12:45 Datum: 26.05.2016
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/8-house-von-big-in-kopenhagen-dk
Schlagworte: Filme, Filme 11 bis 45 Min, Medien, News-Blog Dänemark, Nutzungsmischung, Quartiere, Wohnbau, Wohnhof, Ästhetik / Architektur / Baukultur
12:45 Datum: 26.05.2016
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/8-house-von-big-in-kopenhagen-dk
Die Auszeichnung „Bürgerenergie-Projekt 2017“ tragen künftig drei Bürgerenergiegenossenschaften. Am Wettbewerb um den Titel hatten sich bundesweit insgesamt 17 Projekte beteiligt. Die drei Gewinnerprojekte hatten dabei bei einem zweimonatigen Internet-Voting, an dem sich etwa tausend Interessierte beteiligten, besonders viele Stimmen erhalten und sich auch bei der Wertung der Jury aus Gremienvertretern des Bündnisses Bürgerenergie (BBEn) durchgesetzt. Die Jury, bestehend aus fünf Gremienmitgliedern des BBEn, war über die Vielzahl der Bewerbungen an dem erstmalig durchgeführten Wettbewerb sowie die Vielfalt der Bewerberprojekte begeistert. Auch das hohe Niveau der Siegerprojekte zeigt nach Ansicht der Jury zudem, wie vielseitig die Bürgerenergiegesellschaften in Deutschland aktuell agieren. Dies lässt sich an den ganz unterschiedlichen Tätigkeiten der drei Siegergenossenschaften und den von Ihnen eingereichten Projekten ablesen.
Aufbau eines Ladenetzes
Das Projekt der Inselwerke eG zum Aufbau eines E-Ladenetzes auf der Ostseeinsel Usedom verbindet laut Jury nachhaltige Mobilität und den Ausbau der regionalen Infrastruktur, sodass dadurch „eine Stärkung des wichtigen Wirtschaftsfaktors Tourismus erreicht wird“, wie Thomas Banning, Mitglied der Jury und BBEn-Aufsichtsratsmitglied betont. Das professionelle Konzept der Genossenschaft hat die Jury überzeugt und zeigt, welche Geschäftsmodelle Bürgerenergiegesellschaften offen stehen. Insbesondere die mögliche Duplizierbarkeit des Ladenetzes und die damit einhergehende hohe Reichweite dieses Ansatzes stellen Aspekte dar, die die Jury als auszeichnungswürdig einstuft. Die Inselwerke eG entwickelte ein spezielles Usedomer Modell für einen mehrstufigen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge – nicht nur auf der Ostseeinsel, sondern auch für das gesamte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Seit April 2016 hat die Genossenschaft an 12 Standorten 16 Lade-Stationen in Kooperation mit 11 Partnern errichten können, weitere sind aktuell in Planung.
Lärmschutzwand mit integrierter Photovoltaikanlage
Der zweite Gewinner, die EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG, wird für ihre Lärmschutzwand mit integrierter PV-Anlage ausgezeichnet. Die Energiegenossenschaft in der oberbayerischen Region hatte zusammen mit der Stadt Neuötting eine Lärmschutzwand errichtet. Das 230 Meter lange und knapp fünf Meter hohe Bauwerk entlang einer viel befahrenen Straße ist zugleich mit Solarstrom-Paneelen ausgestattet. Die Module leisten zusammen maximal 64 Kilowatt, womit der Strombedarf einer nahegelegenen Schule tagsüber zur Hälfte gedeckt werden kann. Darüber hinaus grenzt die Wand auch die Schule vom Verkehrslärm ab. Zudem fließt das Projekt in den Unterricht ein und sorgt damit für eine erlebbare Integration der Thematik für die Schülerinnen und Schüler.
Dieses integrative Konzept spiegelt laut Jury den aktuellen Fortgang der Energiewende wider und nutzt schlummerndes Potenzial. Den erkennbaren Doppelnutzen der solaren Lärmschutzwand hebt Thomas Banning wie folgt hervor: „Die Lärmschutzwand kombiniert die Erzeugung sauberer Energie mit dem Schutz vor den negativen Folgen des Autoverkehrs. Das Ganze hat zudem einen hohen ästhetischen Wert und lässt sich gut vermitteln. So bewegt man mehr!“
Innovatives kommunales Energiekonzept
Der dritte Gewinner, die BürgerEnergiegenossenschaft Emmendingen eG, wird für ihre Tätigkeiten als Genossenschaft ausgezeichnet. Laut Kai Hock, Mitglied der Jury und BBEn-Aufsichtsratsmitglied, bemüht sie sich mit ihrem Engagemet für eine aus technischer Sicht ganzheitliche Energiewende. Sie erzielt mit ihren Aktivitäten eine starke lokale Wirkung, was z.B. an der Zahl von 180 Mitgliedern erkennbar wird. Somit weist die Genossenschaft mit ihren Projekten eine hohe Reichweite der Energiewende auf und erzielt dies mit unterschiedlichen Anwendungsformen und Technologien, weshalb ihr ebenso ein hoher innovativer Charakter zugeschrieben werden kann.
So verpasste die Emmendinger eG Schulen und Wohnhäusern eine energetische Rundumerneuerung, bestehend aus Heizungsanlagen, KWK-Anlagen und Solaranlagen. Weiter stattete sie Gebäude wie unter anderem die Volkshochschule mit Photovoltaikanlagen im Pachtmodell aus. Daneben befindet sich aktuell eine PV-Anlage auf einem Ziegenstall mit immerhin 250 kWp in Planung.
Die drei Gewinner repräsentieren laut Jury den hohen Aktionsgrad der vielen Bürgerenergiegesellschaften in Deutschland in besonderem Maße. Sie werden daher zu Recht als „BürgerenergieProjekt des Jahres“ ausgezeichnet, wozu die Jury sie herzlich beglückwünscht.
Link:
www.buendnis-buergerenergie.de
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Akteure, DE-News, Erneuerbare, Klimaschutz, Mobilität, News-Blog Baden-Württemberg, News-Blog Bayern, News-Blog Mecklenburg-Vorpommern, PV, Wettbewerbe & Preise
Bereits vor dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel ist klar: Die Umsetzung der Agenda 2030 kommt nur schleppend voran. Die Weltgemeinschaft braucht nun Taten statt Worte, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Der internationale Bericht zum Stand der SDG-Umsetzung zeigt, dass weltweit große Lücken bei der Umsetzung bestehen. Die Anzahl der Hungernden nimmt weltweit wieder zu. Die soziale Ungleichheit steigt weiter an. Die Klimakrise und das Artensterben schreiten voran.
Besonders dramatisch ist, dass Deutschland kein Vorreiter ist. In der Nachhaltigkeitspolitik agiert die Bundesregierung permanent nach dem Motto „too little, too late“. Dabei hat Deutschland doppelte Verantwortung: Einmal als Industrieland, um aufzuzeigen, dass es die Umsetzung der Agenda als Vorreiter ernst nimmt. Und zweitens, um zur Finanzierung der Agenda 2030 auf internationaler Ebene mehr als bisher beizutragen.
Eine kohärente, an den Nachhaltigkeitszielen ausgerichtete nationale Gesetzgebung findet nicht statt. Noch immer haben nicht alle Ressorts SDG-Maßnahmenpläne erstellt oder zusätzliche Mittel bereitgestellt. Die Vorschläge des Klimakabinetts reichen bei weitem nicht aus, um das Klima-Nachhaltigkeitsziel und das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Die Biodiversität nimmt ab, die Nitratbelastung für das Grundwasser geht nicht zurück, umweltschädliche Subventionen in Höhe von jährlich über 40 Milliarden Euro werden nicht gestrichen.
Wir fordern verbindliche Vorgaben zur SDG-Umsetzung für alle Ressorts und ambitionierte Maßnahmen, wo es besonders große Defizite bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele gibt. Zudem muss die Bundesregierung ambitioniertere Indikatoren entwickeln, um dem Anspruch der Nachhaltigkeitsziele gerecht zu werden. Auch braucht es einen Nachhaltigkeits-TÜV für neue Gesetze.
Auf internationaler Ebene müssen die Nachhaltigkeitsgipfel zielorientierter und inklusiver organisiert werden. So ist es unverständlich, dass die Privatwirtschaft zum SDG Business Summit bei den Vereinten Nationen geladen ist, während es kein vergleichbares Forum für die Zivilgesellschaft gibt. Ein fatales Zeichen in Zeiten, in denen zivilgesellschaftliche Akteure weltweit immer stärker unter Einschränkungen leiden. Dieser Umgang konterkariert das „Leave no one behind“-Leitbild der Agenda 2030.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.9.2019 von Buendnis 90/Die Gruenen im Bundestag Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik, und Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik
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Begrünung / Klimaanpassung, Boden & Flächenverbrauch, DE-News, Erneuerbare, Klimaschutz, Nachhaltiges Wirtschaften, News-Blog Europa (ohne DE), SDG 2030, Soziales / Kultur, Transition-Town, UN (Vereinte Nationen), Umweltpolitik, Ökonomie
Der Niedersächsische Landtag hat am Mittwoch, 9.12.2020 ein – so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies – „ganz wichtiges und wegweisendes“ Gesetz verabschiedet: Mit dem niedersächsischen Klimagesetz wird das Thema Klimaschutz in der Landesverfassung verankert, der landesweite Energiebedarf soll bis zum Jahr 2040 komplett durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden und Niedersachsen verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2050. Lies: „Damit haben wir ein Gesetz, das der Bedeutung des Klimaschutzes als der zentralen gesellschaftlichen Aufgabe für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerecht wird. Es stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Realistische Ziele in den Blick nehmen, die auch umsetzbar sind – dafür steht diese Landesregierung samt der sie tragenden Fraktionen. Wir setzen Maßstäbe und haben damit wahrscheinlich das ehrgeizigste Klimagesetz in ganz Deutschland! Wir gehen unseren Weg, Niedersachsen zum Klimaschutzland Nr. 1 zu machen konsequent weiter. Energieland Nr. 1 sind wir schon, beim Klimaschutz werden wir das auch schaffen!“
Die vollständige Rede des Umwelt- und Klimaschutzministers:
19:26 min., 9.12.2020.
Ziel sei es, 2040 den Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien zu decken. „Dafür brauchen wir einen massiv beschleunigten Ausbau, ein Ausbautempo der Windenergie aber auch der Photovoltaik, dass das jeweils beste Ausbaujahr der letzten 20 Jahre um ein Vielfaches übersteigt – und dies konsequent und dauerhaft bis 2040. Dies ist eine enorme Herausforderung, aber dringend notwendig. Hierfür muss die Bundesregierung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz jetzt die richtigen Weichen stellen“, so Lies.
Darüber hinaus könne Niedersachsen zum Innovationstreiber in Sachen Klimaschutz werden, betonte der Minister: „Durch starke, mutige Unternehmen, durch motivierte, gut ausgebildete Beschäftigte, durch eine funktionierende und vertrauensvolle Sozialpartnerschaft – Arbeitgeber und Gewerkschaften werden hier – davon bin ich überzeugt – Hand in Hand gehen und Last but not least durch eine Landesregierung, die die Zukunft Niedersachsens fest im Blick hat und Anreize schafft.“ Allein mit dem Maßnahmenprogramm Energie und Klimaschutz, das jüngst vom Kabinett verabschiedet wurde, nehme die Landesregierung mehr als eine Milliarde Euro in die Hand. Lies: „Und zwar, um gut in die Zukunft zu investieren – unter anderem in klimafreundliche Mobilität, in die energetische Sanierung unserer Gebäude, in Solartechnologie, in Wasserstoff oder den Übergang in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft. Dies schafft eine zusätzliche Nachfrage, die wiederum zu höherer Produktion und Beschäftigung beitragen wird – im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im produzierenden Gewerbe.“
Notwendig sei immer „ein kluger Mix verschiedener Instrumente“, der mit dem vorliegenden Programm gelungen ist. Das Maßnahmenprogramm wird künftig in eine umfassende Klimaschutzstrategie für Niedersachsen integriert werden.
„Staatszielbestimmung, Klimagesetz und Klimaschutzstrategie: Das ist der niedersächsische Klima-Weg“, so Lies, „unser Beitrag zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen und Motor für unseren Wirtschafts- und Industriestandort. Wir sind bereits Energieland Nr. 1 in Deutschland. Jetzt haben wir die gesetzliche Grundlage, um auch Klimaschutzland Nr. 1 zu werden. Wir wollen nicht nur auf dem Klimaschutzzug mitfahren, wir wollen die Lokomotive sein. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Sie haben genauso wie wir das Recht auf einen bewohnbaren Planeten haben – auch in Zukunft.“
Links
Download der Entwurfsfassung
www.niedersachsen.de/download/116752
Infos dazu von der Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)
www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimaschutz/klimaschutz-in-niedersachsen.php
Kommentar vom 10. 12. 2020
https://taz.de/Niedersachsen-bekommt-Klimaschutzgesetz/!5730550/
Schlagworte:
Filme, Filme 11 bis 45 Min, Klimaschutz, News-Blog Niedersachsen, Umweltpolitik
18 minütiger Radiobeitrag vom 23.06.2020 von Josephine Schulz in der Mediathek des Deutschlandfunks:
www.deutschlandfunk.de/oeffentliche-auftraege-wie-der-staat-fair-einkaufen-will.724.de.html…
Über die kommunale Beschaffung kann die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten erhöht werden. Positive Beispiele aber auch die Probleme bei Nachhaltiger Beschaffung werden in dem Beitrag thematisiert. Gebäude und größere Liegenschaften werden nicht explizit genannt, die Prizipien gelten aber im Grunde auch dort.
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Beschaffung, DE-News, Kommunen