NRW-Landtag beschließt Novelle der Landesbauordnung
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Am 14. Dezember 2016 hat der Landtag Nordrhein-Westfalen die Novelle zur Landesbauordnung beschlossen. In ihren wesentlichen Teilen wird die Neufassung ein Jahr nach Veröffentlichung im Ministerialblatt NRW in Kraft treten, also aller Voraussicht nach Anfang 2018.
Den ganzen Beitrag und eine Zusammenfassung der wichtigsten neuerungen finden Sie hier: www.aknw.de/…novelle-der-landesbauordnung
Holzbau kann günstiger als Standardbauweise sein – Gleichzeitig deutlich bessere CO2-Bilanz
Aktuelle Vergleichsrechnungen anhand realisierter Neubauten in Holzbauweise zeigen: Das Bauen mit Holz muss nicht teurer als die Standardbauweise sein. Dieses Ergebnis überrascht, widerspricht es doch der gängigen Auffassung vom teureren Holzbau. Gleichzeitig schneidet die CO2-Bilanz der Holzbauweise deutlich besser ab, im Ergebnis sind ihre CO2-Vermeidungskosten sehr günstig, teilweise sogar negativ. Eine Ausweitung des Holzbaus wäre folglich Klimaschutz zu vergleichsweise geringen Kosten.
Der Architekt und Entwickler der Bau-Software Legep, Holger König, hat für die Herstellung von fünf öffentlichen und privaten Holzgebäuden die Baukosten und CO2-Emissionen bilanziert und mit den Ergebnissen verglichen, die für die gleichen Gebäude entstanden wären, hätte man sie auf konventionelle Art gebaut. Mit Legep kann man die Herstellungs- und Lebenszykluskosten, den Energiebedarf und die ökologischen Auswirkungen von Gebäuden berechnen. In diesem Fall betrachtete König nur die Herstellung. Für die Preise verwendete er aktuelle sirAdos-Daten, die den Markt sehr realistisch abbilden. Sodann machte er sich die Mühe, die viele Architekten, Bauingenieure und Bauherren scheuen: Er modellierte die Gebäude mit derselben Fläche und Kubatur und dem gleichen Energiestandard, ersetzte dabei aber die Holzbauteile durch konventionelle Materialien – je nach Bauvorhaben durch Massivmauerwerk in Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton oder eine Stützen-Balkentragkonstruktion aus Stahlbeton. Für Bodenplatte, Keller, Decken und Flachdächer setzte er Stahlbeton an, für die Dämmung Mineralwolle oder Polystyrol, für die Fenster Kunststoff- oder Aluminiumrahmen. Dass im Ergebnis vier von fünf Gebäuden in Holzbauweise weniger oder gleich viel Kosten wie in der Standardbauweise verursachten, erklärt König mit der industriell-technischen Entwicklung, die viele Holzbauunternehmen in den letzten Jahren durchlaufen haben. Zwei der Holzgebäude erreichten in der Herstellungsphase sogar eine negative CO2-Bilanz durch die große Menge der verwendeten nachwachsenden Rohstoffe, die als Kohlenstoffspeicher fungieren. Bei den anderen drei Gebäuden verursachte ein etwas höherer Anteil nicht-hölzerner Bauteile, die auch jedes Holzhaus enthält, die leicht positive CO2-Bilanz.
Setzt man die Differenz bei den CO2-Einsparungen zur Differenz bei den Baukosten in Beziehung, erhält man die CO2-Vermeidungskosten der Holzbauweise. Negative Vermeidungskosten bedeuten hier, dass der Bauherr mit der Holzbauweise Kosten im Vergleich zum Standardbau eingespart und gleichzeitig das Klima geschützt hat.
Über eine Steigerung der Holzbauquote ist also ein Mehr an Klimaschutz zu geringen oder sogar negativen Kosten erreichbar, bei gleichzeitiger Stärkung des ländlichen Raums. Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hat dies erkannt und in ihrer zum 1. März novellierten Landesbauordnung günstigere Rahmenbedingungen für den Baustoff geschaffen (Informationen hier). Im Gegensatz dazu bestehen in einigen Landesbauordnungen noch immer baurechtliche Hemmnisse für das Bauen mit Holz.
Auch die Stadt München will mehr Bauherren von der Holzbauweise überzeugen: Im Rahmen ihres „Münchner Förderprogramm Energieeinsparung“ gewährt sie seit 2013 einen CO2-Bonus für den Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen in der Gebäude-Konstruktion von 30 Cent/kg (Informationen hier).
Auch ein hoher Dämmstandard mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Die pflanzlichen Rohstoffe, aus denen die Dämmstoffe gewonnen wurden, haben CO2 aus der Atmosphäre gebunden, der nun im Baustoff für lange Zeiträume gespeichert wird. Und schließlich verringert auch eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien den CO2-Ausstoß.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat die Ermittlung von Ökobilanz-Basisdaten für das Programm Legep mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwischen 2004 und 2006 gefördert.
Das Energieministerium plant den Leistungsbeitrag für Solarstromanlagen bis 30 Kilowatt im kommenden Jahr zu erhöhen. Damit sollen deutlich mehr private Dächer künftig für die Solarstromerzeugung genutzt werden.
Die Anhebung der Fördergelder für 2021 von zusätzlichen 46 Millionen Schweizer Franken auf dann 422 Millionen soll dem drohenden Einbruch des Zubaus neuer PV-Anlagen durch die Corona-Krise entgegen wirken.
Seit der Erstauflage der Broschüre „Strohgedämmte Gebäude“ der FNR in 2013 hat sich das Bauen mit dem umweltfreundlichen und kostengünstigen Material positiv entwickelt.
So ist seit 2014 das direkte Verputzen der Ballen ohne zusätzlichen Putzträger auf der Innen- und Außenseite der Gebäude ebenso möglich wie die Außendämmung von Mauerwerk. Stroh bietet damit inzwischen auch bei der energetischen Sanierung von Altbauten eine interessante Option.
Die Neuauflage der FNR-Strohbaubroschüre enthält deshalb ein ganz neues Kapitel zum Thema „Sanierungskonzepte mit Stroh“. Außerdem liefert sie gute Argumente, nachhaltig mit Stroh zu bauen, und aktualisierte Kostenübersichten. Neu sind auch einige der vorgestellten Baubeispiele, darunter dreigeschossige, direktverputzte Strohgebäude.
Der von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) initiierte Bundespreis UMWELT & BAUEN unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Svenja Schulze würdigt Projekte, die die Idee eines neuen Bauhauses im Sinne von ganzheitlich nachhaltigen Gebäuden bereits heute realisieren. 2021 wird der Preis zum zweiten Mal verliehen, diesmal in vier Kategorien. Bewerben können sich alle Akteurinnen und Akteure des Baubereichs. Teilnahmeschluss ist der 25. Mai 2021. Verliehen wird der Preis am 7. September durch den Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold und den UBA-Präsidenten Dirk Messner.
Die Diskussion um Klima-, Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen von Gebäuden und deren Bau sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Themen wie Primärenergiebedarf, graue Energie oder gesundes Bauen sind nicht länger nur Expertinnen und Experten ein Begriff, sondern finden auch bei immer mehr privaten und öffentlichen Bauherrinnen und Bauherren Beachtung. Und das zu Recht – denn der Bausektor verbraucht enorme Rohstoff- und Energieressourcen und Bauprodukte können Umwelt und Gesundheit belasten. Zukunftsfähige Lösungen existieren bereits heute und werden auch schon umgesetzt. Der Bundespreis UMWELT & BAUEN zeichnet daher Leuchtturmprojekte in Sachen nachhaltigem Bauen aus und trägt dazu bei, die Vision der EU-Kommission für ein “Neues Europäisches Bauhaus” mit Leben zu füllen.
Über den Bundespreis
Auch in diesem Jahr wird der Bundespreis in den Kategorien “Wohngebäude”, “Nicht-Wohngebäude” und “Quartiere” verliehen. Neu ist eine vierte Kategorie “Klimagerechte Sanierung”. Neben diesen Wettbewerbskategorien kann die Jury Sonderpreise für besonders innovative Ansätze unter den eingereichten Projekten vergeben.
Teilnahmebedingungen
Aufgrund der thematischen Breite sind alle Akteurinnen und Akteure des Baubereichs eingeladen, sich zu bewerben: Von Bauherren und Bauträgern über Büros für Architektur, Gebäudetechnik-, Stadt- oder Landschaftsplanung bis hin zu Herstellern oder Forschungseinrichtungen. Die Ausschreibung richtet sich an in Deutschland bereits realisierte Bauwerke oder Quartiere in fortgeschrittener Planung; Mehrfachbewerbungen in verschiedenen Kategorien sind möglich (gilt auch für Sanierungsprojekte!).
Was die Gewinner erwartet
Den Preisträgern winkt öffentliche Wahrnehmung auf mehreren Ebenen. Die feierliche Preisverleihung erfolgt am 7. September 2021 im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Berlin, wo die prämierten Projekte der Fachwelt und den Medien vorgestellt werden. Auch auf den Websites des UBA und des Bundesumweltministeriums werden die ausgezeichneten Projekte dargestellt. Zu den preisgekrönten Nachhaltigkeitsbeispielen lässt das UBA Filme erstellen, welche die Gewinner an-schließend für ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit nutzen können. Des Weiteren werden alle prämierten Projekte in einem Buch dokumentiert.
Weiteres
Näheres zu den Teilnahmebedingungen des Bundespreises Umwelt & Bauen sowie die Gewinner des Vorjahres finden Sie auf der Website des Bundespreises: www.umweltbundesamt.de/bundespreis-umwelt-bauen.
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