„Walden 48“ ist der Gewinner des HolzbauPlus 2020 Wettbewerbs in der Kategorie „Wohnungsbau Mehrfamilienhaus Neubau“
Veröffentlicht
Dieses Baugruppenprojekt mit 43 Wohneinheiten, einige davon als Maisonetten, wurde als Holz-Hybrid-Bau realisiert und zeigt beispielhaft die Qualitäten des Holzbaus im verdichteten urbanen Kontext.
BAUHERR: Walden 48 GbR, c/o Mauer Bauprojektmanagement
PROJEKT: Walden 48, 10249 Berlin
ARCHITEKT: ARGE Scharabi | Raupach
KONSTRUKTION: Schotten Massivholzkonstruktion (CLT) und Holztafelbauweise
DÄMMUNG: Holzfaser und andere
Das Leben im Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ökologischer, sozialer, ökonomisch und kulturell nachhaltiger gestalten; das ist das Ziel im „Reallabor 131: KIT findet Stadt“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). In der Karlsruher Oststadt suchen die Forscherinnen und Forscher mit diesem Labor nach Möglichkeiten, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, Ressourcen zu schonen, Nachbarschaft zu stärken oder die Gesundheit der Menschen im Quartier zu verbessern. Jetzt ist das Vorhaben vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) doppelt ausgezeichnet worden.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir unmittelbar mit den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen auf Augenhöhe zusammenarbeiten und so nicht nur spezifisches lokales Wissen einbinden und weiterdenken können. Vielmehr gelingt es dadurch, zum Handeln für eine nachhaltige Entwicklung zu kommen.“, sagt Alexandra Quint vom Projektteam am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Wege zu mehr Fußgängerfreundlichkeit im Quartier würden genauso erforscht wie neue Verfahren zur energetischen Gebäudesanierung, Dienstleistungen für nachhaltiges Wohnen genauso entwickelt wie solche zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten. Die Arbeit der Forschenden erfolgt stark interdisziplinär: „Hier im Team arbeiten Architekten, Philosophen, Landschaftsplaner, Kulturwissenschaftler, Umweltwissenschaftler und Geoökologen zusammen“, sagt die Stadtgeografin.
Dabei wird nicht nur geforscht, sondern ganz praktisch gearbeitet: „Zum Beispiel gibt es ein neu erarbeitetes Energiekonzept für die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Gebäudebestand oder Initiativen zur Entschleunigung unseres immer hektischeren Alltags“, berichtet Dr. Oliver Parodi, Leiter des Reallabor 131. Im Projekt „Beete und Bienen“ haben Bürger und Wissenschaftler im öffentlichen Raum gemeinsam ein Naschbeet mit Kräutern, Obst und Gemüse gestaltet und eine Klotzbeute als Behausung für Bienen aufgestellt. Das diene nicht nur dem Umwelt- und Ernährungsbewusstsein, sondern vor allem auch der Gemeinschaftsbildung, erläutert Quint. All dies geschieht im Zusammenspiel mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, der Stadtverwaltung, Vereinen, Betrieben, und vor allem den Bürgern vor Ort, die sich regelmäßig beteiligen.
In Veranstaltungsreihen werden zudem Ansätze und Ideen zu alternativem Konsumverhalten vermittelt. Parodi nennt etwa Pflanzentauschbörsen, Kleidertauschpartys und ein regelmäßig stattfindendes ReparaturCafé. „Das Reallabor 131 ist als Plattform zum Mitmachen angelegt und hat stark vernetzenden Charakter.“ Der projekteigene „Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft“, ein ehemaliges Ladengeschäft, vereint die Eigenschaften eines Quartierbüros, eines Wissenschaftsladens und Bürgerzentrums und sei inzwischen ein rege besuchter Treffpunkt, Veranstaltungs- und Bildungsort.
Das Konzept stößt laut Quint auf weltweites Interesse: „Das Labor hat Modellcharakter, ist auf Übertragbarkeit angelegt, und wurde bislang von Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Spanien und Australien beforscht, Kooperationsanfragen kommen aus Mexiko, Russland, Schweiz, USA, Estland, Portugal, Spanien.“
Auszeichnung als Transformationsprojekt
Vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät, ist das Reallabor nun gleich doppelt ausgezeichnet worden: mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ und als eines von bundesweit vier „Transformationsprojekten“. Mit dem Siegel macht der RNE Initiativen aus der Gesellschaft sichtbar, die einen besonderen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung Deutschlands und der Welt leisten. Rund 240 Projekte hatten sich für die Auszeichnung beworben. Die ausgezeichneten Transformationsprojekte haben laut Jury ein besonders großes Potenzial, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Die Auszeichnungen wurden Ende Mai bei der Jahreskonferenz des RNE in Berlin verliehen.
Über alle Aktivitäten des Reallabors informiert die Internetseite: www.quartierzukunft.de
Höfken: „Wir bauen erfolgreiche Solar-Offensive weiter aus“
„Die Solarenergie ist ein elementarer Pfeiler der Energiewende. Um diese weiter zu unterstützen und unsere Zielsetzung – eine vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bis 2030 – zu erreichen, bauen wir unsere erfolgreiche Solar-Offensive weiter aus: Neben der Erweiterung des stark nachgefragten Solar-Speicher-Programms, entwickeln wir aktuell ein Solarkataster für Rheinland-Pfalz. Zudem fördern wir künftig auch Solarcarports, Balkonsteckmodule, Wallboxen oder Agro-PV-Vorhaben“, kündigte Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken während der Veranstaltung unter dem Motto „Solar-Offensive Rheinland-Pfalz: Investitionen für Klima und Konjunktur“ im Rahmen der Reihe „Mittwochs im MUEEF“ heute in Mainz an. Gemeinsam mit Gästen aus der Solarwirtschaft, dem Naturschutz und der Bürgerenergie diskutierte sie über die Chancen der Solarenergie für das Land, etwa durch den Wirtschaftsfaktor der Solar-Offensive oder genossenschaftliche PV-Projekte.
Alleine 14 Millionen Euro investiere Rheinland-Pfalz zusätzlich aus dem Coronabedingten zweiten Nachtragshaushalt in die klimafreundliche Solarenergie. Denn Energie aus Sonne schütze nicht nur das Klima, sondern kurbele die Konjunktur an und generiere Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz, so Höfken weiter.
Solar-Speicher-Programm: Mehr als 3.250 Anträge eingereicht
Solarspeicher ermöglichen es, Sonnen-Energie auch dann zu nutzen, wenn es bewölkt oder dunkel ist. „Damit der Eigenbedarf stärker aus regenerativen Energiequellen gedeckt werden kann, unterstützen wir Privathaushalte, Schulen, kommunale Liegenschaften, karitative Einrichtungen und Unternehmen dabei, neben einer PV-Anlage auch in einen Solarspeicher zu investieren. Mit Erfolg: Mehr als 3.250 Anträge sind bereits bei der Energieagentur eingegangen. Und mit den zusätzlichen Mitteln können wir noch viele weitere Vorhaben unterstützen“, erläuterte die Ministerin. Gerade das Handwerk profitiere enorm von diesen Investitionen: 1.000 neue PV-Dachanlagen mit Solarspeicher bringen rund 19 Millionen Euro Investition nach Rheinland-Pfalz, führte Höfken abschließend an.
Hintergrund:
Bis zum Jahr 2030 soll die Stromversorgung im Land vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Jede zweite in Rheinland-Pfalz erzeugte Kilowattstunde Strom besteht bereits heute aus Energie aus Wind, Sonne, Biomasse oder Wasser.
Die Solar-Offensive wird einen Beitrag dazu leisten, den Anteil der Solar-Energie im Land weiter auszubauen. Auch auf Bundesebene setzt sich Rheinland-Pfalz innerhalb der Offensive für den Wegfall von Hemmnissen sowie bessere gesetzliche Vorgaben ein. So hat sich das Umweltministerium im Bundesrat etwa für den ersatzlosen Wegfall des Zubaudeckels von 52 Gigawatt installierte PV-Leistung engagiert.
Zudem umfasst die Solar-Offensive die Leitlinie Elektromobilität in der Landesverwal-tung, eine Freiflächenverordnung zur Installation von PV-Anlagen auf ertragsschwachem und artenarmen Grünland sowie die umfassende Beratung und Information durch viele Partner.
Nach Ansicht von Dr. Axel Berg, dem Vorsitzenden des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR, sind weder ambitionierte Klimaschutzziele noch ein gesteigertes ökologisches Bewusstsein die Treiber für die Energiewende, sondern „die exponentielle Kostendegression bei regenerativen Energietechniken, die technischen Innovationen bei den Speichertechnologien und ein hohes industriewirtschaftliches Interesse.“ In seinem detaillierten fachlich versierten Beitrag benennt er drei Schlüsseltechnologien, die in ihrem Zusammenwirken die Energiewende derart beschleunigt werden, dass sehr wahrscheinlich ist, dass große Player aus der deutschen Old Industry, die Jahrzehnte als Rückgrat unserer mächtigen Industrienation galten, von neuen Playern weg disruptiert werden.
Die drei Schlüsseltechnologie:
1. Solare Energien, insbesondere Photovoltaik und Windkraft
2. Speicher
3. Erneuerbare Mobilität
Wir müssten in Deutschland die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen erhöhen, um an neuen Akku-Generationen und dem ganzen High-tech zu basteln. Wir bräuchten öffentliche Schaufenster, die Umstellung von Behördenfuhrparks, Vorzeigestädte wie Graz und die Bündelung der KMU. Im Mittelstand stünden viele neue Player mit guten Ideen in den Startlöchern. Subventionen fließen jährlich in zweistelliger Milliardenhöhe, nur bremsend in die falschen Kanäle der Old Industry (z.B. Diesel…) .
Fazit
Auf die geschilderten disruptiven Entwicklungen könnten sich nach Ansicht Bergs die Bürger freuen. Unsere Städte würden leiser, die Luft reiner, die Lebensqualität steigt. Mobilität wird geschmeidiger und sehr viel günstiger [FNB: weil nur noch ein Bruchteil der bisherigen Autos benötigt würden und die Externen Kosten entfallen].
Bitter wird es für die alte Welt. Die Automobilkonzerne haben viel Geld und können durch Schrumpfen überleben – ähnlich wie es E.on oder RWE derzeit durch Aufspaltungen versuchen. Brutal wird es für die mittelständischen Zulieferbetriebe, die auf Motorteile wie Getriebe, Vergaser, Kupplungen oder Kolben spezialisiert sind, die einfach nicht mehr gebraucht werden. Oder die 40.000 KfZ-Werkstätten allein in Deutschland, deren Hauptaufgabe das Warten von Verbrennungsmotoren ist. Je später sie sich neue Geschäftsfelder suchen, desto härter werden die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbrüche.
Alles ist startklar zum Aufbruch in die Informations-Technologie-Disruption: Die Erneuerbaren Energien, die Speicher, die Digitalisierung und die autonom fahrenden Elektrofahrzeuge. 2030 kann das alles schon vollzogen sein.
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