhalten habe.
Quelle: dpa 12.2.2019
Schlagworte:
Akteure, Begrünung / Klimaanpassung, DE-News, Naturnahe Freiraumgestaltung, News-Blog Europa (ohne DE), News-Blog Hessen, Wild-/Tierfreundliches Bauen