Drei Jahre nach der Verabschiedung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung kommt die Umsetzung voran, allerdings nicht schnell genug: Weltweit müssen die Ambitionen deutlich steigen, um die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen.
Bundesminister Müller und Bundesministerin Schulze ziehen am 5. November in Berlin auf der gemeinsamen Konferenz „Accelerating change – for a sustainable development worldwide and in Germany“ eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung der Agenda 2030. Gemeinsam mit Hajia Alima Mahama, der ghanaischen Ministerin für Kommunen und Ländliche Entwicklung und hochrangigen Vertretern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren sie darüber, wie der Wandel in Deutschland und weltweit deutlich beschleunigt werden kann.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Nachhaltige Entwicklung ist kein Elitenprojekt. Ganz im Gegenteil: Mensch und Natur soll es 2030 bessergehen, was jedem Einzelnen zugutekommt. Das Umsteuern hin zu einer emissionsfreien Wirtschaft produziert Wertschöpfung und Arbeitsplätze und vermag Innovationen zum Durchbruch zu verhelfen, die weltweit nachgefragt werden. Anspruchsvolle Nachhaltigkeitspolitik ist daher unser großes gemeinsames Fortschrittsprojekt, und die 2030-Agenda ist dafür unser Kompass.“
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Die Welt schaut auf uns, wenn es um die Umsetzung der Agenda 2030 geht: Als reiche Länder müssen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen – denn die Menschen in Entwicklungsländern leiden unter unserer Art zu konsumieren und unter unserem Lebensstil. Eine Folge ist der Klimawandel, für den vor allem die Industrieländer verantwortlich sind: Wir stoßen durchschnittlich zehn Tonnen CO2 pro Kopf aus. In Somalia sind es gerade mal 100 Kilo. Die Menschen in Afrika, in Bangladesch und vielen anderen Entwicklungsländern sind aber die Hauptbetroffenen. Wir müssen und können Globalisierung gerecht gestalten, unseren Konsum und unsere Wirtschaft nachhaltig verändern und damit die Schöpfung für kommende Generationen bewahren.“
Die Fortschritte zur Erreichung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind trotz positiver Trends und weltweiter Anstrengungen vielfach unzureichend: So ist zwar der Anteil der absolut Armen in der Welt von 26,9 Prozent im Jahr 2000 auf mittlerweile 9,2 Prozent gefallen, und die Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern konnte seit dem Jahr 2000 halbiert werden. Gleichzeitig ist jedoch die Zahl der Hungernden in den letzten drei Jahren, insbesondere in Subsahara-Afrika und Südasien, wieder angestiegen.
Die Wahrscheinlichkeit, die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad °C begrenzen zu können, wird immer geringer, und jedes Jahr gelangen weiterhin über acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Beim nächsten UN-Nachhaltigkeitsgipfel im September 2019 in New York werden die Staats- und Regierungschefs erstmals zusammenkommen, um eine Bestandsaufnehme der Umsetzung der Agenda 2030 vorzunehmen. Diesem Gipfel kommt eine entscheidende Rolle zu; er sollte ein möglichst starkes politisches Signal der Staats- und Regierungschefs für eine beschleunigte wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderung senden.
Mit der 2017 beschlossenen Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung einen ersten wichtigen Schritt zur SDG-Umsetzung in Deutschland und im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit mit ihren Partnerländern gemacht. Diese Strategie aktualisiert die Bundesregierung derzeit, um den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Politikfeldern weiter zu stärken. Dabei werden die Anregungen der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft aktiv aufgegriffen.
BMU und BMZ flankieren mit zusätzlichen Maßnahmen: Das BMZ unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Umsetzung der Agenda 2030, das BMU leistet einen Beitrag mit seiner Internationalen Klimaschutzinitiative. Beide Ministerien streben zudem die Klimaneutralität ihrer Häuser bis 2020 an.
2015 hatten die Vereinten Nationen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 verabschiedet. Das hat gezeigt, dass ein weltweiter Schulterschluss der internationalen Staatengemeinschaft in der Bewältigung zentraler Herausforderungen möglich ist. Diese 17 eng miteinander zusammenhängenden Ziele haben weltweit dafür gesorgt, dass Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsthemen zusammengedacht und von allen Teilen der Gesellschaft vorangetrieben werden.
Quelle: Pressemitteilung BMZ / BMU, 05.11.2018
Schlagworte: SDG 2030, Umweltpolitik