Elektroautos mit E-Kennzeichen sollen künftig auf städtischen Parkplätzen in Bonn kostenfrei parken dürfen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 22. September, beschlossen. Er folgte damit einer Beschlussvorlage der Verwaltung zur Umsetzung des Elektromobilitätsgesetzes. Außerdem sollen Parkplätze an Ladesäulen für E-Autos eingerichtet und die Ladeinfrastruktur in Abstimmung mit den Stadtwerken Bonn weiter ausgebaut werden.
Lesen Sie hier die komplette Pressemitteilung www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/presseportal/pressemitteilungen/31844/index.html?lang=de
Berlin, 9. Januar 2020 – Eine der Herkulesaufgaben, um die Klimaziele zu erreichen, ist es, den CO2-Ausstoß der Wärmeversorgung radikal zu senken. Eine Forschergruppe unter Leitung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, wie Städte sich sozialverträglich von Kohle, Öl und Gas abwenden können. Im Projekt „Urbane Wärmewende“ wurden mögliche Beiträge von erneuerbaren Energien und lokalen Wärmequellen in Berliner Stadtquartieren untersucht. „Abwärme aus Betrieben, Wärme aus Abwasser oder Geothermie werden bislang kaum genutzt. Der Schlüssel für solche umweltfreundliche Wärme sind Quartierskonzepte und Wärmenetze“, so Projektleiter Bernd Hirschl vom IÖW. „Eine wichtige Voraussetzung ist ein effizienterer Gebäudebestand. Nur wenn der Wärmebedarf deutlich gesenkt wird, können umweltfreundliche Wärmequellen effizient genutzt werden.“
In dem dreijährigen Projekt erarbeite das Projektteam aus IÖW, Universität Bremen und Technischer Universität Berlin gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit Förderung des Bundesforschungsministeriums lokale Wärmekonzepte für drei Berliner Quartiere. Ende des Jahres 2019 diskutierten sie ihre Ergebnisse mit der Wärmebranche in Berlin, die Dokumentation der Tagung ist jetzt online auf www.urbane-waermewende.de.
Keimzellen für die Wärmewende erschließen
„Bisherige Quartierskonzepte waren oft zu komplex, hatten zu viele verschiedene Akteure und landeten am Ende oft in der Schublade. Deshalb empfehlen wir einen Keimzellenansatz“, so Elisa Dunkelberg vom IÖW. Dies können etwa öffentliche Gebäude, Neubauvorhaben, gewerbliche Gebäude oder Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften sein.
Für ein Altbauviertel im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zeigen die Forscher, wie ein Quartierskonzept aussehen kann: Zunächst muss der Wärmebedarf durch eine energetische Sanierung gesenkt werden. Die Wärme kann über eine Abwasser-Wärmepumpe, die zum Teil mit vor Ort erzeugtem Solarstrom betrieben wird, in Kombination mit Kraft-Wärmekopplung erzeugt werden. „Vor allem bei öffentlichen Gebäuden, die eine – in Berlin gesetzlich verankerte – Vorreiterrolle haben, sollte im Sanierungsfall und bei Neubauten immer geprüft werden, ob sie sich als Keimzelle für ein Quartierskonzept und die Mitversorgung umliegender Gebäude eignen“, betont Dunkelberg.
Klimaneutrale Fernwärme: Abwärme und Erneuerbare nutzen
Fernwärme spielt in urbanen Räumen eine große Rolle. „Um klimaneutral zu werden, ist es wichtig, lokale Wärmequellen aus Abwasser, Flusswasser und Geothermie sowie aus Abwärme mehr in die Fernwärme zu integrieren“, so Hirschl. Dabei muss auch auf die Resilienz des Wärmeerzeugungssystems geachtet werden. Eine gemeinsame Fallstudie mit dem Fernheizwerk Neukölln zeigt, dass es möglich ist, lokale Wärmequellen zu nutzen. Aber es muss technisch erprobt werden und es braucht unterstützende, finanzielle Maßnahmen. Nächste Schritte müssten nun etwa Probebohrungen für tiefe Geothermie sein sowie Pilotanlagen, die Abwasser- oder Flusswasserwärme durch Groß-Wärmepumpen für die Fernwärme bereitstellen. Für die Investition in die teils unerprobten und hochinvestiven Technologien braucht es Strategien zur Förderung und Risikoabsicherung.
Wärmewende erfordert kommunale strategische Wärmeplanung – und Sozialverträglichkeit
„Um die identifizierten Potenziale zu erschließen, hilft eine kommunale Wärmeplanung, wie sie in Vorreiterländern wie Dänemark bereits seit Langem und in anderen Bundesländern und Kommunen seit einiger Zeit vorgeschriebene Praxis ist“, betont Hirschl. Grundlage hierfür ist ein Wärmekataster, das die Wärmequellen wie Abwasser und gewerbliche Abwärme sichtbar macht. Damit können auch Quartiere für gebäudeübergreifende Konzepte identifiziert werden. Mit der Sektorenkopplung kommt es zudem darauf an, dass Kommunen und Städte infrastrukturübergreifend planen. Instrumente wie die Bauleitplanung und städtebauliche Verträge sind auf Klimaneutralität auszurichten.
Geringe Sanierungsraten der letzten Jahre zeigen, dass rein anreizbasierte Maßnahmen nicht ausreichen, um die energetische Modernisierung sicherzustellen. Deshalb empfehlen die Forscherinnen und Forscher, die Vorschriften stärker umzusetzen und einen Stufenplan zu entwickeln, der den Gebäudebestand in Richtung Klimaneutralität führt. Gleichzeitig müssen Zuschüsse erhöht und Konditionen für die Umlage auf die Miete sozialverträglicher werden. Ein Stufenplan unter den Bedingungen eines Mietendeckels muss so ausgestaltet werden, dass die energetische Modernisierung sowohl für Vermieter als auch für Mieterinnen wirtschaftlich zumutbar ist.
Bundesforschungsministerium finanziert Projekt „Urbane Wärmewende“ zwei weitere Jahre
Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt in neuer Partnerkonstellation für zwei weitere Jahre, um Lösungsstrategien für die zentralen Hemmnisse bei der Umsetzung zu erproben und die Forschungsergebnisse in einer kommunalen Wärmeplanung zu verankern. Partner sind neben dem IÖW die Berliner Wasserbetriebe und die Rechtskanzlei Becker Büttner Held.
Entwickler Daniel Manschke von Volterion füllt das Elektrolyt in die Batteriespeicher im Klimaviertel der Stadtwerke Herne. Foto: Stadtwerke Herne
Violett, grün, blau und gelb – im Inneren der innovativen Batteriespeicher, die jetzt im Klimaviertel der Stadtwerke installiert wurden, geht es künftig bunt zu. Denn das Elektrolyt, das bis zu zehn Kilowattstunden des selbstproduzierten Solarstroms speichern kann, wechselt seine Farbe je nach Ladezustand.
Jeweils 500 Liter der Speicherflüssigkeit fasst jede der neuartigen Redox-Flow-Batterien in den Kellern der sieben Häuser. Die Entwickler des Dortmunder Herstellers Volterion, einem Spin-Off des Fraunhofer Instituts UMSICHT, haben sie selbst in Herne aufgebaut und befüllt. Denn das Klimaviertel ist für sie ein interessantes technisches Demonstrationsobjekt: Bislang haben sie nur Batteriespeicher in Großprojekten installiert. In den Sodinger Einfamilienhäusern ist die Batterie nur etwa so groß wie ein zweitüriger Kleiderschrank.
Gegenüber herkömmlichen Akkus zeichnen sich Redox-Flow-Batterien durch eine hohe Betriebssicherheit und extreme Langlebigkeit aus. Selbst eine vollständige Entladung schadet ihnen nicht.
„Mit der Batterie ist unser Energiekonzept aus Solaranlage und Wärmepumpe nun komplett“, erläutert Stephan Becker, Projektleiter beim Bauherrn Stadtwerke Herne. „Das Klimaviertel geht jetzt auf die Zielgrade.“ In etwa zwei Wochen soll die Abnahme mit den künftigen Bewohnern stattfinden.
Im April letzten Jahres hatten die Stadtwerke mit dem Bau der sieben modernen Plusenergiehäuser begonnen. Die kleine autofreie Mustersiedlung kombiniert neueste Speichertechnik mit regenerativer Energieerzeugung. Dabei variiert das Versorgungskonzept in individuellen Details. Mit wissenschaftlicher Begleitung soll nach dem Einzug der Bewohner die effizienteste Kombination gefunden werden.
Der Bonner Stadtrat hat am 4. Juli 2019, den Klimanotstand für Bonn ausgerufen. Damit schließt sich Bonn anderen Kommunen an und bekräftigt, dass Klimaschutz im kommunalen Handeln höchste Priorität haben muss. Gleichzeitig setzt die Ausrufung des Klimanotstandes ein starkes Zeichen gegenüber der nationalen und internationalen Gesetzgebung.
Mit dem Beschluss folgt der Stadtrat zwei Bürgeranträgen, die unter anderem durch die Initiativen Fridays for Future, Parents for Future und Klimawache Bonn unterzeichnet wurden.
Oberbürgermeister Ashok Sridharan erklärt: „Ich halte alles für hilfreich, was geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken. Wir als Stadt sind schon sehr aktiv, hier an Ort und Stelle anzustoßen und umzusetzen, was möglich ist. Wir sind auch international in verschiedenen Verbünden zum Klimaschutz aktiv. Als Präsident des weltweiten Städtenetzwerkes zur Nachhaltigkeit ICLEI werbe ich immer wieder dafür, das Thema auf lokaler Ebene mit Nachdruck zu verfolgen. Das Motto heißt weiterhin: Global denken, lokal handeln. Die Ausrufung des Klimanotstands für Bonn ist ein symbolischer Akt in diesem Sinn, dem jetzt Taten folgen müssen. Die Verwaltung wird hierzu konkrete Vorschläge unterbreiten.“
Die Stadt Bonn hat mit dem Beschluss des Masterplans Energiewende und Klimaschutz Bonn, dem Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept und zahlreichen Maßnahmen in Folge zur Reduktion treibhausrelevanter Gase beigetragen. Gemessen am Referenzjahr 1990 gingen die CO2-Emissionen pro Kopf in Bonn bis 2014 um 22 Prozent zurück. Um diesen Beitrag zu erhöhen, müssen zukünftig weitere Anstrengungen unternommen werden.
Die Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sind jedoch wesentlich von den Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene abhängig. Ein nationales Klimaschutzgesetz mit konkreten Anforderungen oder umfassende Informationskampagnen – wie im Antrag gefordert – können Instrumente dazu sein.
Das Bundesbauministerium (BBSR) hat neben dem etablierten Standard für die Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Bundesgebäuden (BNB) auch einen neuen vereinfachten Standard für Kleinwohngebäude (BNK) entwickelt. Im Rahmen dieses Standards werden auch Anforderungen an Holzprodukte und -materialien definiert, die erfüllt sein müssen, damit diese hier die volle Punktzahl erhalten. Die Einhaltung dieser Anforderungen kann nun auch mit einem HOLZ VON HIER Zertifikat für die Holzprodukte nachgewiesen werden.
Bedeutung des BNK für den Holzbau
Es ist politischer Wille, dass verstärkt bei Neubauten in Deutschland eine Nachhaltigkeitszertifizierung durchgeführt wird. Dies scheiterte bislang bei den allermeisten vor allem kleineren Gebäuden an den enormen Kosten und dem erheblichen Aufwand für eine entsprechende Zertifizierung. Aus diesem Grund hat das BBSR einen vereinfachten Standard für Kleinwohngebäude entwickelt. Mit diesem Standard können nun auch leichter Ein- oder Mehrfamilienhäuser ausgezeichnet werden. Inzwischen bieten verschiedene Fertighaushersteller ihren Kunden eine entsprechende Nachhaltigkeitszertifizierung an.
Welchen Nutzen haben Betriebe der Holzwirtschaft mit einem Nachweis nach Holz von Hier?
Hersteller von Holzbauprodukten können nun über ein Holz von Hier Zertifikat alternativ zu FSC oder PEFC als einem Nachweis für nachhaltige Waldwirtschaft die Anforderungen des BNK an eingesetzte Holzprodukte erfüllen. Diese Anforderungen sind im Steckbrief 3.3.1 des Standards festgehalten.
Dies gilt natürlich erst Recht für Holzbaubetriebe für den Fall, dass diese ihren Kunden eine entsprechende Zertifizierung nach dem BNK anbieten wollen. Holz von Hier bietet für Holzbaubetriebe neben der Eignung für den BNK Standard aber auch einen unmittelbaren Marketingvorteil, da regional hergestellte Produkte einen wachsenden Trend bei Verbrauchern erfahren und sie so eine wachsende Zielgruppe umweltbewußter Käufer ansprechen können.
Die Nutzung des Zertifizierungssystems von Holz von Hier ist dabei für interessierte Unternehmen sehr einfach und mit geringen administrativem, personellem und finanziellem Aufwand verbunden. Die produkt- oder objektbezogene Ausstellung eines Zertifikats erfolgt über ein elektronisches Controllingsystem, wie es ähnlich z.B. im bundesdeutschen Biogasregister im Rahmen des Kohlenstoff-Zertifikatehandels im Einsatz ist. Holz von Hier bietet Unternehmen der Holzwirtschaft damit zusätzliche Marktchancen, ohne die Abläufe im Betrieb zu erschweren oder einzuschränken.
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und Services zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.