Das Flammschutzmittel HBCD, das vor allem in Polystyrol-Dämmplatten eingesetzt wurde, ist seit März 2016 verboten. Doch Ungemach droht von den vielen Millionen Kubikmetern HBCD-haltigem Dämmstoff, die in Deutschland schon verbaut wurden.
Für das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) gilt seit Frühjahr 2016 in der EU ein weitgehendes Handels- und Verwendungsverbot. HBCD war lange das wirtschaftlich wichtigste Flammschutzmittel für Polystyrol-Dämmstoffe – entsprechend gibt es für Dämmstoffe aus expandiertem oder extrudiertem Polystyrol (EPS/XPS) noch Übergangsregeln.
Während die Industrie in Deutschland seit Ende 2014 HBCD weitgehend durch angeblich weniger problematische Flammschutzmittel ersetzt hat, drohen den Hausbesitzern in Deutschland nun erhebliche Kosten beim Umbau ihrer Gebäude und beim Ausbau HBCD-haltiger Dämmstoffe: Diese werden nämlich ab Oktober 2016 als “gefährliche Abfälle” eingestuft und sind nur aufwändig in Sondermüll-Verbrennungsanlagen oder dafür speziell zugelassenen Anlagen zu entsorgen. Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes sind “erhebliche Entsorgungskosten” für die Hausbesitzer zu erwarten.
Wie kann ein Verbraucher erkennen, ob ein Dämmstoff aus Polystyrol HBCD enthält?
Da HBCD nach dem Europäischen Chemikalienrecht bereits seit 2008 als besonders besorgniserregender Stoff unter der REACH-Verordnung identifiziert ist, muss der Hersteller und auch der Händler über die Verwendung des Stoffes in allen Erzeugnissen Auskunft geben. Über ein Online-Formular des Umweltbundesamtes kann man den Hersteller, Händler oder Importeur anfragen, ob HBCD als Flammschutzmittel eingesetzt wurde. Zudem muss auch nach der Bauproduktenverordnung seit 2011 die Information mit der Leistungserklärung zum CE-Zeichen den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern bereit gestellt werden. Für alle früher eingesetzten Polystyrol-Dämmplatten muss man allerdings davon ausgehen, dass sie HBCD enthalten.
In der Broschüre “Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Hexabromcyclododecan (HBCD) – Antworten auf häufig gestellte Fragen”
des Umweltbundesamtes vom Juli 2016 werden weitere Erläuterungen gegeben: www.umweltbundesamt.de/…oekologische-kriterien-fuer
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