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Französisches Viertel Tübingen

Luftbild-Franz-Viertel-Tuebingen
72072 Tübingen:
Stadtteilentwicklung im Französischen Viertel für 2.500 Einwohner. Entstanden sind etwa 150 Betriebe mit rund 700 Arbeitsplätzen angesiedelt worden. Freizeit-, Einkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen sind im Viertel selbst vorgesehen oder zum Teil in unmittelbarer Nähe des Viertels vorhanden. Es handelt sich um eine Konversionsfläche mit ehemaligen Kasernen der Französischen Armee; Umbau der massiven, erhaltens­werten Kasernengebäude zu Geschoßwohnungsbau bzw. Nachverdichtung auf freien, geräumten Flächen. Fertigstellung: 2012


Adresse Französisches Viertel in der Tübinger Südstadt
Größe
Französisches Viertel ca. 1.100 WE, ca. 2.500 Einwohner und 150 Betriebe mit rund 700 Arbeitsplätzen auf ca. 9 Hektar
“Französisches Viertel” & “Loretto Areal” ca. 3.350 Einwohner
Der ganze Entwicklungsbereich „Französisches Viertel / Stuttgarter Straße“ ca. 6.500 Bewohner und ca. 2.000 Arbeitsplätze auf ca. 65 Hektar
Fertigstellung 2012
Städtebau Innenstadtbereich Wohnen/Gewerbe/kulturelle Einrichtungen.
Neubau und Sanierung, überwiegend Geschoßwohnungsbau.
Gefördeter Mietwohnungsbau und Eigentumswohnungen
Projektentwicklung Im Herbst 1990 beschließen die französischen Streitkräfte, ihre Standorte in Tübingen aufzulösen. Bereits sechs Monate später ziehen die Truppen ab, Kasernenstandorte mit 65 Hektar Gesamtfläche in der “Südstadt” werden frei. Die Stadt erwirbt die Flächen von der Bundesrepublik Deutschland zum “entwicklungsunbeeinflussten Wert”, d.h. billiger Bodenpreis. Städtebaulicher Wettbewerb 1992. Nach dem Rahmenplan-Beschluss 1993 werden die Bebauungspläne in Abschnitten erstellt. (# 40, # 41)
Einzelprojekt Block 9″ (Joachim Eble Architektur)
Besonderheit 2021 Deutscher Städtebaupreis 2020 Sonderpreis zum Thema „Städtebau revisited: Preise – Praxis – Perspektiven“
2001 Deutscher Städtebaupreis

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Fotogalerie 2016 "Block 9"


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Fotogalerie 2004


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Fotogalerie 2004


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B-DCBA-LevelMaßnahmen zur Nachhaltigkeit
Ökologie
Energie Blockheizkraftwerke
Baustoffe Stadterneuerung im weitesten Sinne: “Recycling” durch Umbau vorhandener Bausubstanz bzw. Wiederbebauung abgeräumter Flächen Solararchitektur, vor allem an den Neubauten im südöstlichen Bereich
Mobilität Fast die ganze Siedlung ist als “Autofreie Zone” ausgewiesen.
Geparkt wird in zwei automatischen Parkgaragen.
Parkhaus Lorettoplatz (Katharinenstraße 14): 185 Parkplätze
Parkhaus Französisches Viertel (Bei den Pferdeställen 11): 388 ParkplätzeDurch die geschlossene, verdichtete und mehrgeschossige Bauweise wird sparsam mit Grund und Boden umgegangen (die GRZ liegt zwischen 0,6 und 0,7). Anstatt konventioneller Parkhäuser werden platzsparende mechanische Parkierungsanlagen gebaut.
Geschätzte Stellplatzzahl: ca. 0,6 => 840 Stellplätze
Wasser Regenwasserversickerung und -sammelbecken
Freiraum Vorgarten je nach Bautyp, meist Abstandsgrün von Geschoß­wohnungsbauten
Garten je nach Bautyp: gemeinsame Höfe, kleine Mietergärten
Siedlungsfreiraum vorhandener Bachlauf wird parkartig in die Siedlung integriert
Spielplatz großer Stadtplatz mit Tennenfläche, Wasserspiel­möglichkeiten; örtlich daneben ehemalige Panzerhalle, jetzt variabel für alle Nutzungen, auch für Kinderspiel (Ballspiele usw.)
Stellplätze teilweise Tiefgaragen, straßenbegleitend usw.
Ökonomie Die Baukosten der Baugemeinschaften lagen zwischen 1.400 und 1.800 Euro/m², je nach Ausstattung.
Erschließung Kostengünstige und ressourceneffiziente Ver- und Entsorgung durch hohe Bebauungsdichte. Flächensparende automatische Parkgaragen mit eigen­ständigen Betreiberunternehmen.
Soziales / Kultur Nutzungsmischung/Stadt der kurzen Wege: gewerbliche Ansiedlungen: 50% Dienstleistung, 20% produzierendes Gewerbe und Handwerk, 10% Einzelhandel sowie 20% sonstige Einrichtungen.
Akteure Zentrale Figur war Andreas Feldtkeller, der damalige Leiter des Stadtsanie­rungsamts. Initiierung von Baugruppen (mit Vorkaufsrecht der Grundstü­cke), Architekturbüros, Bauträger, Studentenwerk, Sozialverbände, kirchliche Träger, Unternehmen und Unternehmensgründer

30 Jahre-DASL-Sonderpreis für das Französische Viertel in Tübingen


Der Sonderpreis zum Thema „Städtebau revisited: Preise – Praxis – Perspektiven“ wurde dem Projekt Städtebaulicher Entwicklungsbereich Stuttgarter Straße, Französisches Viertel in Tübingen zuerkannt. Der parallel zum Städtebaupreis ausgelobte Sonderpreis dient der Akzentuierung besonders dringlicher Handlungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung. Er wurde am 23.4.2021 aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums des Deutschen Städtebaupreises an Beiträge verliehen, die zwischen 1980 und 2010 mit Preisen und Auszeichnungen bereits gewürdigt wurden. Die Jurierung des Sonderpreises war sehr komplex, musste doch eine Spanne von 30 Jahren, also einer Generation, der damals als herausragend betrachteten Leistungen deutschen Städtebaus abgebildet werden und im Rückblick belastbare, robuste, objektive Kriterien herangezogen werden, die die Komplexität von 30 Jahre Städtebaugeschichte, 30 Jahre städtebauliche Leitbilder ausreichend abbilden konnten.



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Video (2020) Automatisches Parkhaus im Franz. Viertel




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ARD-Doku (2017) “Verkehrswende – Stadt ohne Autos?”


In der ARD-Doku werden die beiden Nachhaltigen Siedlungen
Stellwerk 60 Köln Nippes und das Französisches Viertel in Tübingen gezeigt.



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Veröffentlichungen – SZ-Beitrag vom 31.8.2017: “Französisches Viertel in Tübingen: Leben in der Seifenblase
– Daniel Fuhrhop, Andreas Feldtkeller, Gabriele Steffen, Matthias Gütschow, Günther Thöne, Uwe Wulfrath, Cord Soehlke (2014): Stadt im Wandel: Französisches Viertel Tübingen. (im ungewöhnlichen Format: A6)
– Andreas Feldtkeller (2001): Städtebau: Vielfalt und Integration . Deutsche Verlags-Anstalt DVA
– EXWOST Experimenteller Wohnungs- und Städtebau INFORMATIONEN Forschungsfeld: Städtebauliche Qualitäten im Wohnungsbau April 1992 Nr. 2 S.4
Downloads Manderscheid, Katharina (2004): Milieu, Urbanität und Raum. Soziale Prägung und Wirkung städtebaulicher Leitbilder und gebauter Räume. Dissertation. Wiesbaden.
Kurzbeschreibung Diss. Manderscheid
Regina Kieninger / Nils Edelmann (2004):
Studienarbeit an der Uni Karlsruhe (pdf)
Links www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de/…Tuebingen_Suedstadt.html
www.franzoesisches-viertel.net
Loretto Areal: http://franzosen-tuebingen.de/loretto-viertel
Interview mit Andreas Feldkeller (2014):
www.verbietet-das-bauen.de/wahrheit-feldtkeller


Zuletzt aktualisiert: 26. April 2021

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