3:42 min, 23.06.2015, Hrsg.: Presseamt München
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/muenchen-freiham
Schlagworte: DE-News, Filme, Filme < 4 Min, News-Blog Bayern, Wohnbau-Politik
3:42 min, 23.06.2015, Hrsg.: Presseamt München
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/muenchen-freiham
Auf Vorschlag des Bundesumweltministeriums hat das Bundeskabinett am 17. Juni 2020 das dritte Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess III) beschlossen. Mit dem Programm will die Regierung einen sparsamen Umgang mit Rohstoffen erreichen. Vor allem Unternehmen sollen natürliche Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette effizienter nutzen. Digitale Lösungen sollen zur Steigerung von Ressourceneffizienz stärker genutzt werden. Die Entscheidung für ressourcenschonende Produkte soll Bürgerinnen und Bürger durch verbesserte Informationen leichter gemacht werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Eine sichere Versorgung mit Rohstoffen ist für die deutsche Wirtschaft unerlässlich. Das hat uns die Coronakrise mit ihren Auswirkungen auf Lieferketten und Rohstoffmärkte vor Augen geführt. Die Wirtschaft von morgen braucht einen Schub für mehr Ressourceneffizienz. Unternehmen und Konsumenten sind hier gleichermaßen gefordert. Es geht darum, die Chancen digitaler Technologien für mehr Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und eine intakte Umwelt zu nutzen. Mit seiner Leitidee, die Wirtschafts- und Produktionsweisen in Deutschland schrittweise von Primärrohstoffen unabhängiger zu machen, leistet ProgRess einen wichtigen Beitrag, um die deutsche Wirtschaft krisensicherer zu machen.“
Die Digitalisierung trägt erheblich zum erhöhten Verbrauch von Rohstoffen bei. Das verdeutlicht die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets sowie die wachsenden Bedarfe an Serverleistungen. Zugleich bietet die Digitalisierung Lösungen, wie das Bundesumweltministerium auch in seiner umweltpolitischen Digitalagenda verdeutlicht hat: Dank immer schnellerer Verarbeitung von Prozessdaten, kann eine Produktion besser gesteuert und der Rohstoffeinsatz effizienter werden. Daher widmet ProgRess III der Digitalisierung einen neuen Schwerpunkt mit Maßnahmen zur Ressourceneffizienz im Bereich Industrie 4.0 und Rechenzentren. Unternehmen werden darin unterstützt, Produkte künftig ressourceneffizient zu gestalten und zu produzieren. Während der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase sollen künftig Produkte ein Minimum an Material, Wasser und Energie beanspruchen und trotzdem ihre Funktion erfüllen.
Nicht nur in der Produktion, auch im Konsumverhalten treibt die Digitalisierung bislang den steigenden Ressourcenverbrauch voran. So ist der Online-Handel heute mit Wachstumsraten von rund zehn Prozent jährlich ein wichtiges Segment des Einzelhandels geworden. Daher konzentriert sich ProgRess III auch auf die Sensibilisierung der Bevölkerung, in alltäglichen Bereichen wie „Arbeiten und Wohnen“, „Mobilität“ und „Informieren und Kommunizieren“. Hier sollen Langlebigkeit und Qualität zu zentralen Verkaufsargumenten werden. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen für ihre Kaufentscheidungen transparente, verlässliche, vergleichbare, überprüfbare und leicht verständliche Informationen erhalten. Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm III setzt insbesondere auf Marktanreize, Information, Beratung, Bildung, Forschung und Innovation sowie auf die Stärkung freiwilliger Maßnahmen und Initiativen in Wirtschaft und Gesellschaft. Das Themenspektrum der 119 Maßnahmen reicht von ökologischen Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten über die Reparierbarkeit von Produkten, Beratungsangebote für Unternehmen und Standardisierungs- und Zertifizierungssysteme für Rezyklate bis zu Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und Umweltzeichen für ressourceneffiziente Software.
Zusätzlich zu einem intensiven Konsultationsprozess mit den Bundesländern, Verbänden und anderen gesellschaftlichen Akteuren wurde im Rahmen der Erarbeitung von ProgRess III auch eine umfangreiche Bürgerbeteiligung durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse dieses Dialogs formulierten Bürgerinnen und Bürger einen Bürgerratschlag zur Ressourcenschonung, der in ProgRess III integriert wurde.
Weitere Informationen zu ProgRess III finden Sie HIER>
Quelle: BMU
Schlagworte:
Baustoffe / Konstruktion, DE-News, Fördergelder, Nachhaltiges Wirtschaften, Ressourceneffizienz, Umweltpolitik
Das vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) herausgegebene BUND-Jahrbuch Ökologisch Bauen & Renovieren hilft weiter, indem es Eigentümer fit für die Gespräche mit Hausbank, Architekt, Energieberater und Handwerkern macht. Der ab November erhältliche Ratgeber zeigt, was und wie es geht: Ausgehend von zahlreichen Hausportraits hilft das jährlich erscheinende Kompendium dem Leser, die fürs eigene Vorhaben am besten geeigneten Maßnahmen, Baustoffe und Technologien herauszufinden.
Verständlich geschrieben und anschaulich aufbereitet, mit vielen Beispielen und Anregungen, bietet das 244 seitige „BUND-Jahrbuch 2019 – Ökologisch Bauen und Renovieren” einen Rund-um-Service für Bauherren und Sanierer. Sechs Themenbereiche bietet das Heft: Grundlagen/Planung, Musterhäuser, Grün ums Haus, Gebäudehülle, Haustechnik und Innenraum-Gestaltung. Weiterhin werden staatliche Fördermöglichkeiten vorgestellt. Mit im Fokus stehen diesmal Quartierkonzepte für weniger Flächenverbrauch und mehr Miteinander. Außerdem Langzeiterfahrungen mit Solarthermie und Innovationen bei Photovoltaik und Solarstromspeichern.
sdg21-Anmerkung: für die geringen Kosten gibt es keine vergleichbare Veröffentlichung. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass ein nicht unwesentlicher Teil von Anzeigen belegt ist, die aber thematisch relevant sind. Stark Wiedersprüchlich ist allerdings das Ansinnen des BUND den Flächenverbrauch zu reduzieren, aber dann in dem Heft fast durchweg nur Beispiele von Einfamilienhäusern zu zeigen. Die wenigen Nachhaltigen Quartiere, Geschosswohnbauten oder Siedlungen gehen daneben fast unter. Hier verspricht der Titel „Quartierkonzepte“ mehr als die Veröffentlichung dann tatsächlich hergibt.
Das 244 A4-Seiten umfassende Handbuch kann zum Preis von 8,90 Euro an größeren Kiosken, beim Bahnhofsbuchhandel und in BUND-Geschäftsstellen erworben werden.
Oder (zuzügl. 2,00 Euro Versandkostenanteil) beim Verlag bestellt werden: Ziel-Marketing, Gerberstr. 5f, 70178 Stuttgart, Tel. 0711/96695-0, bestellungen@ziel-marketing.de.
Das komplette Jahrbuch oder einzelne Artikel sind über die Verlags-Website www.ziel-marketing.de auch als E-Paper erhältlich.
Schlagworte:
DE-News, Fördergelder, Neue Bücher und Studien
Forstleute, Waldbesitzer und Naturfreunde sind in großer Sorge darüber, was seit Anfang 2018 in unseren Wäldern passiert: Durch zunächst Schneebruch und Winterstürme und die anschließende Dürre sowie Borkenkäferbefall ist es zu einem dramatischen Baumsterben gekommen. Und ein Ende ist nicht absehbar! Der Wald ist seit fast zwei Jahren im extremen Klimastress und die Forstleute befinden sich im permanenten Katastrophenmodus. Weit über 100 Millionen Altbäume sind bereits abgestorben. Dazu kommen mehrere Millionen vertrocknete Jungpflanzen. Diese wurden in den vergangenen Jahren gepflanzt, um den Wald noch vielfältiger und stabiler zu machen. Aber auch Naturverjüngung ist betroffen. Der Bund Deutscher Forstleute fordert, dass in Bund und Ländern sofort alle Anstrengungen forciert und gebündelt werden. Für ein strategisches Maßnahmenpaket schlägt der BDF dazu den „Carlowitz-Plan“ vor. Dessen Maßnahmen sollen den Wald in all seinen Funktionen und als wichtige systemrelevante Lebensgrundlage und Erbe für uns Menschen erhalten!
Neben der Baumart Fichte, die bisher hauptsächlich unter der Dürre zu leiden hat, zeigt nun offenbar mit der Rotbuche auch die wichtigste Laubbaumart und „Mutter des Waldes“ in unseren Wäldern deutliche und regional sogar bestandesweite Absterbeerscheinungen. „Das ist besonders dramatisch! Auf die Rotbuche, unsere natürliche Hauptbaumart, hatten wir Forstleute beim notwendigen Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich gesetzt“, so der BDF Bundesvorsitzende Ulrich Dohle. Hinzu kommt, dass durch Pilzerkrankungen an der Ulme und der Esche bereits zwei wichtige Baumarten in vielen Wäldern so gut wie verloren gegangen sind. Bei der Baumart Ahorn zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Mit entsprechenden negativen Folgen für die Artenvielfalt und die forstlichen Handlungsoptionen für die Zukunft.
„Während wir Forstleute seit fast zwei Jahren mit der Beseitigung der bisher eingetretenen Schäden beschäftigt sind -und ein Ende ist nicht absehbar- bleibt die wichtige Zukunftsaufgabe, die Wälder klimastabil zu entwickeln, vielfach auf der Strecke. Wir sind einfach zu wenige geworden, um die Lage noch zu beherrschen!“, macht Dohle auf den massiven Personalschwund im Wald in den vergangenen zwanzig Jahren aufmerksam, bei dem etwa 50% der Forstbeschäftigten abgebaut worden sind.
Bundeswaldministerin Julia Klöckner hatte vor wenigen Tagen die Ergebnisse der Studie der ETH Zürich aufgegriffen und ein massives Aufforstungsprogramm angekündigt. Der BDF fordert, diese Verlautbarung zeitnah in konkretes Regierungshandeln umzusetzen. Dazu müssen die erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt werden.
„Das Gemeinwohl und die Daseinsvorsorge vor allem in den öffentlichen Wäldern müssen wieder deutlich in den Vordergrund rücken!“, konkretisiert Dohle die Forderungen. „Die starke erwerbswirtschaftliche Ausrichtung in den vergangenen zwei Jahrzehnten war eine politische Fehlentwicklung, die nun schnellstmöglich korrigiert werden muss!“ Bayern hat diesen Paradigmenwechsel für seinen Staatswald bereits eingeleitet. Andere Bundesländer müssen nun folgen!
Der Wald ist nicht nur Opfer des Klimawandels sondern er wird auch dringend gebraucht, um den Klimawandel abzumildern. Denn er ist als lebendiger Speicher von Sonnenenergie eine bedeutende CO2-Senke.
Der Umgang mit dem Waldsterben in den achtziger Jahren hat gezeigt, dass verantwortungsvolle und zielgerichtete Umweltpolitik dazu beitragen kann, prognostizierte Schäden abzuwehren. Wenngleich die Ursachen und Wirkungen in der aktuellen Klimadebatte wesentlich komplexer sind, so kann man aus der Vergangenheit durchaus lernen.
Der Bund Deutscher Forstleute fordert daher in dieser Zeit des Klimanotstandes für den Wald die Einberufung eines Nationalen Waldgipfels! Als Grundlage für einen gesellschaftlichen Diskurs über den Wald durch Politik, Fachleute und waldinteressierte Gruppen erarbeitet der BDF aktuell den „Carlowitz-Plan“. Der Plan trägt den Namen von Hans Carl von Carlowitz (1713), der den Begriff der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft erstmals geprägt hat. Die Nachhaltigkeit ist seither identitätsstiftendes Wesensmerkmal allen forstlichen Handelns!
Ulrich Dohle fasst es wie folgt zusammen: „Das sind keine einzelnen ungewöhnlichen Wetterereignisse mehr. Das ist der Klimawandel. Für den Wald habe ich daher heute den Klimanotstand ausgerufen. Es sind alle Anstrengungen zu unternehmen, um unsere Wälder als prägendes grünes Drittel unseres Landes und systemrelevante Lebensgrundlage zu erhalten! Nur so werden wir dem Prinzip der Nachhaltigkeit gerecht!“
Quelle: PM des BDF – Bund Deutscher Forstleute vom 15. Juli 2019
Schlagworte:
Akteure, DE-News, Holzbau, NaWaRohs, Umweltpolitik, Ökologie
In seiner am 2.10.2017 veröffentlichten Stellungnahme fordert der Sachverständigenrat für Umweltfragen die kommende Bundesregierung auf, den Kohleausstieg unverzüglich einzuleiten. Die bevorstehende Legislaturperiode bietet die letzte Chance, die Weichen für eine angemessene Umsetzung der Pariser Klimaziele in Deutschland zu stellen.
„Deutschland muss die Stromerzeugung aus Kohle schnellstens reduzieren und mittelfristig beenden, sonst sind die Klimaziele in Deutschland nicht zu erreichen. Der strukturverträgliche Kohleausstieg sollte daher unverzüglich eingeleitet werden. Das letzte Kraftwerk muss in spätestens 20 Jahren vom Netz gehen“, erklärt Prof. Claudia Kemfert.
Grundlage des Kohleausstiegs sollte ein Budget der Gesamtmenge an Treibhausgasen sein, die durch Kohlekraftwerke bis zur endgültigen Abschaltung noch ausgestoßen werden dürfen. Diese Menge sollte gesetzlich festgeschrieben werden. „Aus wissenschaftlicher Sicht sollte das verbleibende Emissionsbudget für die Kohleverstromung in Deutschland 2.000 Megatonnen CO2 nicht überschreiten“, konkretisiert Prof. Wolfgang Lucht.
In seinem Gutachten schlägt der SRU einen Ausstieg in drei Phasen vor: Bis zum Jahr 2020 sollen die emissionsintensivsten Kraftwerke vom Netz gehen. Auf dieser Basis könnten modernere Anlagen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und zur Erhaltung von Arbeitsplätzen bis etwa 2030 mit verminderter Auslastung weiterlaufen. In den 2030er-Jahren sollten dann auch diese Kraftwerke stillgelegt werden. Hierfür müsse die Bundesregierung jetzt den Rahmen festlegen.
Klimaschutz und die Gestaltung des Strukturwandels müssen dabei Hand in Hand gehen. Ein langfristiger und strukturierter Ausstiegspfad bietet den Betroffenen Planungssicherheit und kann für eine möglichst gerechte Lastenverteilung sorgen. Der Ausstiegspfad und dessen strukturpolitische Begleitung sollten daher in einer Kommission gemeinsam mit den betroffenen Regionen, Unternehmen, Gewerkschaften und Umweltschutzverbänden beraten werden.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berät die Bundesregierung seit nahezu 45 Jahren in Fragen der Umweltpolitik. Die Zusammensetzung des Rates aus sieben Professorinnen und Professoren verschiedener Fachdisziplinen gewährleistet eine wissenschaftlich unabhängige und umfassende Begutachtung, sowohl aus naturwissenschaftlich-technischer als auch aus ökonomischer, rechtlicher und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive.
Der Rat besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern:
Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende), Universität Bielefeld
Prof. Dr. Manfred Niekisch (stellv. Vorsitzender), Goethe-Universität und Zoologischer Garten Frankfurt
Prof. Dr. Christian Calliess, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Claudia Kemfert, Hertie School of Governance und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Humboldt-Universität zu Berlin und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen
Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter, Technische Universität Berlin
Sachverständigenrat für Umweltfragen | German Advisory Council on the Environment, Berlin
www.umweltrat.de
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Akteure, DE-News, Erneuerbare, Klimaschutz, Neue Bücher und Studien, SDG 2030, Umweltpolitik, Ökologie