Grüne: Rohstoffpolitik der Bundesregierung tritt auf der Stelle
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Zur heutigen Kabinettssitzung und der dabei geplanten Befassung mit dem Entwurf eines Deutschen Ressourceneffizienzprogramms III (ProgRess III) erklären Dieter Janecek, Sprecher für Industriepolitik und digitale Wirtschaft, und Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik und Umweltgesundheit:
Mit ProgRess III tritt die Bundesregierung auf der Stelle. Zwei Ressourceneffizenzprogramme der Bundesregierung konnten nicht verhindern, dass der deutsche Rohstoffverbrauch weiterhin steigt. Es ist absehbar, dass auch das dritte Ressourcenprogramm der Bundesregierung daran nichts ändert. Auch ProgRess III bleibt ein längliches Sammelsurium von Plänen, Ankündigungen und Prüfaufträgen.
Der Großteil der Maßnahmen beschränkt sich auf unverbindliche Informations- und Beratungsinstrumente. Daneben wird zum Teil auf laufende Prozesse verwiesen oder es werden Maßnahmen aufgeführt, zu denen die Bundesregierung ohnehin verpflichtet ist, zum Beispiel im Hinblick auf die Umsetzung von EU-Richtlinien. Es fehlen konkrete Gesetzesinitiativen und mit substanziellen Finanzmitteln unterlegte Förderprogramme.
Die deutsche Industrie hat beim Verbrauch metallischer Rohstoffe weltweit eine zentrale Rolle. Bei Aluminium und Kupfer ist sie zum Beispiel die drittgrößte Verbraucherin. Entsprechend groß ist die Verantwortung Deutschlands. Leider bleibt offen, um wieviel die Zunahme des Rohstoffverbrauchs national und europäisch reduziert werden soll. Ohne ein konkretes Reduktionsziel lässt sich jedoch schwer ein Pfad nachverfolgen oder überprüfen.
Die reine Konzentration auf Rohstoffeffizienz führte in der Vergangenheit zu Rebound-Effekten. Wir brauchen deshalb dringend eine echte Rohstoffwende, die nicht nur zu einer relativen, sondern zu einer absoluten Verminderung des Ressourcenverbrauchs führt. Die Grünen haben bereits im vergangenen Jahr in ihrem Antrag zu einer Rohstoffwende gefordert, den Ressourcenverbrauch um den Faktor 10 bis 2050 zu senken.
Außerdem setzen sich die Grünen dafür ein, das Ressourceneffizienzprogramm in einen Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft zu überführen. Darin enthalten sein müssten unter anderem gesetzlich verankerte Abfallreduktionsziele sowie eine Ausweitung der Herstellerverantwortung auf Produktgruppen wie Baustoffe, Möbel und Textilien.
Die Zahl der CarSharing-Kunden in Deutschland ist im Verlauf des vergangenen Jahres auf 2,46 Millionen angestiegen. Ein überdurchschnittliches prozentuales Wachstum verzeichneten die stationsbasierten CarSharing-Angebote. Stationsbasiertes CarSharing bleibt auch das Rückgrat der flächenmäßigen Expansion und ist nun an 740 Orten in Deutschland verfügbar.
Anfang 2019 sind 2,46 Millionen Kunden in Deutschland bei einem CarSharing-Angebot angemeldet, 350.000 mehr als im Vorjahr. Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen stationsbasierte CarSharing-Anbieter mit einem Plus von 21,5 Prozent. Im free-floating CarSharing lässt das Kunden-Wachstum etwas nach und beträgt 14,9 Prozent. Insgesamt befindet sich das CarSharing in Deutschland damit weiter auf einem eindeutigen Wachstumskurs.
Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverband CarSharing e.V., kommentiert:
„Die seit Jahren positive Entwicklung im deutschen CarSharing-Markt zeigt: Immer mehr Menschen wollen verantwortungsvoll mit der Ressource Auto umgehen und die Verkehrswende praktisch mitgestalten.“
Besonders erfreut ist der Verband über das starke Wachstum im Bereich der stationsbasierten CarSharing-Angebote, denn mehrere wissenschaftliche Studien hatten in 2018 gezeigt, dass diese Variante eine besonders hohe verkehrsentlastende Wirkung hat. Verbandsgeschäftsführer Nehrke erklärt:
„Im stationsbasierten CarSharing besitzen heute schon 70 bis 80 Prozent der Kunden kein eigenes Auto mehr. Städte und Gemeinden sollten vor allem diese Variante gezielt durch die flächendeckende Einrichtung von CarSharing-Stationen im öffentlichen Raum fördern.“
Im Zusammenhang mit der CarSharing-Förderung kritisiert der Verband das Bundesverkehrsministerium: Auch eineinhalb Jahre nach dem Inkrafttreten des Carsharinggesetzes (CsgG) können Städte und Gemeinden dies Gesetz nicht in allen Punkten praktisch anwenden, weil das Ministerium die Verordnungen nicht vorlegt, die dafür die Grundlage sind.
Christian Hochfeld, Direktor der Agora Verkehrswende, erklärt zur aktuellen Entwicklung des CarSharing:
„Es ist wichtig, dass CarSharing im öffentlichen Raum sichtbar und verfügbar wird. CarSharing sollte aber nicht als Einzelmaßnahme, sondern als fester Bestandteil einer kommunalen Mobilitätsstrategie verstanden werden. Denn die richtigen verkehrspolitischen Rahmenbedingungen – etwa ein umfassendes Parkraummanagement und die Ausweitung von Umweltzonen – können die positiven Effekte der CarSharing-Angebote weiter verstärken.“
Kräftiges Wachstum auch auf der Angebotsseite
20.200 CarSharing-Fahrzeuge sind zu Beginn 2019 in Deutschland verfügbar, 2.250 mehr als im Vorjahr. Stationsbasierte Anbieter stellen mit 11.200 Fahrzeugen mehr als die Hälfte des Angebots, im free-floating CarSharing werden 9.000 Fahrzeuge eingesetzt.
Im Marktsegment „Free-floating“ gehören 890 Fahrzeuge zu kombinierten stationsbasiert/free-floating Angeboten. Diese neue Angebotsform wird von einigen ehemals rein stationsbasierten Anbietern eingesetzt, um die Vorteile beider CarSharing-Varianten aus einer Hand anbieten zu können. Neue kombinierte Systeme starteten 2018 beispielsweise in Leipzig und Karlsruhe.
Stationsbasiertes CarSharing bleibt das Rückgrat der CarSharing-Expansion
Stationsbasiertes CarSharing ist derzeit an 740 Orten in Deutschland verfügbar. Das sind 63 Orte mehr als im Vorjahr. Reine free-floating Angebote gibt es derzeit in sieben Metropolen und einigen wenigen Umlandgemeinden dieser Großstädte.
E-Anteil stagniert auf hohem Niveau, mehr E-Fahrzeuge in den Flotten stationsbasierter Anbieter
Die Zahl der Elektrofahrzeuge in der deutschen CarSharing-Flotte ist in 2018 fast unverändert geblieben. Es zeigen sich jedoch Verschiebungen bei der Zahl der Elektrofahrzeuge in den einzelnen Flotten-Segmenten: Die Anzahl der Elektrofahrzeuge in den free-floating Flotten der Automobilhersteller blieb mit 1.025 Fahrzeugen weitgehend unverändert. Die mittelständischen CarSharing-Anbieter im stationsbasierten Bereich konnten die Zahl der Elektrofahrzeuge von 321 auf 498 ausbauen.
Rückgänge verzeichnen hingegen die Betreiber reiner E-CarSharing Projekte. Hier ging die Anzahl der Fahrzeuge von 431 auf 304 zurück. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass für eine hohe Zahl von Fahrzeugen die Periode der öffentlichen Förderung oder die Leasingverträge im Jahr 2018 ausgelaufen sind. Da die Fahrzeuge die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit nicht erreicht hatten, wurden sie aus der Flotte genommen. Gunnar Nehrke erläutert:
„Der Elektro-Anteil im CarSharing ist 50-mal höher als in der nationalen Pkw-Flotte. Das zeigt: Die Anbieter wollen auf emissionsfreie Antriebe umstellen. Aber die Rahmenbedingungen stimmen noch nicht: Die Fahrzeuge sind immer noch zu teuer. Und für die Einrichtung von Ladeinfrastruktur an CarSharing-Stationen fehlt nach wie vor ein Förderkonzept.“
Seit der Erstauflage der Broschüre „Strohgedämmte Gebäude“ der FNR in 2013 hat sich das Bauen mit dem umweltfreundlichen und kostengünstigen Material positiv entwickelt.
So ist seit 2014 das direkte Verputzen der Ballen ohne zusätzlichen Putzträger auf der Innen- und Außenseite der Gebäude ebenso möglich wie die Außendämmung von Mauerwerk. Stroh bietet damit inzwischen auch bei der energetischen Sanierung von Altbauten eine interessante Option.
Die Neuauflage der FNR-Strohbaubroschüre enthält deshalb ein ganz neues Kapitel zum Thema „Sanierungskonzepte mit Stroh“. Außerdem liefert sie gute Argumente, nachhaltig mit Stroh zu bauen, und aktualisierte Kostenübersichten. Neu sind auch einige der vorgestellten Baubeispiele, darunter dreigeschossige, direktverputzte Strohgebäude.
Der seit Jahren anhaltende Boom im Fahrradhandel hat auch im Jahr 2018 angehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April weiter mitteilt, verzeichnete der Einzelhandel mit Fahrrädern, -teilen und -zubehör im Jahr 2018 eine Umsatzsteigerung von real 11,9 % gegenüber dem Vorjahr.
880 000 Elektrofahrräder nach Deutschland importiert
Der Trend zu Elektrofahrrädern mit einer Nenndauerleistung von bis zu 250 Watt zeigt sich im Außenhandel: 880 000 Elektrofahrräder im Gesamtwert von 789,6 Millionen Euro wurden im Jahr 2018 nach Deutschland importiert. Das entsprach einer mengenmäßigen Steigerung um 32,3 % gegenüber 2017. Mit einem Anteil von 23 % an den gesamten Importen von Elektrofahrrädern nach Deutschland war Ungarn das wichtigste Importland. Weitere wichtige Lieferländer waren Vietnam mit einem Anteil von 17,2 % und die Niederlande mit 10,2 %.
Preise für konventionelle Fahrräder steigen stärker als Preise für Elektro-Räder
Für Pedelecs und E-Bikes mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 2018 mehr Geld ausgeben als noch drei Jahre zuvor: Von 2015 bis 2018 sind die Preise in diesem Marktsegment um 1,8 % gestiegen. Allerdings zogen die Preise weniger stark an als die Verbraucherpreise insgesamt in diesem Zeitraum (+3,8 %). Im Vergleich dazu stiegen die Preise für Fahrräder ohne Elektromotor zwischen 2015 und 2018 überdurchschnittlich um 4,5 %.
Gelegenheit für Schnäppchen außerhalb der Fahrradsaison günstig
Ob mit oder ohne Elektromotor: Die Verbraucherpreise für Fahrräder schwanken leicht in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Die Zweiräder sind rund um den Jahreswechsel günstiger als im Sommer. Wer auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, kauft außerhalb der Fahrradsaison im Durchschnitt günstiger.
Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 3.4.2019
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