Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
3:08 min. veröffentlicht am 8.3.2017
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Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
3:08 min. veröffentlicht am 8.3.2017
Um ihrem Klimaschutzversprechen im Rahmen des Pariser Abkommens gerecht zu werden, muss die Europäische Union sicherstellen, dass alle 250 Millionen bestehenden sowie alle neuen Gebäude in der EU nahezu null Treibhausgasemissionen verursachen. In einem neuen Bericht fordern die europäischen nationalen Wissenchafts-Akademien durch ihren Zusammenschluss EASAC, weitreichende politische Maßnahmen. „Die Politik konzentriert sich seit langem darauf, energieeffiziente Gebäude zu schaffen, die einen geringeren Heiz- und Klimatisierungsbedarf haben oder erneuerbare Energie vor Ort erzeugen. Die Energie, die für den Betrieb von Gebäuden aufgewendet wird, ist jedoch nur ein Teil der Geschichte. Wir müssen den Geltungsrahmen erweitern und uns die Emissionen von Baumaterialien und -methoden ansehen – sowohl für neue Gebäude als auch für die Gebäudesanierung“, sagt William Gillett, Direktor des EASAC-Energieprogramms.
Derzeit werden jährlich zwischen 1 und 1,5 % des europäischen Gebäudebestands saniert. „Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, sollte diese Rate zwei- oder sogar dreimal so hoch sein“, betont Gillett. „Aber noch wichtiger ist, dass wir bei der Berechnung der Klimaauswirkungen von Gebäuden die massiven Emissionen der Bauindustrie und der Lieferkette mit einbeziehen müssen. Ein Gebäude zu renovieren, um den Energieverbrauch zu senken, macht wenig Sinn, wenn es keine Regulierung des CO2-Gehalts der Baustoffe und Komponenten gibt, die für die Sanierung verwendet werden, und wenn diese über weite Strecken transportiert werden.“
Bislang konzentrierte sich die EU-Politik auf das Konzept der „Fast-Null-Energie-Gebäude“ mit Schwerpunkt auf der Reduzierung des Energieverbrauchs, der für den Komfort der Gebäudenutzer benötigt wird. Laut der europäischen Wissenschafts-Akademien ist diese Vorstellung überholt: „Als Indikator für die Bewertung der Klimaauswirkungen eines neuen Gebäudes oder einer Renovierung sollten jetzt die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet werden, d.h. sowohl die Emissionen, die durch die Produktion der Baustoffe und Bauarbeiten entstehen, als auch die Emissionen, die durch die Nutzung des Gebäudes in den Jahren danach entstehen. In knapp 10 Jahren schließt sich die Tür für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 1,5 °C. In diesem Zeitraum muß dringend die Entstehung von Treibhausgasemissionen in der Vorkette der Renovierung begrenzt werden, um nahezu emissionsfreie Gebäude zu schaffen.“
Gebäude sollten so konzipiert sein, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer demontiert und recycelt werden können.
Der Bericht weist darauf hin, dass der größte Teil der gebauten Umwelt immer noch nach einem linearen „Take-Make-Consume-Dispose“-Ansatz konzipiert ist. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft würde es nicht nur ermöglichen, den Ressourcenverbrauch und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch, das Abfallproblem anzugehen. „Kreislaufwirtschaft hat viele Facetten“, erklärt Prof. Brian Norton, Co-Vorsitzender der EASAC-Arbeitsgruppe, die den Bericht erstellt hat. „Viele Baumaterialien können wiederverwendet, recycelt und zurückgewonnen werden. Zunächst einmal sollten Gebäude und ihre Komponenten so konstruiert werden, dass sie am Ende ihrer Nutzung leicht demontiert werden können.“
Die energetische Sanierung bestehender Gebäude muss im Mittelpunkt der EU-Strategie stehen, argumentieren die Wissenschaftler. „Es ist wichtig, die Wiederverwendung bestehender Gebäude in Betracht zu ziehen, anstatt bestehende Gebäude durch neue zu ersetzen“, sagt Prof. Norton. „In einer Gebäudehülle steckt eine Menge CO2, vor allem in Beton und Stahl. Mit den heutigen Technologien und digitalisierten Prozessen ist das Renovieren viel einfacher und nachhaltiger geworden. Wir müssen die derzeitige Praxis stoppen, Strukturen abzureißen, um sie von Grund auf neu zu bauen.“ Der Bericht argumentiert auch, dass die Gesetzgebung einen Grenzwert für den CO2-Gehalt pro m² Bodenfläche festlegen muss, der in ein Gebäude eingebracht werden darf, wenn es gebaut oder renoviert wird.
Klimaneutralität bis 2050 erfordert die Sanierung von mehr als 90.000 Wohnungen – pro Woche!
Im vergangenen Jahr stellte die Europäische Kommission ihre Strategie „Renovation Wave“ vor, um die energetische Sanierung von Gebäuden in der EU voranzutreiben. Sie beabsichtigt, die Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden als einen der Eckpfeiler dieser Strategie zu überarbeiten. „Zwar gibt es seit 2002 eine Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die 2010 neu gefasst und 2018 überarbeitet wurde. Doch die Ergebnisse waren bisher wenig überzeugend“, sagt Dr. Gillett.
Die Herausforderung ist riesig. „Schätzungsweise 75 % der Gebäude, in denen die Europäer leben, haben eine schlechte Energiebilanz. Um sie zu sanieren, wären 146 Millionen Renovierungen in nur 30 Jahren erforderlich. Die derzeitigen Anstrengungen der Mitgliedsstaaten reichen nicht aus“, erklärt Prof. Norton. „Um Klimaneutralität zu erreichen, müssten wir in der gesamten EU mehr als 90.000 Häuser pro Woche renovieren – an sich schon eine enorme Herausforderung.“
Gebäude sind eine Emissionsquelle, auf die Kommunen einen großen Einfluss haben
Während die europäischen Wissenschaft-Akademien ihre politischen Empfehlungen in erster Linie an die Europäische Union richten, machen sie auch deutlich, dass Städte eine große Rolle spielen. „Gemeinderäte und Stadtplaner haben einen enormen Einfluss auf die Beschaffungsspezifikationen. Sie können die Renovierung und den Bau von Stadtvierteln mit nahezu null Treibhausgasemissionen, integrierten Energie- und Verkehrssystemen und angemessenen Grünflächen anregen. Sie können die Modernisierung bestehender Fernwärme- und Fernkältesysteme erleichtern oder neue Systeme mit optimierter Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich Photovoltaik, Wärmepumpen, Solar- und Erdwärme, Abwärme und natürlicher Kühlung, errichten. Und sie sind besonders gut aufgestellt, um die Renovierung von Sozialwohnungen voranzutreiben und die Grundsanierung von Privatwohnungen zu subventionieren, wo dies zur Reduzierung der Energiearmut notwendig ist“, sagt Prof. Norton.
Die Botschaften von EASAC an die politischen Entscheidungsträge
Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030, Erhöhung der integrierten Versorgung von Gebäuden, Industrie und Verkehr mit CO2-freiem Strom und Wärme sowie beschleunigter Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und -speicherung.
Über den wissenschaftlichen Beirat der Europäischen Akademien (EASAC)
Die Nationalen Wissenschafts-Akademien der Länder der Europäischen Union haben sich 2001 im European Academies‘ Science Advisory Council (EASAC) zusammengeschlossen. EASAC, als Beratungskomitee der europäischen Wissenschaftsakademien, erarbeitet Stellungnahmen, Berichte und populärwissenschaftliche Schriften zu aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen in den Bereichen Energie, Umwelt und Biowissenschaften und richtet diese an die Institutionen der EU.
http://easac.eu
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Bestand, CO2-neutral, DE-News, European Green Deal, Forschung, Klimaschutz, News-Blog Europa (ohne DE), SDG 2030, Umweltpolitik, Wohnbau-Politik, Wärmedämmung
Elektroautos mit E-Kennzeichen sollen künftig auf städtischen Parkplätzen in Bonn kostenfrei parken dürfen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 22. September, beschlossen. Er folgte damit einer Beschlussvorlage der Verwaltung zur Umsetzung des Elektromobilitätsgesetzes. Außerdem sollen Parkplätze an Ladesäulen für E-Autos eingerichtet und die Ladeinfrastruktur in Abstimmung mit den Stadtwerken Bonn weiter ausgebaut werden.
Lesen Sie hier die komplette Pressemitteilung www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/presseportal/pressemitteilungen/31844/index.html?lang=de
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Bonn, eMobilität
„Warum müssen überall die gleichen tristen Wohnklötze entstehen“ fragt sich die F.A.Z.-Wirtschafts-Autorin Nadine Oberhuber in Ihrem Beitrag vom 26.04.2017. Sie meint „Unambitioniert“ ist noch das harmloseste Wort der Betrachter für die Klotzarchitektur“. Als Hauptursache zitiert sie ihren F.A.Z.-Kollegen und Architekturkritiker Niklas Maak der eine „radikale Ökonomisierung des Bauens“ beobachtet, ähnlich wie die Bundesstiftung Baukultur.
Auch die Nachhaltigen Siedlungen können sich diesem Renditedruck nicht entziehen und werden zunehmend einfallsloser, wie ich in meinen Beobachtungen in den letzten 20 Jahren leider feststellen muss. „Schön ist das nicht“, wie das Gerhard Matzig in seinem Beitrag vom 16.4. am Beispiel des Münchner Wohnungsbaus pointiert dargelegt hat.
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Ästhetik / Architektur / Baukultur
Berlin/Stuttgart, 16. November 2017. Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern sind im Bereich der Erneuerbaren Energien die führenden Bundesländer. Das ist das Ergebnis des heute veröffentlichten Bundesländervergleichs, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag von und in Kooperation mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zum fünften Mal erstellt haben. Die Analyse bewertet auf Basis von 59 Indikatoren detailliert die politischen Anstrengungen und Erfolge der Länder bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie beim damit verbundenen wirtschaftlich-technischen Wandel. Am Ende der Rangliste stehen Hessen, Berlin und das Saarland.
Die Bundesländer sind wichtige Akteure in der Energiewende. Sie setzen nicht nur die Energieziele von Bund und EU mit dem konkreten Ausbau vor Ort um, sondern sie können durch eigene Ziele, Schwerpunkte und Programme sowie die Ausgestaltung von Rahmenbedingungen den Fortgang der Energiewende entscheidend voranbringen oder auch bremsen. Der Bundesländervergleich Erneuerbare Energien von DIW Berlin, ZSW und AEE zeigt auf Basis von 59 Einzelindikatoren und in vier zusammenfassenden Indikatorengruppen die politischen Anstrengungen ebenso wie die Erfolge bei der Nutzung Erneuerbarer Energien sowie beim technologischen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Indikatoren erfassen hier einerseits beispielsweise die energiepolitische Programmatik der jeweiligen Bundesländer, die Anteile Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch und Ausbauerfolge bei einzelnen Technologien wie Windkraft oder Solarenergie. Andererseits werden zum Beispiel Forschungsanstrengungen im Bereich der Erneuerbaren Energien, die Unterstützung bei der Ansiedlung von Unternehmen aus der Branche und die Patentanmeldungen in diesem Feld analysiert.
„Mit dem inzwischen zum fünften Mal durchgeführten Bundesländervergleich Erneuerbare Energien können wir die Energiewende-Entwicklungen auf der föderalen Ebene vergleichbar machen und so bewerten, wer besonders erfolgreich agiert und wo es noch Optimierungspotenzial gibt”, erläutert Prof. Dr. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt beim DIW Berlin. „Die aktuelle Studie zeigt bei vielen Indikatoren neue Höchststände, etwa hinsichtlich der Anteile an Erneuerbaren Energien in den Bundesländern und einen fortschreitenden Ausbau bei den verschiedenen Technologien. Generell sind die meisten Länder auf dem richtigen Weg, auch wenn es Unterschiede beim Entwicklungstempo gibt“, so Kemfert weiter.
Die meisten Punkte im aktuellen Gesamtranking erreicht Baden-Württemberg, welches damit erstmals die Spitzenposition erreicht. Den zweiten Platz kann Mecklenburg-Vorpommern für sich verbuchen. Beide Länder verbessern sich damit um eine Position gegenüber dem letzten Ranking von 2014. Der letztmalige Spitzenreiter Bayern erreicht die dritthöchste Gesamtpunktzahl.
Prof. Dr. Frithjof Staiß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, kommentiert die Ergebnisse: „Die Vielfalt an Indikatoren erlaubt eine detaillierte Einordnung der Stärken und Schwächen jedes Bundeslandes. Allein die drei Spitzenreiter unterscheiden sich hier deutlich: Baden-Württemberg punktet vor allem mit seinem politischen Input zur Nutzung Erneuerbarer Energien, Mecklenburg-Vorpommern ist im Bereich Strukturwandel stark und Bayern weist weiterhin hohe Ausbaustände bei den Erneuerbaren auf.“
„Allerdings ist weder beim Schlusslicht Saarland alles schlecht, noch ist Baden-Württemberg in allen Bereichen Vorreiter und könnte nun die Hände in den Schoß legen“, so Staiß weiter. „Dort gibt es beispielsweise Verbesserungspotenzial bei der wirtschaftlichen Bedeutung der Erneuerbaren Energien. In diesem Bereich kann hingegen das letztplatzierte Saarland zumindest bei der Entwicklung der Umsätze mit Erneuerbaren-Technologien punkten.“
Während bei den meisten Einzelindikatoren für alle Länder Fortschritte zu verzeichnen sind, gibt es an verschiedenen Stellen in einzelnen Ländern aber auch Rückwärtsentwicklungen, etwa beim Erneuerbaren-Anteil an der Fernwärme oder bei der Entwicklung energiebedingter CO2-Emissionen. Philipp Vohrer, AEE-Geschäftsführer, kommentiert: „Auch dort, wo erfreuliche Werte konstatiert werden können, ist die Systemtransformation noch lange nicht geschafft. Die Studie zeigt deutlich auf, wo es zu Fehlentwicklungen kommt und wo noch dringender Handlungsbedarf besteht. Es gibt überall noch Verbesserungspotenzial – hier kann man sich jeweils bei den Ländern, die in den einzelnen Punkten besser abgeschnitten haben, noch etwas abschauen. Für die erfolgreiche Realisierung der Energiewende und insbesondere das Erreichen der Klimaziele braucht es weitere Anstrengungen, auch und gerade in den Bundesländern.”
Die gesamte Studie sowie eine Zusammenfassung, Betrachtungen zu den einzelnen Ländern und Grafiken zu den Ergebnissen finden Sie gesammelt auf der Seite www.foederal-erneuerbar.de/bundeslaendervergleich-erneuerbare-energien.
Unter dem Link finden Sie auch einige downloadbare O-Töne von AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer zum Hintergrund des Bundesländervergleichs sowie zu den Ergebnissen der einzelnen Länder.
Die Studie wurde im Rahmen des Projektes Föderal Erneuerbar mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt.
Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ist seit 1925 eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Es erforscht wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern und berät auf dieser Grundlage Politik und Gesellschaft. Das Institut ist national und international vernetzt, stellt weltweit genutzte Forschungsinfrastruktur bereit und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das DIW Berlin ist unabhängig und wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.
www.diw.de
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 230 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 90 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.
Das ZSW ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), einem Zusammenschluss von 13 außeruniversitären, wirtschaftsnahen Forschungsinstituten.
www.zsw-bw.de
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