12:56 min., vom 5.11.2020
Schlagworte: Bau- und Betriebskosten, Baustoffe / Konstruktion, DE-News, Filme, Filme 11 bis 45 Min, Holzbau, NaWaRohs, Ökonomie
12:56 min., vom 5.11.2020
33 Architekturbüros u. a. aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz haben den Entwurf der WerkBundStadt Berlin vorgestellt. Es sollen rund 1.100 neue Wohnungen in 38 Gebäuden auf 2,8 Hektar Grundstücksfläche entstehen. Eine Kritik darüber in der deutschen bauzeitung (db) erinnert an das historische Erbe in dem das Projekt steht: „Da ist es löblich, dass sich der Deutsche Werkbund mit einem Beitrag zu Wort meldet. Schließlich stehen gerade die Werkbundsiedlungen von Stuttgart über Breslau, Prag, Wien bis Zürich für die experimentierfreudigen Wohnwelten der Moderne. Es ging um die Wohnung für das Existenzminimum, um Kleinwohnungen, variable Grundrisse, neue Baumaterialien und Vorfabrikation, sowie nicht zuletzt um das Zusammenleben der Generationen und Gesellschaft.“ Die WerkBundStadt ist ganz klar ein inhaltlicher Bruch zu den bisherigen weniger dichten WerkBundSiedlungen und schon alleine deshalb ein wichtiges Statement, insbesondere was die Nutzungsmischung und Bebauungsdichte angeht. Dennoch sind die Entwürfe in Punkto Nachhaltigkeit wenig innovativ. Die Entwurfsverfasser machen es sich leider zu leicht indem sie das Thema alleine mit dem Konzept der natürlichen Belüftung und einer baulich hohen Dichte abgehandelt sehen. Damit fällt die WerkBundStadt in vielen Punkten weit hinter die in den letzten Jahrzehnten entwickelten Standards zum Nachhaltigen Siedlungsbau zurück. Wenn diese Bauausttellung Ausstrahlungskraft haben soll, die wegweisende übertragbare Konzepte kommunizieren will, dann fehlen viele Themen einer Nachhaltigen Entwicklung der Stadt und des Wohnens. Bleibt es bei der jetzigen Ausgestaltung der WerkBundStadt würde die Bauaustellung zu einer wahrscheinlich interessanten Sammlung zeitgenössischer Architektur-Skulpturen in einer städtebaulichen Größenordnung, aber ihr fehlen zentrale Themen des 21. Jahrhunderts!
In den vergangenen Jahrzehnten wurden immer wieder Beschlüsse hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zum Thema gemacht und politisch verabschiedet, auch von den weltweiten Architektur- und Städtebau-Verbänden. 2003 war es die „Neue Charta von Athen. Vision für die Städte des 21. Jahrhunderts.“ vom European council of town planners. Und 2007 die „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“.
Weltpolitisch sind zu nennen die jüngsten drei Abkommen:
In diesen Abkommen wird eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass die nachhaltige Um-/Gestaltung der bestehenden und neuen Siedlungen und Quartiere eine zentrale Rolle zur Erreichung der beschlossenen politischen Ziele spielen wird.
Zum Weiterlesen:
Manifeste und politische Abkommen ab 1958: https://siedlungen.eu/manifeste-und-abkommen
Blog mit vielen Fotos über die Entwicklungen (bis Ende 2016): www.architektur-urbanistik.berlin/…werkbundstadt…
Eine Kritik zur WerkBundStadt in der db (12/2016): www.db-bauzeitung.de/…
Schlagworte:
Expo, News-Blog Berlin, Planungsbüros, Quartiere
Mehr Klimaschutz mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Der Holzbau in Freiburg ist ein wichtiges Instrument beim Klimaschutz und unverzichtbar, um die ambitionierten städtischen Klimaschutzziele erreichen zu können. Hierbei kann der Holzbau effektiv zur Verminderung des CO2-Ausstoßes beitragen.
Aus diesem Grund stellen Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und Baubürgermeister Martin Haag heute den neuen Holzbauführer sowie das geplante Holzbauförderprogramm vor, das dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Oktober zum Beschluss vorgelegt wird. „18 Jahre nach der Einführung des erfolgreichen Förderprogramms „Energiebewusst sanieren“ bringt die Stadt mit dem Holzbauförderprogramm ein weiteres kommunales Förderprogramm für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Gebäudebereich auf den Weg“, erläutert Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Und Baubürgermeister Martin Haag: „Holzbauten sind nicht nur traditionelle Bauten, sondern auch innovative Bauten, die ein hohes Potenzial in sich tragen. Aus diesem Grund bin ich sicher, dass unser Holzbauförderprogramm vor allem im Freiburger Wohnungsbau einen massiven Schub geben wird.“
Das Holz, das im Stadtwald und auch in der Region wächst und geerntet wird, kann im Baubereich vielfach eingesetzt werden. Statt energie- und rohstoffintensive Materialien wie Beton, Stahl oder Aluminium kann problemlos Holz verwendet werden.
Der Freiburger Stadtwald sowie die Nutzung und Verwendung seines Holzes mindern durch Bindung, Speicherung und Vermeidung von Kohlendioxid die CO2-Bilanz. So können bis zum Jahr 2050 insgesamt über 2 Millionen Tonnen Kohlendioxid gespeichert oder vermieden werden. Aus diesem Grund will die Stadtverwaltung die Holzverwendung im Baubereich weiter fördern. So hat der Gemeinderat im Jahr 2017 die Verwaltung beauftragt, ein städtisches Holzbauförderprogramm auf den Weg zu bringen und einen Holzbauführer zu erstellen, in dem bereits realisierte und zukunftsweisende Holzbauprojekte im Stadtkreis präsentiert werden.
Beide Bausteine liegen nun vor, der neue Holzbauführer und das geplante Holzbauförderprogramm
Der neue Holzbauführer präsentiert 29 bereits realisierte und zukunftsweisende Holzbauprojekte in Freiburg. Die innovativen Bauten sollen interessierte Bauherren, Projektträger, Architekten, Planer und Studierende dazu anregen und überzeugen, sich mit Holzbau zu beschäftigen und dessen Ästhetik, Wirtschaftlichkeit und Potenzial für den Klimaschutz zu entdecken und schlussendlich im eigenen Projekt umzusetzen.
pdf-Download Holzbauführer (10 MB)
Die Objekte für den Holzbauführer hat eine Jury mit Vertretern der Architektenkammer, des Architekturforums, eines Holzbauingenieurs, des Forstamtes und von proHolz Schwarzwald ausgewählt. Die Vielfalt der Projekte von der Mensa der Lorettoschule bis zur Aufstockung des Breisacher Hofes in der Innenstadt zeigt, wie groß das Potenzial beim Holzbau ist. Vom Gipfel des Schauinslands, an dem es mit dem Aussichtsturm und der Radionukleidstation gleich zwei für ihre Zeit zukunftsweisende Holzbauprojekte zu bestaunen gibt, bis hin zu den Wohnheimen in Holzmodulbauweise in der Merzhauser Straße und Höllentalstraße zeigen die über ganz Freiburg verteilten Objekte, dass sich in Holzbauweise auch äußerst anspruchsvolle bauliche Herausforderungen lösen lassen.
Dabei erläutert der Holzbauführer nicht nur technischen Details, sondern neben Planern und Bauherren wurden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Nutzerinnen und Nutzer der ausgewählten Gebäude nach ihren Erfahrungen befragt. Der Holzbauführer wurde gemeinsam mit proHolz Schwarzwald erstellt.
„Es ist ein wichtiges Signal, dass die Stadt Freiburg mit ihrer Vorreiterrolle bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit verstärkt auf Holzbau setzt und ein kommunales Förderprogramm aufsetzt. Das stärkt das Handwerk und die Holzbaubranche in der Region ebenso wie die nachhaltige Waldbewirtschaftung und somit Klimaschutz und regionale Wertschöpfung über die Stadtgrenze hinaus“, erläutert Michael Hafner von proHolz Schwarzwald.
Mit dem geplanten Holzbauförderprogramm, für das im Jahr 2020 rund 300.000 Euro Fördermittel zur Verfügung stehen, die teilweise aus Klimaschutzmitteln der Konzessionsabgabe finanziert werden, soll künftig noch mehr Holzbauten, vor allem im Wohnungsbau in Freiburg realisiert werden.
Bauende und Planende entdecken derzeit zunehmend die Möglichkeiten und konzipieren richtungsweisende Holzbauten oder Holz-Hybridbauten. Mit der zum 1. August 2019 in Kraft getretenen Änderung der Landesbauordnung hat die Landesregierung einen weiteren Baustein dazu beigetragen, die Verwendung von Holz zu erleichtern und Holz anderen Baustoffen in Baden-Württemberg gleich zu setzen.
Aber nicht nur aus gestalterischen Überlegungen will die Stadt die Verwendung von Holz fördern, sondern vor allem auch aus ökologischen Gründen. Das städtische Holzbauprogramm besteht aus drei Bausteinen: Die finanzielle Förderung von Holzbau, der Holzbaupreis und die Förderung und Unterstützung durch Beratung, Vernetzung und Bewerbung des Holzbaus. Dafür hat die Stadt bereits eine zusätzliche halbe Architektenstelle geschaffen, die beim Baurechtsamt angesiedelt ist und ihre Arbeit am 1. Dezember beginnt.
Die Stadt will mit dem geplanten Holzbauförderprogramm konkrete Holzbauprojekte fördern. Ziel ist es, möglichst viel CO2 langfristig zu binden, um so dem Klimawandel entgegen zu wirken. Zudem sollen über das neue Programm Wohnbauvorhaben ab vier Wohneinheiten sowie weiterer Wohnraum im Bestand durch Anbauten gefördert werden. Das Förderprogramm hat leicht verständliche Kriterien, damit möglichst viel Zeit für eine inhaltliche Beratung der Bauwilligen bleibt. Gefördert wird nach der verbauten Masse.
Zweiter Bestandteil des Holzbauprogramms ist die Auslobung eines Holzbaupreises. Mit dem Preis sollen einzelne Gebäude in Freiburg besonders herausgestellt werden und damit das Bauen mit Holz auch einem breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der städtische Holzbaupreis soll erstmals Anfang 2021 für die in 2019 und 2020 fertiggestellten Gebäude vergeben werden.
Neben dem neuen Förderprogramm und des künftigen Holzbaupreises wird die Holzbauförderstelle im Baurechtsamt künftig Interessierte beraten und Beratungen organisieren.
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Baustoffe / Konstruktion, DE-News, Fördergelder, Holzbau, Klimaschutz, Kommunen, NaWaRohs, Nachhaltiges Wirtschaften, News-Blog Baden-Württemberg, Quartiere, Siedlungen, Wohnbau, Wohnbau-Politik, Ökobilanz, Ökologie
1:31 min., 9.2015, Hochauflösende Videoaufnahmen mit Hilfe einer Drohne
Interview mit dem Architekten Heinz Springmann und Friedensreich Hunderwasser über die Wohnanlage „Waldspirale“
13:43 Min. vom 08.04.2012
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/hundertwasser-haus-waldspirale
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Während die Soforthilfen für die Unternehmen anlaufen, kommt auch die Debatte um mögliche Konjunkturpakete nach der Krise in Fahrt. Der Bundesverband der grünen Wirtschaft schlägt einen Transformationsfonds vor, um den Neustart der Wirtschaft mit sozialen Aspekten und Umwelt- und Klimaschutz zu verbinden.
„Wir müssen den Neustart der Wirtschaft auch unter die Vorzeichen einer solidarischen und ökologischen Transformation stellen“ fordert UnternehmensGrün-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter. Natürlich sei zunächst die Absicherung von Risiken in der Wirtschaft das Gebot der Stunde, damit Deutschland keine allzu heftige Pleitewelle sehe. „Nur weil manches Unternehmen noch nicht grün genug ist, können wir hier nicht hunderttausende Arbeitsplätze gefährden“, so Reuter. Und weiter: „Zu einer ganzheitlichen Antwort auf die Corona-Krise gehört aber auch das Weiterdenken der Wirtschaftspolitik – und hier fordern wir ganz klar einen Transformationsfonds, eine Innovations- und Investitions-Initiative für den sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft.“
Denn die Corona-Krise zeige auch, welche Ungleichgewichte sich durch das heutige Wirtschaftssystem ergeben haben: Sparmaßnahmen und Privatisierung im Gesundheitssystem, zu wenige und zu schlecht bezahlte Fachkräfte dort, Abhängigkeit von globalen Lieferbeziehungen auch bei systemrelevanten Produkten (z.B. Schutzkleidung), Umweltverschmutzung und Klimakrise mit den damit einhergehenden Risiken für die Menschen, Transfer von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer oder das Wegsterben von lokalen Händlern. Hier treten die Versäumnisse der Regierungspolitik der vergangenen Jahre in krassester Form zu Tage. „Es ärgert uns maßlos, wenn Bundeswirtschaftsminister Altmaier jetzt plötzlich auf lokale Produktion drängt – warum hat er seine Amtszeit denn nicht für entsprechende Politikinstrumente genutzt?“, so Reuter.
„Wir brauchen ein Umdenken“, ist auch Mathias Kollmann, UnternehmensGrün-Vorstand und Geschäftsführer der Bohlsener Mühle, überzeugt. „Wir als Bohlsener Mühle werden nach der Corona-Krise stärker in die Regionalentwicklung von Landwirtschaft und Versorgungsketten einsteigen. Die Menschheit muss aus solchen Krisen gestärkt hervorgehen und das bedeutet auch Lehren ziehen – auch für unser Wirtschaftssystem!“
Carola von Peinen, UnternehmensGrün-Vorständin und Gründerin von Talents4Good: „Wir müssen den Shutdown nutzen, um unsere Leitlinien und Werte als Gesellschaft neu zu definieren und die Maxime des Wirtschaftswachstums um jeden Preis in Frage zu stellen.“
Die zentrale Frage für Konjunkturprogramme nach der Krise muss sein: Wie lenken wir Geld in nachhaltige Investitionen? Dazu fordert UnternehmensGrün:
Damit sich Investitionen in Klimaschutz auch in post-Coronazeiten rechnen, darf die CO2-Bepreisung nicht in Frage gestellt werden. Zur Verbesserung der Einnahmesituation schlägt UnternehmensGrün vor:
„Klimaschutz und Corona lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen – auch ökonomisch macht Klimaschutz Sinn“, stellt UnternehmensGrün-Vorstand Jan-Karsten Meier klar. Wenn jetzt beispielsweise die fossile Automobilindustrie Morgenluft wittert und Corona gegen Klimaschutz ausspielen möchte (Forderung nach Lockerung der CO2-Ziele für Autos), entwertet sie nicht nur ihre eigenen Investitionen in spritsparende Antriebe, Elektromobilität und Brennstoffzellen, sondern offenbart auch eine unglaubliches Maß an Anti-Solidarität mit der jungen Generation, die auf Klimaschutzmaßnahmen angewiesen ist.
Quelle: PM von UnternehmensGrün vom 1.4.2020
Schlagworte:
DE-News, Nachhaltiges Wirtschaften, Ressourceneffizienz, Umweltpolitik