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Klimaneutrale Neubausiedlung Freiburg Dietenbach

D – 79111 Freiburg-Dietenbach: entsteht auf 110 Hektar für 6.900 Wohnungen eines der größten Neubaugebiete Deutschlands. Es soll Wohn- und Lebensraum für 15.000 Bewohner geschaffen werden. Sechs neue Quartiere sollen im Freiburgs Westen entlang des Dietenbachs als klimaneutraler und bunter Stadtteil mit kurzen Wegen, Freiflächen, Schulen, Sportangeboten, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten entwickelt werden. Der Gemeinderat soll den Rahmenplan im Dez. 2020 beschließen. Stand 6/2020 beginnt die Vermarktung der städtischen Grundstücke ca. im Herbst 2022. Die ersten Wohnungen sollen etwa 2025/2026 bezogen werden können. Fertigstellung: ~2035

Historische Einordnung / Vorgeschichte
Die Stadtentwicklung Freiburgs war in den 90er Jahren hauptsächlich durch den neuen Stadtteil Rieselfeld und das Konversionsvorhaben Vauban geprägt, die Konzepte der nachhaltigen Stadtentwicklung realisiert haben. Um den neuen Stadtteil Dietenbach wurde hart gerungen: am 24.2.2019 stimmten in einem Bürgerentscheid 40% gegen und 60% für die Bebauung (bei einer Wahlbeteiligung von 50 %). Durch den Bürgerentscheid wurde die Öffentlichkeit sensibilisiert. Ob die versprochenen Komparative – ökologischer, inklusive, sozialer – wirklich realisiert werden? Viele sind skeptisch.

Lage
Etwa 4 km westlich der Innenstadt soll der neue Stadtteil entstehen. Er liegt zwischen dem Stadtteil Rieselfeld, der Besançonallee, dem Zubringer Mitte und der Zufahrtsstraße zum Mundenhof. Der Dietenbach, der durch das Baugebiet fließt, ist Namensgeber.

Städtebau
2018 wurde der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs aus insgesamt 28 Teams aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten ausgewählt. Unter dem Vorsitz von Franz Pesch aus Stuttgart und Christa Reicher aus Aachen wählte die 15-köpfige Jury den Entwurf von K9 Architekten aus Freiburg, LATZ+PARTNER Landschaftsarchitektur aus Kranzberg sowie den Verkehrsplanern StetePlanung aus Darmstadt als Sieger des Wettbewerbs aus. Das Energiekonzept wurde von Stahl+Weiß sowie endura kommunal aus Freiburg entwickelt.

Ökologisch verträgliche Entwicklung
Energie
Klimaneutrale Energieversorgung durch regenerative Energien. Im neuen Stadtteil soll mehr Strom und Wärme erzeugt werden als benötigt wird. Energieeffiziente Bauweise, Solarenergie und Umweltwärme, wie z.B. die Abwasserwärme, sind die wichtigsten Bausteine.
Mobilität
Ergänzt wird das Energiekonzept durch ein umweltfreundliche Mobilität. Die Stadtbahn aus dem Rieselfeld soll verlängert werden, Quartiersgaragen sichern weitgehend autofreie Wohnstraßen und eine Infrastruktur für Carsharing und Elektromobilität. Von Beginn an soll eMobilität mitgedacht werden.

Soziale Aspekte / Preiswerter Wohnraum
“Die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum ist das wichtigste Ziel. Es wird nicht nach Höchst-, sondern nach Festpreisen vermarktet. Nicht-profitorientierte Unternehmen, die Mietwohnungen dauerhaft in ihrem Bestand halten und nicht weiterveräußern, spielen eine zentrale Rolle: Das sind z.B. die Freiburger Stadtbau, Wohnbaugenossenschaften, das Mietshäusersyndikat und Baugemeinschaften. Das Studierendenwerk will eine Studentensiedlung bauen. Im neuen Stadtteil sollen 50 % geförderte Mietwohnungen realisiert werden, damit auch Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen weiterhin in Freiburg leben können.”

Links
Projekt-Webseite der Stadt Freiburg
www.freiburg.de/pb/,Lde/495838.html

Interview mit Dr. Boris Mahler, der mit seinem Team von egs-plan in Stuttgart eine Studie zur Energieversorgung für diesen Stadtteil erstellt hat:
https://aktivplusev.de/news-events/podcast/

 



Zuletzt aktualisiert: 20. November 2023

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