59192 Bergkamen: 27 WE, „Frauen planen und Bauen für Frauen“ Ebertstr. Ein Projekt der IBA Emscher Park
Projektname | Frauen planen Wohnungen |
Straße | Ebertstraße 22; Hubert-Biernatstr/Ecke Gedächtnisstr. |
Gebäudeart(en) | Reihenhaus, Neubau |
Eigentumsform(en) | Mietwohnungsneubau auf einem 3.680 m² großen Grundstück |
Lage | Rand der City. Das Grundstück liegt zwischen zwei Einkaufszentren, der Altstadt und einer Bebauung der 70er Jahren. |
Größe (WE) | 27 |
Bauzeit | 1991 – 93 1989: Idee geboren beim Raumplanungs-Workshop Uni Dortmund „Mehr Macht und Einfluß von Frauen bei der Planung“ 1990/91 Befragung und Wettbewerb |
Ökologie | |
Energie | Niedrigenergiehausstandard |
Baustoffe | Holzbauweise |
Ökonomie | Wettbewerbskosten: 150.000 Euro (Stadt Bergkamen) Realisierungskosten: 2,75 Mio Euro (WBG) im Kostenrahmen des sozialen WohnungsbausGesamtkosten: 5,7 Mio DM. Baukosten: 2.400 DM pro m² Wohnfläche. Baunebenkosten: 370 DM pro m² Wohnfläche. Anfangsmiete (1993): 7,20 DM pro m² (Nettokaltmiete). |
Soziokulturelles | Die Beteiligung der Frauen am Planungsprozeß war vorbildlich.Das Vorhaben wurde von Beginn an von einer örtlichen Arbeitsgruppe begleitet. Aufgabenstellung: Grundrißgestaltung, Freiraumgestaltung der Wohnumgebung, stadträumliche Bezüge. Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Lebensformen, die Wohnungskombinationen und die Grundrisse wurden im Rahmen der Variationsmöglichkeiten in vielen Gesprächen zwischen Mietern, Bauherren und Architekten abgestimmt. Eine Mieterversammlung wurde für die Gestaltung der Gästewohnung und des Gemeinschaftsraumes aufgerufen, sowie für die Ausbildung der Außenanlagen (insb. des Spielplatzes) und für den Farbkonzept für die Fassade.Das Projekt lässt sich positiv bilanzieren: Die Treppenhäuser sind von außen gut einsehbar und ohne dunkle Ecken, die „Angsträume“ sind ebenso wie der Straßenverkehr reduziert. Andere positive Aspekte liegen in den Kinderbetreuungsmöglichkeiten, einem guten nachbarschaftlichen Umfeld, Gästewohnungen und Partyraum existieren als Gemeinschaftseinrichtungen. Es finden sich aber auch (vermeidbare) Mängel bei der Projektverwirklichung. Zum Beispiel fehlten Abstellplätze für Kinderwagen (Novy 1999, S. 95f). |
Anmerkungen | Erster Wettbewerb, der sich ausschließlich an Architektinnen richtete. Auch das Preisgericht war ausschließlich mit Fachfrauen besetzt.
Zuächst Image als Projekt für misshandelte Frauen. Nach dem Einzug Probleme mit den Mietern der Wohnungen über dem Gemeinschaftsraum (Bauliche Nachbesserungen) |
Auszeichnungen | IBA-Projekt mit der stärksten Beachtung in der Fachöffentlichkeit: Bauherrenpreis „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ 1994; Gegenstand mehrerer Veröffentlichungen, Diplomarbeiten und Fernsehberichte; über 3.000 (kein Tippfehler!) Anfragen nach Informationen; hunderte von Besuchergruppen aus dem In- und Ausland; während der Planungsphase Vorstellung beim WHO-Symposium „Frauen – Gesundheit – Stadt“ in Wien 1991; Teil der Architektur-Biennale in Venedig 1996 |
Ansprechpartner | Stadt Bergkamen Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG www.wbg-luenen.de Architektin Anne Rabenschlag, Berlin IBA |
FOPA Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen | |
Quellen | – IBA-Emscher Park Informationen, Hrsg.: 50 Architektinnen schickten Entwürfe für Frauenbauprojekt, Heft Nr. 9, Gelsenkirchen 1990 – Emscher Park Info-Dienst 45/1995 |
Link | www.frauenwohnprojekte.de/…Uid%5D=65 www.iba.nrw.de |
Stand | 02/2005 Holger Wolpensinger, Bonn |
Zuletzt aktualisiert: 23. Januar 2021
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