Neuerscheinung: Damit wir tun, was wir für richtig halten
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Die Kluft zwischen Wissen und Handeln ist oft groß. Michael Kopatz erklärt zu Beginn seines Buchs »Ökoroutine«, warum wir oft nicht tun, was wir für richtig halten: aus Routine. Weil das Hier und Heute unser Tun bestimmt. Weil es schwer ist, sich der Werbung zu entziehen. Oder weil nachhaltig zu leben teurer und im Alltag unbequemer zu sein scheint. Warum soll gerade ich öfter aufs Rad steigen, seltener fliegen, mehr Geld für Bioprodukte ausgeben?
Allein mit Appellen und Kampagnen rückt der nötige Wandel nicht näher
Kopatz empfiehlt, politisch einzugreifen und Standards zu erhöhen – in der Tierhaltung etwa oder im Ackerbau. Geräte müssen zu reparieren sein, energetische Sanierungen sozial gerecht. Auch bezüglich der Mobilität oder regionaler Wirtschaftsmodelle plädiert Kopatz ideenreich für neue politische Rahmenbedingungen.
Weiter Informationen zur „Ökoroutine“ finden Sie unter www.oekoroutine.de.
Michael Kopatz: Ökoroutine – Damit wir tun, was wir für richtig halten, 2016. 416 Seiten, 24,95 €
Das Leben im Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ökologischer, sozialer, ökonomisch und kulturell nachhaltiger gestalten; das ist das Ziel im „Reallabor 131: KIT findet Stadt“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). In der Karlsruher Oststadt suchen die Forscherinnen und Forscher mit diesem Labor nach Möglichkeiten, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, Ressourcen zu schonen, Nachbarschaft zu stärken oder die Gesundheit der Menschen im Quartier zu verbessern. Jetzt ist das Vorhaben vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) doppelt ausgezeichnet worden.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir unmittelbar mit den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen auf Augenhöhe zusammenarbeiten und so nicht nur spezifisches lokales Wissen einbinden und weiterdenken können. Vielmehr gelingt es dadurch, zum Handeln für eine nachhaltige Entwicklung zu kommen.“, sagt Alexandra Quint vom Projektteam am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Wege zu mehr Fußgängerfreundlichkeit im Quartier würden genauso erforscht wie neue Verfahren zur energetischen Gebäudesanierung, Dienstleistungen für nachhaltiges Wohnen genauso entwickelt wie solche zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten. Die Arbeit der Forschenden erfolgt stark interdisziplinär: „Hier im Team arbeiten Architekten, Philosophen, Landschaftsplaner, Kulturwissenschaftler, Umweltwissenschaftler und Geoökologen zusammen“, sagt die Stadtgeografin.
Dabei wird nicht nur geforscht, sondern ganz praktisch gearbeitet: „Zum Beispiel gibt es ein neu erarbeitetes Energiekonzept für die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Gebäudebestand oder Initiativen zur Entschleunigung unseres immer hektischeren Alltags“, berichtet Dr. Oliver Parodi, Leiter des Reallabor 131. Im Projekt „Beete und Bienen“ haben Bürger und Wissenschaftler im öffentlichen Raum gemeinsam ein Naschbeet mit Kräutern, Obst und Gemüse gestaltet und eine Klotzbeute als Behausung für Bienen aufgestellt. Das diene nicht nur dem Umwelt- und Ernährungsbewusstsein, sondern vor allem auch der Gemeinschaftsbildung, erläutert Quint. All dies geschieht im Zusammenspiel mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, der Stadtverwaltung, Vereinen, Betrieben, und vor allem den Bürgern vor Ort, die sich regelmäßig beteiligen.
In Veranstaltungsreihen werden zudem Ansätze und Ideen zu alternativem Konsumverhalten vermittelt. Parodi nennt etwa Pflanzentauschbörsen, Kleidertauschpartys und ein regelmäßig stattfindendes ReparaturCafé. „Das Reallabor 131 ist als Plattform zum Mitmachen angelegt und hat stark vernetzenden Charakter.“ Der projekteigene „Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft“, ein ehemaliges Ladengeschäft, vereint die Eigenschaften eines Quartierbüros, eines Wissenschaftsladens und Bürgerzentrums und sei inzwischen ein rege besuchter Treffpunkt, Veranstaltungs- und Bildungsort.
Das Konzept stößt laut Quint auf weltweites Interesse: „Das Labor hat Modellcharakter, ist auf Übertragbarkeit angelegt, und wurde bislang von Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Spanien und Australien beforscht, Kooperationsanfragen kommen aus Mexiko, Russland, Schweiz, USA, Estland, Portugal, Spanien.“
Auszeichnung als Transformationsprojekt
Vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät, ist das Reallabor nun gleich doppelt ausgezeichnet worden: mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ und als eines von bundesweit vier „Transformationsprojekten“. Mit dem Siegel macht der RNE Initiativen aus der Gesellschaft sichtbar, die einen besonderen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung Deutschlands und der Welt leisten. Rund 240 Projekte hatten sich für die Auszeichnung beworben. Die ausgezeichneten Transformationsprojekte haben laut Jury ein besonders großes Potenzial, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Die Auszeichnungen wurden Ende Mai bei der Jahreskonferenz des RNE in Berlin verliehen.
Über alle Aktivitäten des Reallabors informiert die Internetseite: www.quartierzukunft.de
Altbauvierteln eilt der Ruf lebendiger Urbanität voraus, sie sind daher bei den Bewohnern äußerst beliebt. Aber auch Neubauten können diesen Charme entwickeln, wie die Vielzahl an gelungenen Projekten in diesem Band der best of DETAIL Reihe zeigt. Am Ende ist es eine Frage der Nutzungsmischung aus Wohnen und Gewerbe, aus Freiflächen und Angeboten für ältere und jüngere Bewohner verschiedener Nationalitäten und unterschiedlicher Sozialstrukturen: Selbst in Zeiten einer zunehmend digital vernetzten Gesellschaft drückt sich Urbanität nicht zuletzt durch Vielfältigkeit aus. Neben überraschenden Thesen über das verdichtete Wohnen präsentiert diese Publikation erfrischend einladende Projektbeispiele aus aller Welt, die Lust machen auf das Leben in der Stadt.
* Minimieren, optimieren, verdichten: Wohnen wirtschaftlich machen
* Genossenschaften: Wohnungsbau der Zukunft?
* Raumkonzepte für die digitale Gesellschaft
* Qualitäten schaffen durch flexible Vielfalt
Mai 2017
200 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Format 21 x 29,7 cm
zweisprachige Ausgabe (dt./engl.)
Softcover (Flexcover)
ISBN: 978-3-95553-359-5
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Best of DETAIL Urbanes Wohnen / Urban Housing
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Die größte Passivhaussiedlung Europas entsteht derzeit am Mühlenweg in Wien. Die Gesamtfläche des Areals Aspanggründe “Eurogate” umfasst ca. 22 ha. Sechs unterschiedliche Architekturbüros planen die insgesamt 740 Wohnungen. Im Endausbau werden dort ca. 7.000 Arbeitsplätze entstehen. Ende 2008 werden wahrscheinlich rund 25% des geplanten sozialen Wohnbaus in Wien in Passivhaus-Standard errichtet werden.» oekonews.at
Breites Bündnis aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis fordert,
gesamten Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen
Neben dem Energieverbrauch in der Nutzungsphase muss die Klimawirksamkeit
von Baustoffen sowie der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden
berücksichtigt werden
Nationale Klimaziele können nur erreicht werden, wenn alle Einsparpotenziale des
Bausektors genutzt werden
Ein breites Bündnis von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis fordert die Bundesregierung auf, die klimafreundliche Errichtung, Erhaltung sowie den Rückbau von Gebäuden zu forcieren. Bisher wird bei der staatlichen Förderung von Gebäuden und im Gebäude-Energie-Gesetz ausschließlich die Nutzungsphase von Gebäuden betrachtet. Vorgaben und eine Betrachtung zur Klimawirksamkeit von Baustoffen und der Errichtung und Entsorgung von Gebäuden fehlen gänzlich – und das, obwohl der Bausektor mit seinen vor- und nachgelagerten Prozessen mit circa 8 Prozent zu den deutschen Treibhausgas-Emissionen beiträgt.
Den heute veröffentlichten Aufruf „Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen – eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz“ haben bereits über 60 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichnet. Mit dem Aufruf fordert das Bündnis in der Bundesförderung effiziente Gebäude und im Gebäudeenergiegesetz Anforderungen an den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu stellen.
Dr. Ulrich Wischnath, geschäftsführender Vorstand der Bauwende erläutert: „Die Bedeutung der vor- und nachgelagerten Prozesse beim Bauen ist erheblich. Ein typischer Neubau hat heutzutage die Hälfte seines Energieverbrauchs und seiner CO2-Emissionen schon vor der ersten Nutzung verursacht. Diese Umweltbelastungen können wir nur senken, wenn sich die gesetzlichen Anforderungen für Gebäude auch schon auf den Bau und die Baustoffe beziehen.“
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe ergänzt: „Für wirksamen Klimaschutz müssen wir den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in den Blick nehmen. Es gibt ein großes Potenzial zur Reduktion von Klimagasen aus Bau und Baustoffen – dies droht jedoch wegen fehlender Vorgaben verschwendet zu werden. Deshalb muss auch die staatliche Förderung für Sanierung und Bauen an Kriterien geknüpft werden, die rundum nachhaltiges Bauen garantieren.“
„Je schneller die Rahmenbedingungen gesetzt werden, desto schneller startet die Umsetzung und desto mehr Häuser werden mit dem verbesserten Klimastandard errichtet. Das ist nicht nur gut für´s Klima. Nachhaltige Bauweisen und Materialien schonen auch Ressourcen und reduzieren weitere Umweltwirkungen des Bausektors“, stellt Danny Püschel, Referent Energiepolitik und Klimaschutz beim NABU fest.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs weisen darauf hin, dass nach über 30 Jahren Forschung und mehr als einem Jahrzehnt praktischer Erprobung etablierte Verfahren für eine am Lebenszyklus von Gebäuden orientierte Bewertung vorliegen. Die Bundesregierung muss mit der zum Jahresbeginn startenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ nachhaltiges Bauen in die Breite tragen. Auch muss das Gebäude-Energie-Gesetz so überarbeitet werden, dass es Anforderungen an Gebäude formuliert, die sich auf die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus beziehen. Nur so können die enormen Einsparpotenziale beim Bauen und Entsorgen zielgerecht angegangen werden.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Aufrufs bilden ein breites Spektrum ab: Von Baustoffherstellern über Energieberater-Verbände und andere Baufachleute bis hin zu großen Umweltverbänden und den Architects for Future.
Der Aufruf ist noch bis Ende Januar zur Mitzeichnung offen. Anschließend wird er im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertreternn der Politik diskutiert. Wenn Sie den Aufruf unterzeichnen möchten, wenden Sie sich an wischnath@bauwende.de
Kontakt
Dr. Ulrich Wischnath, Geschäftsführender Vorstand, Bauwende
0176 64059904, wischnath@bauwende.de
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz, Deutsche Umwelthilfe
0160 433 40 14, zerger@duh.de
Danny Püschel, Referent Energiepolitik und Klimaschutz
03028 49 84-15 21, Danny.Pueschel@NABU.DE
Download
Der Gemeinsame Aufruf „Den ganzen Lebenszyklus beim Bauen in den Blick nehmen – eine Schlüsselfrage für den Klimaschutz“
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