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Die ABG FRANKFURT HOLDING hat im Jahr 2013 in der Cordierstraße 4 in Frankfurt am Main ein Mehrfamilienhaus mit 17 Wohneinheiten als Passivhaus mit Energiegewinn in einem bestehenden Quartier errichtet. Die für eine solare Optimierung ungünstige vorgegebene Ausrichtung des Ersatzneubaus stellte besondere Herausforderungen bei der Erreichung eines Energieüberschusses in der Jahresbilanz dar.
Der nun vorliegende Endbericht dokumentiert die Ergebnisse des Messzeitraums von Juli 2014 bis Juni 2016.
Weiter Infos und Studien-Download:
www.iwu.de/forschung/energie/2013/monitoring-cordierstrasse
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Mit den „Empfehlungen von Berlin“ ist heute das Deutsche Habitat Forum zu Ende gegangen. Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und Gunther Adler, Staatssekretär aus dem Bundesumweltministerium, übergaben die Empfehlungen an den Generalsekretär der Habitat III-Konferenz, Joan Clos. Die „Empfehlungen von Berlin“ verstehen sich als ein Beitrag zur neuen Stadtentwicklungsagenda, die die Vereinten Nationen im Oktober auf dem dritten Weltsiedlungsgipfel in Quito, Ecuador, verabschieden wollen.
Thomas Silberhorn: „Entscheidungen der Stadtplaner von heute werden unser Zusammenleben in den Städten über Jahrzehnte hinweg prägen. Deswegen müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen. Unser Treffen in Berlin hat gezeigt: Nachhaltige Stadtentwicklung geht nicht ohne innovative Ideen, Partnerschaft, vernetztes Denken und Handeln. Die Schlüsselrolle haben lokale Akteure – eine leistungsstarke kommunale Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft und Wissenschaft, die Bürgerinnen und Bürger.“
Über 1.000 Experten für Stadtentwicklung, Kommunalvertreter sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt hatten auf dem Deutschen Habitat Forum zwei Tage lang Empfehlungen erarbeitet, wie eine lebenswerte Zukunft in Städten gestaltet werden kann. Nachhaltige Stadtentwicklung vereint viele Aspekte: städtischer Klima- und Umweltschutz, soziale Ausgewogenheit, Sicherheit und Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger. Dafür, so die Empfehlungen, müssten die Städte und Kommunen auf nationaler und internationaler Ebene noch stärker als zentrale Entwicklungsakteure anerkannt, befähigt und finanziell ausgestattet werden.
Eine letzte Vorbereitungskonferenz für den Habitat-Gipfel findet Ende Juli in Surabaya, Indonesien, statt. Ausgehend von den Prinzipien „Lebenswerte Städte – handlungsfähige Städte – integrierte städtische Lösungen“ wird Deutschland dort die Verhandlungen der New Urban Agenda vorantreiben.
Die „Empfehlungen von Berlin“ können Sie unter folgendem Link herunterladen: www.bmz.de/berlinerempfehlungen (PDF 135 KB, englisch)
Quelle: Pressemitteilung des BMZ vom 02.06.2016
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Habitat, Neue Bücher und Studien, News-Blog Europa (ohne DE), Stadt, UN (Vereinte Nationen), Umweltpolitik, Wohnbau-Politik
Der Wald – was für eine Leistung!

Sturm, Dürre und Insektenplagen haben in den zurückliegenden drei Jahren den Wald in Deutschland sehr geschädigt. Da ist der „Internationale Tag der Wälder“ am 21. März ein guter Zeitpunkt, sich der vielfältigen Leistungen des Waldes bewusst zu werden.
„Wiederaufbau von Wäldern – ein Weg zu Erholung und Wohlbefinden“, so lautet das Motto der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum diesjährigen „Internationalen Tag der Wälder“. Die Welternährungsorganisation lenkt damit die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge:
- Es besteht Handlungsbedarf bei der Wiederbewaldung. Nicht umsonst wurde dieser Tag auch als Startpunkt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen (2021-2030) gewählt. Die notwendigen Maßnahmen sind dabei regional unterschiedlich. In Deutschland haben Sturmschäden, Dürre und Käferbefall in jüngster Vergangenheit zu einem Rekordsterben bei Bäumen geführt. In manchen Gebieten sind ganze Wälder dürr. Laut aktuellem Waldzustandsbericht tragen nur noch 20 Prozent der Waldbäume eine gesunde Krone. Doch der Wiederaufbau ist im vollen Gange. Die Bundesregierung unterstützt über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit umfassenden Finanzhilfen die Wiederbewaldung und die nachhaltige Waldbewirtschaftung. 277 000 Hektar werden in den nächsten Jahren wiederaufgeforstet. Wichtige Projekte zur breiten Palette an Waldthemen werden durch das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe des BMEL sowie mit dem Waldklimafonds angeschoben, den das BMEL gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) trägt.
- Mit acht Kernbotschaften zeigt die FAO auf, wie das Wohlbefinden der Menschen eng verbunden ist mit dem Zustand der Wälder – nicht nur durch den Klimawandel.
Denn der Wald liefert uns ein Füllhorn an Ökosystemleistungen:
- Lebens- und Arbeitsraum Wald: Das betrifft nicht nur indigene Völker, die im oder mit dem Wald leben und die direkt von der Zerstörung der Wälder betroffen sind. Auch in einem Industrieland wie Deutschland leben Menschen vom Wald und seinen Produkten: Im Wirtschaftscluster Wald und Holz sind hierzulande über eine Million Menschen beschäftigt.
- Erholungsraum Wald: Deutschland ist mit einem Waldflächenanteil von 32 Prozent ein Waldland. Den Deutschen wird traditionell eine enge Verbundenheit mit dem Wald nachgesagt. Statistisch drückt sich das mit über zwei Milliarden Waldbesuchen jährlich aus. Dabei gehen über zwei Drittel der Deutschen regelmäßig in den Wald. Im Schnitt hält sich jeder Besucher mindestens 20 Minuten in der „Grünen Lunge“ auf. Erholung steht an erster Stelle der Gründe für einen Waldbesuch.
- Klimaschützer Wald: Mit dem Klimawandel wird uns die Bedeutung der Speicherfähigkeit von Kohlenstoff in der Biomasse der Wälder vor Augen geführt. Durch die Photosynthese entziehen Bäume der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Damit wirken Wälder dem Klimawandel entgegen. Über 4,5 Milliarden Tonnen CO2 sind im Wald gebunden. Pro Hektar summiert sich das bei unseren heimischen Wäldern auf umgerechnet 114 Tonnen Kohlenstoff.
- Biologische Vielfalt: Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten leben in Deutschlands Wäldern, die damit ein Hotspot der biologischen Vielfalt sind. In unseren Wäldern gibt es fast 200 Baum- und Straucharten, mehr als 1.000 krautige Pflanzenarten, fast 700 verschiedene Moose und mehr als 1.000 verschiedene Flechten- sowie ungezählte Pilzarten. Und vom Rothirsch bis zur Zwergspitzmaus leben in Deutschlands Wäldern 140 verschiedene Wirbeltierarten.
- Viele weitere Ökosystemleistungen des Waldes wie etwa die Sauerstoffproduktion, die Luftkühlung und die Luftfilterung finden meist zu wenig Beachtung. Dabei sind Wald, Wasser, Boden und Atmosphäre untrennbar miteinander verbunden. Der Waldkörper bildet das Bindeglied zwischen den Elementen: So nehmen Wälder mit ihrer Verdunstungsrate erheblichen Einfluss auf den atmosphärischen wie den bodengebundenen Wasserkreislauf. Das Oberflächenwasser halten sie mit ihrer rauen Struktur zurück und bieten zusammen mit ihrem gigantischen Wurzelwerk einen formidablen Erosionsschutz. In den Bergwäldern bildet dieses Geflecht sogar den wichtigsten Lawinenschutz. Und obendrein sind Wälder Bodenbildner – mit einem Zentimeter in 100 Jahren erscheint es uns vielleicht langsam. Im erdgeschichtlichen Maßstab ist es allerdings rasant.
Eine Übersicht der Ökosystemleistungen bietet die Infografik.
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Aus der Sitzung des Senats am 10. März 2020:
Der Senat hat heute auf Vorlage der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, einen umfassenden Maßnahmenkatalog beschlossen, um den Solarausbau in Berlin zu beschleunigen.
Senatorin Pop: „Die Potenzialstudie zum Masterplan Solarcity hat gezeigt: 25 Prozent der Stromerzeugung können wir mit Solarenergie von den Dächern Berlins ernten. Wir müssen dafür den Solarausbau in der Stadt beschleunigen. Es ist notwendig, dass die Bundesregierung den rechtlichen Rahmen für Solarenergie in den Städten endlich verbessert. Die vorhandenen Spielräume wollen wir dennoch auf Landesebene aktiv nutzen. Mit dem Masterplan Solarcity werden wir Information und Beratung ausbauen, Anreize setzen und auch regulative Instrumente prüfen. Die Umsetzung des Masterplans Solarcity ist eine Gemeinschaftsaufgabe für den Senat, aber auch für alle Berliner Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft.“
Die Expertenempfehlung Masterplan Solarcity wurde vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem (ISE) und dem Expertenkreis zum Masterplan Solarcity entwickelt und umfasst einen Katalog mit 27 Maßnahmen zur Beschleunigung des Solarausbaus in Berlin sowie eine begleitende Studie des Fraunhofer Instituts. Einer der ersten Schritte zur Umsetzung ist die Schaffung einer Koordinierungsstelle.
26 Expertinnen und Experten aus der Energie- und Solarwirtschaft, Wohnungswirtschaft, Verbänden und Interessenvertretungen, Landesunternehmen, Wissenschaft und der Verwaltung begleiten seit November 2018 die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe als Expertenkreis bei der Erstellung des Masterplans Solarcity. In sieben Sitzungen sowie mehreren Terminen zur Themenvertiefung identifizierte der Expertenkreis Hemmnisse und Chancen für den Ausbau der Solarenergie in Berlin. Er entwickelte einen breiten Maßnahmenmix aus 27 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern. Dabei wird die Schaffung von Anreizen und besseren Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie der Abbau von Barrieren und die Notwendigkeit von Öffentlichkeitsarbeit und Informationen.
Die begleitende Masterplanstudie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme zeigt auf, dass die Zielstellung von 25 Prozent Solarstrom in Berlin erreichbar ist, wenn die Potenziale aller Eigentümergruppen parallel erschlossen werden. Eine PV-Leistung von 4.400 MWp bis zum Zieljahr 2050 müsste in Berlin installiert werden, um 14 Petajoule Solarstrom pro Jahr erzeugen zu können. Das Potenzial hierzu ist in Berlin vorhanden. Die Studie gibt einen Überblicküber dessen Verteilung auf Eigentümergruppen, verschiedene Nutzungsarten und die Bezirke. Deutlich wird, dass der überwiegende Anteil der zu errichtenden Solaranlagen durch private Akteure und landeseigene Unternehmen zu realisieren ist. Daher empfiehlt sowohl die Studie als auch der Maßnahmenkatalog den Abschluss von Partnerschaftsvereinbarungen zwischen den Akteuren und dem Senat.
Weitere Informationen und die Expertenempfehlung finden Sie unter:
www.solarwende-berlin.de/allgemein/masterplan-solarcity-berlin
Quelle: Pressemitteilung vom 10.03.2020
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