12:56 min., vom 5.11.2020
Schlagworte: Bau- und Betriebskosten, Baustoffe / Konstruktion, DE-News, Filme, Filme 11 bis 45 Min, Holzbau, NaWaRohs, Ökonomie
12:56 min., vom 5.11.2020
Im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden spielen Bauprodukte eine wichtige Rolle. Schließlich bezieht sich eine Vielzahl der zu berücksichtigenden Kriterien auf deren Qualitätsmerkmale. Um die Komplexität der notwendigen Informationen zu reduzieren, können Produktlabels als unabhängige Qualitätsnachweise hilfreich sein. Mit der neuen Version 2018 ihres Zertifizierungssystems führt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erstmals ein Verfahren zur Anerkennung solcher Produktlabels ein. Hierfür müssen Labelanbieter eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Dabei kann sich die Anerkennung auf drei Kriterien innerhalb des DGNB Systems beziehen: die verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung, die Vermeidung von Schad- und Risikostoffen sowie die Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit. Erste von der DGNB anerkannte Standards sind CSC, FSC, HOLZ VON HIER, Indoor Air Comfort Gold, PEFC und WiN=WiN Fair Stone.
Qualitätsnachweise für Bauprodukte werden aufgrund der Komplexität von Sachverhalten und zur Unterstützung der Glaubwürdigkeit häufig durch Produktlabels von standardgebenden Organisationen erstellt und bestätigt. Diese sollen Kunden und Planern helfen, schnell und verlässlich bewerten zu können, ob die Qualität den eigenen Anforderungen entspricht.
Um Planern im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung weitere Orientierung für die Produktauswahl zu geben, hat die DGNB das Verfahren der Labelanerkennung entwickelt. „Es soll dabei helfen, die Nachweisführung bei der Anwendung unseres Zertifizierungssystems zu vereinfachen“, erklärt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Zudem wollen wir die Verbreitung von Standards für Produkte, die im Baubereich eingesetzt werden, mit inhaltlich übereinstimmenden Anforderungen wie im DGNB System gezielt fördern. Dabei geht es uns um die transparente Bereitstellung von Informationen zu wichtigen Produkteigenschaften, aber auch um die Unterstützung von Initiativen, die sich in ihrem Segment für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen.“
Ganzheitliche Anforderungen an Labelanbieter
Aktuell ist eine Anerkennung für die drei Kriterien „Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung“, „Risiken für die lokale Umwelt“ sowie „Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit“ möglich. Je nachdem für welches Kriterium innerhalb der DGNB Zertifizierung sich ein Labelanbieter bewirbt, fallen unterschiedliche inhaltliche Anforderungen an, die maßgebend dafür sind, in welchen Qualitätsstufen der DGNB eine Anerkennung erfolgen kann.
Grundlage für die Anerkennung ist, dass mit dem jeweiligen Standard sichergestellt wird, dass die in den Kriterien des DGNB Systems festgeschriebenen Anforderungen von den zertifizierten Produkten eingehalten werden. Inhaltlich geht es beispielsweise darum, dass die Gewinnung, der Abbau und die Herstellung der Rohstoffe, die in den Produkten eingesetzt sind, legal und frei von Kinder- und Zwangsarbeit erfolgt sind. Oder dass bestimmte Grenzwerte für den Gehalt von Risiko- und Schadstoffen im Produkt eingehalten werden.
Zu solchen inhaltlichen Anforderungen kommen formelle Anforderungen an die standardgebende Organisation und die ihr zugrundeliegenden Prozesse zur Qualitätssicherung. Hierzu zählen Aspekte wie die Transparenz und Zugänglichkeit von grundlegenden Informationen zum Standard und der dazugehörigen Organisation. Auch die Objektivität und Unabhängigkeit, klare Vergaberegelungen und Kontrollmechanismen, der Bezug zu geltenden Normen sowie eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Standards zählen dazu.
„Insbesondere in Bezug auf das Thema Responsible Sourcing wollen wir mit dem neuen Verfahren Bauproduktehersteller dazu ermutigen, transparent nachzuweisen, dass soziale und ökologische Mindeststandards konsequent eingehalten werden – vor allem in Erzeugerländern mit einer weniger strengen Gesetzgebung als in Deutschland“, so Lemaitre. „Dies wäre ein wichtiges Signal in einer globalisierten Welt mit sehr vernetzten Produktionsketten.“
Erste anerkennte Standards
Zum Start des Verfahrens hat die DGNB zunächst sechs Standards anerkannt. Dabei handelt es sich zum einen um die Holzlabels PEFC, HOLZ VON HIER und FSC. Hinzu kommen CSC für die Produktgruppe Beton sowie WiN=WiN Fair Stone für Naturstein. Die Anerkennung bei diesen fünf Standards bezieht sich jeweils auf das Kriterium „Verantwortungsbewusste Ressourcengewinnung“, wobei Produkte mit einer CSC-Zertifizierung in Gold oder Silber in der mittleren Qualitätsstufe 1.2 anerkannt werden. Gleiches gilt für eine Zertifizierung von WiN=WiN Fair Stone. Produkte, die nach dem Standard von HOLZ VON HIER zertifiziert wurden, werden in der höchsten Qualitätsstufe 1.3 anerkannt. Bei FSC und PEFC gibt es jeweils für drei verschiedene Kategorien unterschiedliche Anerkennungsstufen. Für „FSC 100%“ bzw. „PEFC zertifiziert“ (100%) gilt die Qualitätsstufe 1.3, für „FSC Mix“ und „PEFC zertifiziert“ (70-100%) die Qualitätsstufe 1.2. Außerdem gilt für „FSC Recycled“ bzw. „PEFC recycelt“ die Qualitätsstufe 2.2, welche für Sekundärrohstoffe die höchste erreichbare Qualitätsstufe ist.
Darüber hinaus erkennt die DGNB das Label „Indoor Air Comfort Gold“ im Kriterium „Risiken für die lokale Umwelt“ als Nachweis für die dort beschriebenen Emissionsanforderungen an. Die Anerkennung gilt für verschiedene Materialien und Bauteile jeweils in der höchsten Qualitätsstufe 4.
Die Möglichkeit, eine Anerkennung bei der DGNB zu erhalten, gilt grundsätzlich für alle Anbieter von Produktlabels, die die Anforderungen der DGNB erfüllen. Nach Abschluss der Prüfung wird das Label von der DGNB in eine Liste mit allen anerkannten Labels aufgenommen und das detaillierte Bewertungsergebnis auf www.dgnb-system.de veröffentlicht. Dort finden sich auch die Prüfberichte der bereits anerkannten Standards. Sämtliche Unterlagen zur Teilnahme an dem Verfahren der DGNB Labelanerkennung sind ebenfalls auf der Website zum DGNB System verfügbar.
DGNB selbst zertifiziert auch weiterhin keine Bauprodukte
„Wichtig zu betonen ist, dass die Nachhaltigkeitsqualität von Bauprodukten sich nicht allein an den Kriterien misst, die im Rahmen der DGNB Labelanerkennung betrachtet werden“, erklärt Lemaitre. So werden im DGNB System in verschiedensten Kriterien Anforderungen an Bauprodukte beschrieben, etwa im Hinblick auf die Ökobilanz. Hersteller können in den jeweiligen Kriterien mit ihren Produkten verschiedene Qualitätsstufen erreichen und so einen positiven Beitrag zum Zertifizierungsergebnis eines Bauprojekts leisten. Das Verfahren der Labelanerkennung unterstützt diesen Ansatz, indem es die Nachweisführung für einige wesentliche Qualitätsmerkmale im Rahmen der Zertifizierung vereinfacht.
Auch mit dem neu gestarteten Verfahren bleibt sich die DGNB in einem wesentlichen Merkmal im Umgang mit Bauprodukten treu. „Das DGNB System ist wirkungsorientiert und auf die Bewertung der Gesamtperformance eines Gebäudes ausgerichtet“, so Lemaitre. „Für Bauprodukte heißt das: Sie sollten immer im Kontext des ganzen Gebäudes betrachtet werden, da nur die richtige Verwendung eines Produkts dessen gewünschte Wirkung gewährleisten kann.“ Dies ist auch ein wesentlicher Grund dafür, weshalb die DGNB nach wie vor selbst keine Bauprodukte zertifiziert.
PM der DGNB vom 7.5.2018
Schlagworte:
Beschaffung, DGNB, Holzbau, Nachhaltiges Wirtschaften, Zertifzierung & Labels
6:10 min. Trailer der Tagung
Auf dem Channel von WATCHzebralog sind alle Vorträge dokumentiert:
Programm und Downloads
www.bauumwelt.bremen.de/bau/stadtentwicklung/step_wohnen-74622
Schlagworte:
Bike-/Velo-City, DE-News, Filme, Filme 4 bis 10 Min, Medien, News-Blog Bremen, Nutzungsmischung, Quartiere, Ressourceneffizienz, Siedlungen, Stadt, Urbane Produktion, Wohnbau, Wohnbau-Politik, Wohnprojekte, Ästhetik / Architektur / Baukultur
Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Klimaschutz fängt in den eigenen vier Wänden an. Lassen Sie uns gemeinsam der regenerative Motor unserer Zeit sein!“
KIEL. Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat heute das neue Förderprogramm des Landes für private Investitionen in den Klimaschutz vorgestellt. Es startet am Dienstag, den 9. Juni, und beinhaltet ein Bündel an Fördermaßnahmen.
„Klimaschutz fängt in den eigenen vier Wänden an. Mit dem neuen Förderprogramm unterstützen wir Bürgerinnen und Bürger bei nachhaltigen Investitionen in die Zukunft. So können wir es schaffen, dem Klimawandel zu begegnen und die Gesellschaft positiv zu entwickeln. Lassen Sie uns gemeinsam der regenerative Motor unserer Zeit sein!“, sagte Albrecht. Jede einzelne Investition in den Klimaschutz sei wichtig, weil sie dazu beiträgt, die Klimaschutzziele zu erreichen und die natürlichen Ressourcen zu schonen. „Aber nicht jede Investition ist finanziell durch private Haushalte auch zu leisten. Deshalb fördern wir all jene, die im Kleinen für den Klimaschutz leisten, was uns im Großen hilft. Denn dem Klimawandel können wir nur gemeinsam begegnen“, so der Minister.
Gefördert wird der Kauf von Lastenfahrrädern, E-Ladestationen, Stromspeichern, Photovoltaik-Balkonanlagen, Solarthermie-Anlagen, nichtfossilen Heizungsanlagen und Regenwasserzisternen. Auch die Einrichtung eines Fernwärmeanschlusses und die Anlage eines Gründaches werden bezuschusst.
Die Landesregierung stellt dafür über drei Jahre 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördersumme unterscheidet sich je nach Gegenstand und kann bis zu 50 Prozent – im Einzelfall sogar 75 Prozent – der förderfähigen Kosten betragen. Ein Lastenfahrrad beispielsweise wird mit maximal 400 Euro bezuschusst. Ein Stromspeicher kann mit 800 Euro und zusätzlichen 200 Euro für Installations- und Anschlusskosten gefördert werden.
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, die ihren Erstwohnsitz in Schleswig-Holstein haben. Es darf keine wirtschaftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Gegenstand dieser Förderung ausgeübt werden. Pro Person ist nur ein Antrag für dieselbe Maßnahme möglich. Dieselbe Maßnahme kann nicht mehrfach gefördert werden.
Alle Details zum Förderprogramm und die Online-Anträge finden Sie unter:
www.schleswig-holstein.de/klimaschutz
Quelle: PM des Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung vom 4.6.2020
Schlagworte:
Erneuerbare, Fördergelder, Klimaschutz, News-Blog Schleswig-Holstein, Quartiere, Siedlungen, Transition-Town, Umweltpolitik
26 Min., Verfügbar vom 31/12/2020 bis 07/03/2021, Film von 2017
„Neue Großbauprojekte und ökologische Innovationen sorgten dafür, dass Malmö heute ein Musterbeispiel für den direkten Übergang von der Industriemetropole zur nachhaltigen Eco City geworden ist. Das Geheimrezept: Die Stadt setzte nicht nur auf innovative Technologien, sondern vor allem auf die aktive Beteiligung der Bürger am Wandel.“
Schlagworte:
Begrünung / Klimaanpassung, Erneuerbare, Expo, Filme, Filme 11 bis 45 Min, IBA, Klimaschutz, Naturnahe Freiraumgestaltung, News-Blog Schweden, Siedlungen, Wasser, Wassergestaltung, Wohnbau