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Die Nutzung der Solarenergie ist eine wichtige Säule im Energiemix der Zukunft und zur konkreten Umsetzung der Energiewende. Ende 2019 waren deutschlandweit rund 1,8 Millionen Solarstrom-Anlagen mit einer Leistung von 49.873 Megawattpeak (MWp) installiert. Diese hatten mit rund 45 Milliarden kWh klimafreundlich erzeugtem Strom einen Anteil von knapp acht Prozent an der deutschen Stromerzeugung. Diese Menge reicht rechnerisch aus, um 12,8 Millionen Haushalte ein Jahr lang mit elektrischer Energie zu versorgen. Die etwa 280.000 in NRW installierten Anlagen hatten eine Leistung von etwa 5.300 Megawattpeak.
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Zukunftsenergieland Nr. 1 NRW: Daten, Fakten und Zahlen
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Bei der ersten Großveranstaltung im Grand Palais Éphémère auf dem Champ–de–Mars feierte das 10. Internationale Holzbauforum FBC einen Auftritt, der selbst Staatspräsident Macron und seine Minister auf Bauen mit Holz aufmerksam macht. Wie nie zuvor passten beim Jubiläumsauftritt des französischen Holzbauforums Inhalt und Verpackung zusammen. Als Werbung für den Holzbau spricht das temporäre Grand Palais Ephémère für sich. Dazu passend das eigens für das Forum geschaffene Auditorium Ephémère aus gebogenen CLT–Paneelen und die ebenfalls für diese Ausgabe entwickelten Messestände „Belleville“ aus Laubholz. Diese überzeugende Einbettung der Botschaft über den Wandel in Richtung Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen zog nicht nur 6800 registrierte Besucher an, sondern auch zwei Minister und den Staatspräsidenten Macron. Die kurz darauf bekanntgegebene Absicht, die vor einem Jahr genehmigte Hilfe für die Forst– und Holzbranche um 100 Millionen Euro aufzustocken, steht unverkennbar im Zusammenhang zu diesem Auftritt.
Die bislang letzte Präsentation der Holzbranche in Paris hieß ‚Paris Capitale‘ und verwandelte die Champs–Elysées in einen Garten. Für dieses Event griff die Branche weit mehr in die Tasche, als es beim 10. Internationalen Holzbauforum der Fall war. Im Bereich des Holzbaus lässt sich die Wirkung des 10. Forums lediglich mit der Ausstellung über Holzhäuser vergleichen, die der Architekt Roland Schweitzer 1979 im Centre Pompidou veranstaltete. Sie wurde von über einer Million Menschen besucht und markiert den Anfang des modernen Holzbaus in Frankreich.
Eine Zukunft für uns alle
Für die Veranstalter des Forums war es wichtig, die Branche wirkungsvoll zu präsentieren, um die derzeit oftmals mediale Stimmung gegen Holzverarbeitung zu entkräften. So kam es zur einzigartigen Gestaltung eines Konzepts für emissionsarme Events mithilfe von Holz. „Réservez un futur“: „Eine Zukunft reservieren“! Ein wichtiger Strategieansatz: Die Emissionen des Messeauftritts zu reduzieren durch Verzicht, Neuverwendung und Rückgriff auf nachwachsende Baustoffe. Das Forum verzichtete auf Teppichböden, setzte Holztische ein, die aus den Türen eines aufgelösten Pariser Krankenhauses entstanden sind, und entwickelte neue flexible Messeeinrichtungen aus Holz.
Emission, Kompensation und Wahrnehmung des Forums „Ökologisch gestalteter Holzbau“.
Zum zweiten Teil der Strategie gehört die Untersuchung des Lebenszyklus eines Holzbauforums und die Berechnung der Emissionen des 10. Forums. Diese Analyse hilft den Veranstaltern, nächste Schritte in Richtung Emissionsneutralität mit einzuplanen. Was als Emissionen noch übrigbleibt, wird durch die Bepflanzung einer eigens dafür bestimmten Waldparzelle in Epinal/Nancy Frankreich kompensiert. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, einen Setzling für 6 Euro zu kaufen. In diesem Fall ging es um die Neupflanzung einer zwei Hektar großen Parzelle nördlich von Nancy mit Lärchen und Atlaszedern.
Thematisch gegliederte Ausstellung zum Thema Holzbau
Auf die Besucher wirkte dieser Ansatz konsequent und belebend. Die Stände „Belleville“ wurden an den Veranstaltungsspezialisten GL Events verkauft, und das Auditorium interessiert die Organisatoren der Olympischen Spiele 2024 in Paris zur weiterführenden Nutzung. Die Verquickung der Berechnung von Emissionen und ihre Kompensation durch die Kongressteilnehmer wurde innerhalb der Branche mit Wohlwollen und Begeisterung aufgenommen. Immerhin konnten von ursprünglich veranschlagten 2000 Bäumen für 2000 Kongressteilnehmer/Innen etwas mehr als 1300 verkauft werden. Wobei einige Besucher/Innen bis zu 150 Bäume bestellten. Der Landwirtschaftsminister Julien Denormandie griff während des Durchgangs zum Portemonnaie und
kaufte fünf Setzlinge, die er auf die Namen seiner Kinder taufte.
Das Konferenzprogramm ist abrufbar
Noch wichtiger war die mediale Wirkung des Konzepts „Réservez un futur“. Mehr als 400 Artikel erschienen in der allgemeinen Presse über die Veranstaltung. Damit machte das Forum einen gewaltigen Sprung in die Öffentlichkeit, und das gilt auch für alle anderen Veranstaltungen des
Holzbauforums. Vor allem aber zeigte sich der Holzbau endlich von einer Seite, die den gängigen Anfechtungen wegen Abholzung standhält. Das 10. Forum läutete wahrhaftig eine neue Ära ein, vorausgesetzt, dass die französische Holzbranche diese historische Gelegenheit zu nutzen weiß.
Erste Nagelprobe wird im September die von der Regierung lange angekündigten und nun anberaumten „Assises de la forêt et du bois“ (Versammlung der Forst– und Holzbranche). Dort soll es um die Verteilung der zusätzlich versprochenen Gelder gehen, aber nur, wenn die Branche gewillt ist, endlich an einem Strang zu ziehen. Wie das gelingen kann, hat das 10. Forum im Alleingang eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Wer sich auf dieses wichtige Treffen vorbereiten möchte, kann die gesamten Aufzeichnungen der Konferenzen für sechs Monate mieten:
https://vimeo.com/ondemand/forumboisconstruction21
Bisher gab es dafür im Rahmen der Holzbauforen nur die gedruckten Zusammenfassungen. Zukunftsweisend ist auch die erstmalige Live–Ausstrahlung der Konferenzen während des Forums. In Französisch–Guyana und in Kanada machte man davon Gebrauch. Auf diese Weise werden die Holzbauforen zu globalen Events. Ihre Wirkung zur Förderung des Holzbaus wächst.
Epinal–Nancy vom 6. bis 8. April 2022
Das nächste Internationale Holzbauforum findet vom 6. bis 8. April 2022 in Épinal–Nancy statt.
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Mit einer Pressekonferenz am 13. September wurde der neue Bericht an den CLUB OF ROME in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben den Autoren sprach auch der Bundesminister Dr. Gerd Müller.
Den ganzen Beitrag lesen: www.globalmarshallplan.org/news/neuer-bericht-den-club-rome-berlin-vorgestellt
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DE-News, Medien, Neue Bücher und Studien, Ressourceneffizienz, Umweltpolitik
Bauvolumen geht inflationsbereinigt im Jahr 2022 zurück – Preisentwicklung und steigende Zinsen werden auch in den kommenden Jahren der Bauwirtschaft schwer zu schaffen machen – Wohnungsneubau bricht stärker ein als gesamtes Bauvolumen – Politik wird Strategiewechsel vollziehen müssen, um Ziele bei Schaffung neuen Wohnraums und energetischer Gebäudesanierung mittelfristig zu erreichen
Inflation und Lieferengpässe haben den Bauboom in Deutschland gestoppt: Im Jahr 2022 ging erstmals seit vielen Jahren das reale Bauvolumen zurück, und zwar um rund zwei Prozent. Auch in diesem Jahr sind ähnliche Rückgänge zu erwarten. Erst 2024 wird das Bauvolumen inflationsbereinigt wieder im Plus landen. Vor allem der Wohnungsbau ist überproportional von den Rückgängen betroffen. Dies ergeben die aktuellen Berechnungen des Bauvolumens, die jährlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erstellt werden.
© DIW Berlin
Zwar stieg das Bauvolumen im vergangenen Jahr nominal, also in aktuellen Preisen, um rekordverdächtige 13,6 Prozent, doch der Zuwachs ist allein dem rasanten Anstieg der Baupreise geschuldet. Dieser bescherte den Bauunternehmen zwar gute Umsätze, inflationsbereinigt ist die Bautätigkeit aber um zwei Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen war und ist der dringend benötigte Wohnungsneubau, der real sogar 4,5 Prozent im Minus lag. „Der Wohnungsbau ist seit vielen Jahren immer stärker gewachsen als das Gesamtbauvolumen. Nun kündigt sich eine Trendwende an, vor allem beim Neubau, der die Politik Rechnung tragen muss“, sagt Studienautorin Laura Pagenhardt.
Strategiewechsel gefordert
Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu bauen, rückt damit in weite Ferne. Schon in den beiden vergangenen Jahren sind nicht mehr als 300.000 Wohnungen gebaut worden. In diesem und im kommenden Jahr rechnen die Studienautor*innen damit, dass verschlechterte Finanzierungsbedingungen und politische Unsicherheit die Investoren noch zurückhaltender agieren lassen. Allerdings dürften die Baupreise aufgrund der Entspannung bei Lieferketten und sinkender Kapazitätsauslastung weniger stark steigen. „Inflationsbereinigt wird das Bauvolumen in diesem Jahr wohl noch negativ sein und erst ab 2024 wieder im Plus liegen, aber auch dann dürfte der Wohnungsbau, insbesondere der Neubau, der Gesamtentwicklung noch hinterherhinken“, erwartet Studienautor Martin Gornig.
„Notwendig ist ein Masterplan, der nicht nur mit langfristigen Förderprogrammen die Nachfrage stützt, sondern auch den Engpässen im Angebot entgegenwirkt“ Martin Gornig
Er fordert daher einen Strategiewechsel. Zwar habe die Bundesregierung schon Maßnahmen zur steuerlichen Förderung des Wohnungsbaus beschlossen, sie müsse aber stärker auf die Nachverdichtung im Bestand fokussieren, um bezahlbaren neuen Wohnraum gerade in den Ballungsräumen zu schaffen. Gleichzeitig bestehe die Gefahr, dass ein Großteil der Förderung, insbesondere bei der energetischen Gebäudesanierung, in steigenden Preisen verpufft, wenn neben der Nachfrage- nicht auch die Angebotsseite gestärkt werde. Notwendig wäre ein Masterplan, so Gornig, der nicht nur mit langfristigen Förderprogrammen die Nachfrage stützt. Zusätzlich müsse er verstärkt die Ausweitung der Planungs-, Produktions- und Installationskapazitäten fördern, um Engpässen im Angebot und damit Preissteigerungen entgegenzuwirken.
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