Nachhaltigkeitsrat: Nachhaltigkeitsstandard für Hochschulen
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Was macht eine nachhaltige Hochschule aus? Nachhaltigkeitsrat und 50 Hochschulleitungen, Mitarbeitende und Studierende erarbeiten einen Nachhaltigkeitskodex für Hochschulen. Im Herbst startet die Testphase der Beta-Version des Hochschul-Kodex. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat im Herbst 2014 in einer Akteurskonferenz zum Thema „Vom Piloten zum Standard: Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb implementieren“ die Implikationen […]
Das Institut für Solarenergieforschung (ISFH) hat ein kostenfreies Tool zur individuellen Gestaltung und ganzheitlichen Bewertung von Mieterstromkonzepten vorgestellt.
Diese bieten Mietern in Mehrfamilienhäusern die Chance, von vor Ort erzeugtem günstigen Regenerativstrom zu profitieren. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch von sehr vielen Faktoren ab, weswegen Mieterstrom-Anbieter ohne Hilfestellungen kaum abschätzen können, ob sich eine Investition lohnt. Das neue Berechnungstool soll dieses Problem lösen.
Programm auf Basis von Excel
Das in Microsoft Excel umgesetzte Programm basiert auf einem Modell, mit dem multivalente Versorgungslösungen verglichen werden können. Neben PV-Anlagen können auch – von der Mieterstromförderung bisher ausgeschlossene – kleine Windkraftanlagen und Batteriespeicher sowie gekoppelte Strom-Wärme-Versorgungen mit Blockheizkraftwerken, Wärmepumpen oder Gaskesseln betrachtet werden.
Die ökologische Bewertung erfolgt anhand jährlich vermiedener CO2-Emissionen im teils regenerativ versorgten Gebäude im Vergleich zu einem konventionell versorgten Referenzgebäude.
Methode zur ganzheitlichen Analyse von Planungskonzepten von Stephan Anders
39,– Euro | ISBN 978-3-946319-02-3, 310 Seiten mit zahlr. Farbabbildungen, 19 x 25,5 cm, Broschur – Mai 2016
Schmelzende Gletscher, Überschwemmungen und der Smog in Städten sind nur einige wenige sichtbare Anzeichen für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung. Nachhaltige Quartiere können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.
Jedoch ist die Planung von nachhaltigen Quartieren komplex und erfordert eine ganzheitliche Sichtweise. So hat die Änderung eines städtebaulichen Parameters wie der baulichen Dichte unter Umständen weit reichende Folgen auf andere Bereiche wie die Effizienz von Energie- und Verkehrssystemen, die Auslastung der sozialen Infrastruktur, den Wasserhaushalt, das Stadtklima und das Wohlbefinden der Bewohner. Zur ganzheitlichen Analyse dieser Wechselwirkungen fehlen geeignete Methoden und Werkzeuge, insbesondere in frühen Planungsphasen, in denen wesentliche Entscheidungen – wie die Notwendigkeit oder die Lage eines Projektes – gefällt werden.
Die vorliegende Arbeit will diese Lücke schließen. Ausgehend von der systematischen Analyse der komplexen Wechselwirkungen einer nachhaltigen Quartiersentwicklung, wurde eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Auswirkungen verschiedener Planungskonzepte frühzeitig zu analysieren, innerhalb des Planungsteams zu diskutieren und im Dialog mit allen Beteiligten zu nachhaltigeren Lösungen zu kommen.
Das Leben im Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ökologischer, sozialer, ökonomisch und kulturell nachhaltiger gestalten; das ist das Ziel im „Reallabor 131: KIT findet Stadt“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). In der Karlsruher Oststadt suchen die Forscherinnen und Forscher mit diesem Labor nach Möglichkeiten, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, Ressourcen zu schonen, Nachbarschaft zu stärken oder die Gesundheit der Menschen im Quartier zu verbessern. Jetzt ist das Vorhaben vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) doppelt ausgezeichnet worden.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir unmittelbar mit den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen auf Augenhöhe zusammenarbeiten und so nicht nur spezifisches lokales Wissen einbinden und weiterdenken können. Vielmehr gelingt es dadurch, zum Handeln für eine nachhaltige Entwicklung zu kommen.“, sagt Alexandra Quint vom Projektteam am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Wege zu mehr Fußgängerfreundlichkeit im Quartier würden genauso erforscht wie neue Verfahren zur energetischen Gebäudesanierung, Dienstleistungen für nachhaltiges Wohnen genauso entwickelt wie solche zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten. Die Arbeit der Forschenden erfolgt stark interdisziplinär: „Hier im Team arbeiten Architekten, Philosophen, Landschaftsplaner, Kulturwissenschaftler, Umweltwissenschaftler und Geoökologen zusammen“, sagt die Stadtgeografin.
Dabei wird nicht nur geforscht, sondern ganz praktisch gearbeitet: „Zum Beispiel gibt es ein neu erarbeitetes Energiekonzept für die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Gebäudebestand oder Initiativen zur Entschleunigung unseres immer hektischeren Alltags“, berichtet Dr. Oliver Parodi, Leiter des Reallabor 131. Im Projekt „Beete und Bienen“ haben Bürger und Wissenschaftler im öffentlichen Raum gemeinsam ein Naschbeet mit Kräutern, Obst und Gemüse gestaltet und eine Klotzbeute als Behausung für Bienen aufgestellt. Das diene nicht nur dem Umwelt- und Ernährungsbewusstsein, sondern vor allem auch der Gemeinschaftsbildung, erläutert Quint. All dies geschieht im Zusammenspiel mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, der Stadtverwaltung, Vereinen, Betrieben, und vor allem den Bürgern vor Ort, die sich regelmäßig beteiligen.
In Veranstaltungsreihen werden zudem Ansätze und Ideen zu alternativem Konsumverhalten vermittelt. Parodi nennt etwa Pflanzentauschbörsen, Kleidertauschpartys und ein regelmäßig stattfindendes ReparaturCafé. „Das Reallabor 131 ist als Plattform zum Mitmachen angelegt und hat stark vernetzenden Charakter.“ Der projekteigene „Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft“, ein ehemaliges Ladengeschäft, vereint die Eigenschaften eines Quartierbüros, eines Wissenschaftsladens und Bürgerzentrums und sei inzwischen ein rege besuchter Treffpunkt, Veranstaltungs- und Bildungsort.
Das Konzept stößt laut Quint auf weltweites Interesse: „Das Labor hat Modellcharakter, ist auf Übertragbarkeit angelegt, und wurde bislang von Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Spanien und Australien beforscht, Kooperationsanfragen kommen aus Mexiko, Russland, Schweiz, USA, Estland, Portugal, Spanien.“
Auszeichnung als Transformationsprojekt
Vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät, ist das Reallabor nun gleich doppelt ausgezeichnet worden: mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ und als eines von bundesweit vier „Transformationsprojekten“. Mit dem Siegel macht der RNE Initiativen aus der Gesellschaft sichtbar, die einen besonderen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung Deutschlands und der Welt leisten. Rund 240 Projekte hatten sich für die Auszeichnung beworben. Die ausgezeichneten Transformationsprojekte haben laut Jury ein besonders großes Potenzial, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Die Auszeichnungen wurden Ende Mai bei der Jahreskonferenz des RNE in Berlin verliehen.
Über alle Aktivitäten des Reallabors informiert die Internetseite: www.quartierzukunft.de
Berlin, 9. Juli 2018. „Wir müssen neue Wege im Wohnungsbau gehen“ – das fordern 18 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister des Dialoges „Nachhaltige Stadt“ in ihrem Beschlusspapier „Mehr Nachhaltigkeit der Bauland- und Bodenpolitik“. Die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister fordern, die Ursachen des Wohnraummangels anzugehen und langfristig tragbare Lösungen zu entwickeln. Einfach die naturnahen Landschaften und Agrarflächen zu versiegeln gehe zu Lasten zukünftiger Generationen in Städten und im ländlichen Raum. Eine Schlüsselrolle für die zukunftsfähige, gerechte und integrative Entwicklung der Kommunen komme der Bauland- und Bodenpolitik zu. Die Verwaltungsoberhäupter wollen bezahlbares Wohnen ermöglichen, eine wohnortnahe Versorgung mit Kitas und Grünflächen gewährleisten und die natürlichen Ressourcen schützen. Innenentwicklung müsse vor Außenentwicklung gehen.
„Bezahlbares Wohnen ist ohne eine grundsätzliche Weiterentwicklung der Bodenpolitik dauerhaft nicht zu realisieren. Unser Grundgesetz formuliert es kurz und prägnant: Eigentum verpflichtet“, sagt Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung. „Darüber hinaus wird immer wieder die zentrale Bedeutung der Kommunen bei der Umsetzung der globalen und nationalen Nachhaltigkeitsziele hervorgehoben. Das muss sich dann auch in konkreter Politik und damit in den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung in den Kommunen niederschlagen“, so Marlehn Thieme.
Vielerorts verschärft sich der Wohnraummangel auch deswegen, weil baureife Grundstücke jahrelang ungenutzt bleiben. Diese Grundstücke müssten nach Ansicht der Oberbürgermeister aus Nachhaltigkeitsgründen leichter und schneller durch die Kommunen mobilisiert werden können. Auch sollten die Kommunen ein Zugriffsrecht auf solche Grundstücke haben, die ein Hindernis bei der Schaffung von innerstädtischem Wohnraum oder wohnortnahen Einrichtungen der sozialen Infrastruktur sind. Konkret heißt es weiter im Beschlusspapier: „Bei der Gewährung von Baurechten nach § 34 BauGB soll der Kommune die Teilhabe an privaten Gewinnen, die maßgeblich hieraus entstehen, ermöglicht werden.“
Die Kommunen leisten bereits heute viel, um Wohnraum bezahlbar zu machen. Doch sie könnten und wollen mit einer aktiven kommunalen Bodenpolitik noch mehr leisten und fordern den Bund auf, hierfür die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern. Weiterhin solle der Bund konkretisieren, welche bundeseigenen Grundstücke für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden. Zudem fordern die Oberbürgermeister, die erleichterte Ausweisung von Flächen im Außenbereich zurückzunehmen, da sie die wirksame Steuerung des Baugesetzbuches aushöhlt, den Zielen einer nachhaltigen Stadtentwicklung – kompakt, nutzungsgemischt, mit kurzen Wegen – und einer integrierten Planung entgegensteht und die langfristigen Kosten zum Erhalt der Infrastruktur erhöht.
Das gemeinsame Beschlusspapier „Mehr Nachhaltigkeit der Bauland- und Bodenpolitik“ ist das Ergebnis der Sitzung der Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister vom 14. Juni 2018 im Rahmen des Dialoges „Nachhaltige Stadt“. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung unterstützt den Dialog seit 2010.
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