Das EEG soll die Ziele des Pariser Klimagipfels erreichen. Doch bei dem bisherigen Ausbaufortschritt, müssen wir laut einer Studie der Berliner HTW auf das Jahr 2150 warten, bis Deutschland komplett auf erneuerbare Energien umgestellt hat.
Dass die Umsetzung der Klimawende nicht ohne Anstrengungen vonstatten gehen wird, ist keine Neuigkeit. Ausgehend von dem Ausbaufortschritt der Energiesysteme für erneuerbare Energien von den Jahren 2000 bis 2015 hat Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin in der sog. „Sektorkopplungsstudie“ nachgerechnet, wie lange es dauern würde, bis Deutschland seine Energie zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen bezieht. Er kommt auf das Jahr 2150.
„Paris-Ziele praktisch unmöglich“
„Damit ist ein Einhalten der Paris-Ziele praktisch unmöglich. Entweder fehlt den politisch Verantwortlichen der nötige Sachverstand oder sie beabsichtigen das Klimaschutzabkommen gar nicht einzuhalten“, meint Quaschning.
„Wir müssen die Wind- und Solarenergie drei bis sechs Mal schneller ausbauen als von der Bundesregierung geplant“, präzisierte Volker Quaschning die Ergebnisse seiner Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der HTW Berlin: Die Onshore-Windkraft müsse pro Jahr um 6,3 Gigawatt netto ausgebaut werden statt um 2,8 GW brutto, wie im EEG 2016 anvisiert. Bei der Photovoltaik seien jährlich sogar 15 GW erforderlich statt der im EEG vorgesehen 2,5 GW.
Die Sektorkopplungsstudie der HTW Berlin steht unter folgendem Link zum Download bereit: https://pvspeicher.htw-berlin.de/sektorkopplungsstudie
Unter www.greenpeace-energy.de/presse finden Sie zusätzlich ein Fact Sheet mit zentralen Ergebnissen der HTW-Studie und zusätzlichen Berechnungen von Greenpeace Energy zum Bedarf an Langzeitspeichern (Windgas / Power to Gas) im Rahmen der Sektorkopplung.
Pressemitteilung vom 20. Juni 2016 von Greenpeace Energy eG und Prof. Dr. Volker Quaschning, Studiengang Regenerative Energien, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Schlagworte:
100% EEs, CO2-neutral, Erneuerbare, Forschung, Klimaschutz, Neue Bücher und Studien, Umweltpolitik