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In Kooperation der TU Darmstadt und dem Institut Wohnen und Umwelt (IWU) wurde die Stiftungs-Juniorprofessur „Modelle der Wohnungs- und Energiepolitik in Städten“ eingerichtet und mit dem Wissenschaftler Kai Schulze besetzt. Er lehrt und forscht im Institut für Politikwissenschaft am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt.
Schulzes Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Umwelt- und Energiepolitikanalyse. Hierzu verknüpft er Theorien und Ansätze der Policy-Analyse, Vergleichenden Politikwissenschaft und Europäisierung. Die Juniorprofessur könnte auch thematische Brücken zu den Ingenieurwissenschaften schlagen. Zugleich verspricht sich das Institut Wohnen und Umwelt wertvolle Impulse. Das IWU, ein vom Land Hessen und der Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziertes, gemeinnütziges Institut, forscht interdisziplinär zu Wohnungsmarkt und Wohnungspolitik sowie zur effizienten Nutzung von Energie in Gebäuden. „Aus der Zusammenarbeit mit der Stiftungsjuniorprofessur erhoffen wir uns wertvolle Beiträge, um Erkenntnisse aus der Forschung besser für die Politik- und Gesellschaftsberatung nutzbar zu machen“, so Dr. Monika Meyer, Geschäftsführerin des IWU. Das Institut trägt die Personalkosten der zunächst auf drei Jahre befristeten Juniorprofessur, die um weitere drei Jahre verlängert werden kann.
Quelle:PM IWU
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“Autos haben in den Städten nichts zu suchen”
Hermann Knoflacher mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow
Hermann Knoflacher will Straßen und Parkplätze bebauen lassen. Autofreie Großstädte seien realisierbar, sagt der Verkehrsexperte. So könnten die Kommunen massenhaft bezahlbaren Wohnraum schaffen. Aber lassen die sich darauf ein?
Bezahlbarer Wohnraum in den Städten – er ist immer seltener zu finden. Viele fühlen sich an die Ränder gedrängt. Die Politik will gegensteuern, hat aber sehr unterschiedliche Mechanismen, je nach Land, je nach Kommune.
www.deutschlandradiokultur.de/parkplaetze-weg-wohnraum-her…
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Der Zubau von Solarstromanlagen in Niedersachsen steigt weiter kräftig an. Im Jahr 2018 konnte im Vergleich zu 2017 eine Steigerung um mehr als 72 Prozent verzeichnet werden. Während der Zubau 2017 bei 120 MW lag, wurden 2018 rund 208 Megawatt Leistung neu installiert. Damit verfügt Niedersachsen derzeit über knapp 4.000 MW installierter Leistung an Solarstrom, wie die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachen (KEAN) feststellt.
Die sehr positiven Zubauzahlen der letzten beiden Jahre zeigen, dass Niedersachsen die Chancen des Solarstroms erkannt und die Aufholjagd gegenüber den süddeutschen Bundesländern aufgenommen hat. Neben der bundesweiten Vorreiterrolle in der Windenergie mit gut 11.000 MW installierter Leistung hat der Solarstrom das Potenzial, eine weitere wichtige Quelle bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien in Niedersachsen zu werden.
„Solarstrom ist die ideale Ergänzung zu Windstrom, da diese beiden erneuerbaren Energiequellen im Jahresverlauf zu unterschiedlichen Zeiten ihren Höchststand haben“, erläutert Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen den Effekt. „Während sich die Windräder im Herbst und Winter am schnellsten drehen, bieten die Solarmodule von Frühjahr bis Spätsommer den größten Ertrag.“
Auch Solarberatungen auf Höchststand
Die Zubauzahlen sind umso bemerkenswerter, als es in Niedersachsen kaum große Freiflächenanlagen gibt, sondern fast alle Anlagen auf Privat- und Gewerbedächern installiert werden. Das Interesse an der Nutzung von Solarstrom zeigt sich auch in dem steigenden Wunsch nach Solarberatungen. Im vergangenen Jahr haben mehr als 2.200 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer „Solar-Checks“ wahrgenommen. Die Checks werden gemeinsam von KEAN, Verbraucherzentrale Niedersachsen und regionalen Partnern angeboten. Zudem ließen sich 124 Unternehmen zu den Möglichkeiten solarer Energieerzeugung und Nutzung beraten.
Die Gründe für das steigende Interesse an Solarstrom sind vielfältig: Zum einen sind die Modulpreise im Laufe der Jahre deutlich gesunken, so dass die Kilowattstunde auf dem Einfamilienhaus für etwa 10-12 Cent erzeugt werden kann. Das macht den Eigenverbrauch des Stroms interessant, da der eingekaufte Strom durchschnittlich bei rund 30 Cent je kWh liegt. Auf größeren Dachflächen wie etwa auf Landwirtschafts- oder Gewerbegebäuden ist die Erzeugung noch günstiger. Auch hier steht der Eigenverbrauch deutlich im Vordergrund gegenüber der Einspeisung ins Netz. „Der Wunsch nach einer möglichst hohen Eigenerzeugung, die zumindest eine gewisse Unabhängigkeit schafft, ist eine weitere wichtige Motivation der Gebäudeeigentümer“, erläutert Lothar Nolte.
Die regionale Betrachtung zeigt, dass sich der Zubau vor allem im ländlichen Raum gut entwickelt. Ganz vorne liegt hier der Landkreis Emsland mit 22 MW in 2018. Bezieht man den Zubau auf die Einwohnerzahl, so rücken die Landkreise Vechta und Nienburg an die Spitze. In den städtischen Gebieten ist der Zubau von Solarstrom-Anlagen deutlich geringer. Der Grund liegt aus Sicht der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen in den viel zu komplizierten Regelungen für Mieterstrom. „Viele Dachflächen wären bestens geeignet, aber die Nutzung des Stroms für die Mieter wird mit einem bürokratisches Bollwerk erschwert“, meint Lothar Nolte. „Hier müsste eine konsequente Vereinfachung her.“
Weitere Informationen zum Beratungsangebot Solar-Check für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer
Weitere Informationen zum Beratungsangebot Impulsberatung für KMU – Solar für Unternehmen
3.4.2019 | Quelle: Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen GmbH
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Um ihrem Klimaschutzversprechen im Rahmen des Pariser Abkommens gerecht zu werden, muss die Europäische Union sicherstellen, dass alle 250 Millionen bestehenden sowie alle neuen Gebäude in der EU nahezu null Treibhausgasemissionen verursachen. In einem neuen Bericht fordern die europäischen nationalen Wissenchafts-Akademien durch ihren Zusammenschluss EASAC, weitreichende politische Maßnahmen. „Die Politik konzentriert sich seit langem darauf, energieeffiziente Gebäude zu schaffen, die einen geringeren Heiz- und Klimatisierungsbedarf haben oder erneuerbare Energie vor Ort erzeugen. Die Energie, die für den Betrieb von Gebäuden aufgewendet wird, ist jedoch nur ein Teil der Geschichte. Wir müssen den Geltungsrahmen erweitern und uns die Emissionen von Baumaterialien und -methoden ansehen – sowohl für neue Gebäude als auch für die Gebäudesanierung“, sagt William Gillett, Direktor des EASAC-Energieprogramms.
Derzeit werden jährlich zwischen 1 und 1,5 % des europäischen Gebäudebestands saniert. “Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, sollte diese Rate zwei- oder sogar dreimal so hoch sein”, betont Gillett. “Aber noch wichtiger ist, dass wir bei der Berechnung der Klimaauswirkungen von Gebäuden die massiven Emissionen der Bauindustrie und der Lieferkette mit einbeziehen müssen. Ein Gebäude zu renovieren, um den Energieverbrauch zu senken, macht wenig Sinn, wenn es keine Regulierung des CO2-Gehalts der Baustoffe und Komponenten gibt, die für die Sanierung verwendet werden, und wenn diese über weite Strecken transportiert werden.”
Bislang konzentrierte sich die EU-Politik auf das Konzept der “Fast-Null-Energie-Gebäude” mit Schwerpunkt auf der Reduzierung des Energieverbrauchs, der für den Komfort der Gebäudenutzer benötigt wird. Laut der europäischen Wissenschafts-Akademien ist diese Vorstellung überholt: “Als Indikator für die Bewertung der Klimaauswirkungen eines neuen Gebäudes oder einer Renovierung sollten jetzt die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet werden, d.h. sowohl die Emissionen, die durch die Produktion der Baustoffe und Bauarbeiten entstehen, als auch die Emissionen, die durch die Nutzung des Gebäudes in den Jahren danach entstehen. In knapp 10 Jahren schließt sich die Tür für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 1,5 °C. In diesem Zeitraum muß dringend die Entstehung von Treibhausgasemissionen in der Vorkette der Renovierung begrenzt werden, um nahezu emissionsfreie Gebäude zu schaffen.”
Gebäude sollten so konzipiert sein, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer demontiert und recycelt werden können.
Der Bericht weist darauf hin, dass der größte Teil der gebauten Umwelt immer noch nach einem linearen „Take-Make-Consume-Dispose“-Ansatz konzipiert ist. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft würde es nicht nur ermöglichen, den Ressourcenverbrauch und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch, das Abfallproblem anzugehen. “Kreislaufwirtschaft hat viele Facetten”, erklärt Prof. Brian Norton, Co-Vorsitzender der EASAC-Arbeitsgruppe, die den Bericht erstellt hat. “Viele Baumaterialien können wiederverwendet, recycelt und zurückgewonnen werden. Zunächst einmal sollten Gebäude und ihre Komponenten so konstruiert werden, dass sie am Ende ihrer Nutzung leicht demontiert werden können.”
Die energetische Sanierung bestehender Gebäude muss im Mittelpunkt der EU-Strategie stehen, argumentieren die Wissenschaftler. “Es ist wichtig, die Wiederverwendung bestehender Gebäude in Betracht zu ziehen, anstatt bestehende Gebäude durch neue zu ersetzen”, sagt Prof. Norton. “In einer Gebäudehülle steckt eine Menge CO2, vor allem in Beton und Stahl. Mit den heutigen Technologien und digitalisierten Prozessen ist das Renovieren viel einfacher und nachhaltiger geworden. Wir müssen die derzeitige Praxis stoppen, Strukturen abzureißen, um sie von Grund auf neu zu bauen.” Der Bericht argumentiert auch, dass die Gesetzgebung einen Grenzwert für den CO2-Gehalt pro m² Bodenfläche festlegen muss, der in ein Gebäude eingebracht werden darf, wenn es gebaut oder renoviert wird.
Klimaneutralität bis 2050 erfordert die Sanierung von mehr als 90.000 Wohnungen – pro Woche!
Im vergangenen Jahr stellte die Europäische Kommission ihre Strategie “Renovation Wave” vor, um die energetische Sanierung von Gebäuden in der EU voranzutreiben. Sie beabsichtigt, die Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden als einen der Eckpfeiler dieser Strategie zu überarbeiten. “Zwar gibt es seit 2002 eine Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die 2010 neu gefasst und 2018 überarbeitet wurde. Doch die Ergebnisse waren bisher wenig überzeugend”, sagt Dr. Gillett.
Die Herausforderung ist riesig. “Schätzungsweise 75 % der Gebäude, in denen die Europäer leben, haben eine schlechte Energiebilanz. Um sie zu sanieren, wären 146 Millionen Renovierungen in nur 30 Jahren erforderlich. Die derzeitigen Anstrengungen der Mitgliedsstaaten reichen nicht aus”, erklärt Prof. Norton. “Um Klimaneutralität zu erreichen, müssten wir in der gesamten EU mehr als 90.000 Häuser pro Woche renovieren – an sich schon eine enorme Herausforderung.”
Gebäude sind eine Emissionsquelle, auf die Kommunen einen großen Einfluss haben
Während die europäischen Wissenschaft-Akademien ihre politischen Empfehlungen in erster Linie an die Europäische Union richten, machen sie auch deutlich, dass Städte eine große Rolle spielen. “Gemeinderäte und Stadtplaner haben einen enormen Einfluss auf die Beschaffungsspezifikationen. Sie können die Renovierung und den Bau von Stadtvierteln mit nahezu null Treibhausgasemissionen, integrierten Energie- und Verkehrssystemen und angemessenen Grünflächen anregen. Sie können die Modernisierung bestehender Fernwärme- und Fernkältesysteme erleichtern oder neue Systeme mit optimierter Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich Photovoltaik, Wärmepumpen, Solar- und Erdwärme, Abwärme und natürlicher Kühlung, errichten. Und sie sind besonders gut aufgestellt, um die Renovierung von Sozialwohnungen voranzutreiben und die Grundsanierung von Privatwohnungen zu subventionieren, wo dies zur Reduzierung der Energiearmut notwendig ist”, sagt Prof. Norton.
Die Botschaften von EASAC an die politischen Entscheidungsträge
Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030, Erhöhung der integrierten Versorgung von Gebäuden, Industrie und Verkehr mit CO2-freiem Strom und Wärme sowie beschleunigter Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und -speicherung.
Über den wissenschaftlichen Beirat der Europäischen Akademien (EASAC)
Die Nationalen Wissenschafts-Akademien der Länder der Europäischen Union haben sich 2001 im European Academies‘ Science Advisory Council (EASAC) zusammengeschlossen. EASAC, als Beratungskomitee der europäischen Wissenschaftsakademien, erarbeitet Stellungnahmen, Berichte und populärwissenschaftliche Schriften zu aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen in den Bereichen Energie, Umwelt und Biowissenschaften und richtet diese an die Institutionen der EU.
http://easac.eu
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Bestand, CO2-neutral, DE-News, European Green Deal, Forschung, Klimaschutz, News-Blog Europa (ohne DE), SDG 2030, Umweltpolitik, Wohnbau-Politik, Wärmedämmung