Mit dem Holzbauförderprogramm will die Stadt konkrete Holzbauten vor allem im Wohnungsbau fördern
Holzbauführer stellt 29 realisierte und zukunftsweisende Holzbauprojekte in Freiburg vor
Mehr Klimaschutz mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Der Holzbau in Freiburg ist ein wichtiges Instrument beim Klimaschutz und unverzichtbar, um die ambitionierten städtischen Klimaschutzziele erreichen zu können. Hierbei kann der Holzbau effektiv zur Verminderung des CO2-Ausstoßes beitragen.
Aus diesem Grund stellen Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und Baubürgermeister Martin Haag heute den neuen Holzbauführer sowie das geplante Holzbauförderprogramm vor, das dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Oktober zum Beschluss vorgelegt wird. „18 Jahre nach der Einführung des erfolgreichen Förderprogramms „Energiebewusst sanieren“ bringt die Stadt mit dem Holzbauförderprogramm ein weiteres kommunales Förderprogramm für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Gebäudebereich auf den Weg“, erläutert Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Und Baubürgermeister Martin Haag: „Holzbauten sind nicht nur traditionelle Bauten, sondern auch innovative Bauten, die ein hohes Potenzial in sich tragen. Aus diesem Grund bin ich sicher, dass unser Holzbauförderprogramm vor allem im Freiburger Wohnungsbau einen massiven Schub geben wird.“
Das Holz, das im Stadtwald und auch in der Region wächst und geerntet wird, kann im Baubereich vielfach eingesetzt werden. Statt energie- und rohstoffintensive Materialien wie Beton, Stahl oder Aluminium kann problemlos Holz verwendet werden.
Der Freiburger Stadtwald sowie die Nutzung und Verwendung seines Holzes mindern durch Bindung, Speicherung und Vermeidung von Kohlendioxid die CO2-Bilanz. So können bis zum Jahr 2050 insgesamt über 2 Millionen Tonnen Kohlendioxid gespeichert oder vermieden werden. Aus diesem Grund will die Stadtverwaltung die Holzverwendung im Baubereich weiter fördern. So hat der Gemeinderat im Jahr 2017 die Verwaltung beauftragt, ein städtisches Holzbauförderprogramm auf den Weg zu bringen und einen Holzbauführer zu erstellen, in dem bereits realisierte und zukunftsweisende Holzbauprojekte im Stadtkreis präsentiert werden.
Beide Bausteine liegen nun vor, der neue Holzbauführer und das geplante Holzbauförderprogramm
Der neue Holzbauführer präsentiert 29 bereits realisierte und zukunftsweisende Holzbauprojekte in Freiburg. Die innovativen Bauten sollen interessierte Bauherren, Projektträger, Architekten, Planer und Studierende dazu anregen und überzeugen, sich mit Holzbau zu beschäftigen und dessen Ästhetik, Wirtschaftlichkeit und Potenzial für den Klimaschutz zu entdecken und schlussendlich im eigenen Projekt umzusetzen.
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Die Objekte für den Holzbauführer hat eine Jury mit Vertretern der Architektenkammer, des Architekturforums, eines Holzbauingenieurs, des Forstamtes und von proHolz Schwarzwald ausgewählt. Die Vielfalt der Projekte von der Mensa der Lorettoschule bis zur Aufstockung des Breisacher Hofes in der Innenstadt zeigt, wie groß das Potenzial beim Holzbau ist. Vom Gipfel des Schauinslands, an dem es mit dem Aussichtsturm und der Radionukleidstation gleich zwei für ihre Zeit zukunftsweisende Holzbauprojekte zu bestaunen gibt, bis hin zu den Wohnheimen in Holzmodulbauweise in der Merzhauser Straße und Höllentalstraße zeigen die über ganz Freiburg verteilten Objekte, dass sich in Holzbauweise auch äußerst anspruchsvolle bauliche Herausforderungen lösen lassen.
Dabei erläutert der Holzbauführer nicht nur technischen Details, sondern neben Planern und Bauherren wurden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Nutzerinnen und Nutzer der ausgewählten Gebäude nach ihren Erfahrungen befragt. Der Holzbauführer wurde gemeinsam mit proHolz Schwarzwald erstellt.
„Es ist ein wichtiges Signal, dass die Stadt Freiburg mit ihrer Vorreiterrolle bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit verstärkt auf Holzbau setzt und ein kommunales Förderprogramm aufsetzt. Das stärkt das Handwerk und die Holzbaubranche in der Region ebenso wie die nachhaltige Waldbewirtschaftung und somit Klimaschutz und regionale Wertschöpfung über die Stadtgrenze hinaus“, erläutert Michael Hafner von proHolz Schwarzwald.
Mit dem geplanten Holzbauförderprogramm, für das im Jahr 2020 rund 300.000 Euro Fördermittel zur Verfügung stehen, die teilweise aus Klimaschutzmitteln der Konzessionsabgabe finanziert werden, soll künftig noch mehr Holzbauten, vor allem im Wohnungsbau in Freiburg realisiert werden.
Bauende und Planende entdecken derzeit zunehmend die Möglichkeiten und konzipieren richtungsweisende Holzbauten oder Holz-Hybridbauten. Mit der zum 1. August 2019 in Kraft getretenen Änderung der Landesbauordnung hat die Landesregierung einen weiteren Baustein dazu beigetragen, die Verwendung von Holz zu erleichtern und Holz anderen Baustoffen in Baden-Württemberg gleich zu setzen.
Aber nicht nur aus gestalterischen Überlegungen will die Stadt die Verwendung von Holz fördern, sondern vor allem auch aus ökologischen Gründen. Das städtische Holzbauprogramm besteht aus drei Bausteinen: Die finanzielle Förderung von Holzbau, der Holzbaupreis und die Förderung und Unterstützung durch Beratung, Vernetzung und Bewerbung des Holzbaus. Dafür hat die Stadt bereits eine zusätzliche halbe Architektenstelle geschaffen, die beim Baurechtsamt angesiedelt ist und ihre Arbeit am 1. Dezember beginnt.
Die Stadt will mit dem geplanten Holzbauförderprogramm konkrete Holzbauprojekte fördern. Ziel ist es, möglichst viel CO2 langfristig zu binden, um so dem Klimawandel entgegen zu wirken. Zudem sollen über das neue Programm Wohnbauvorhaben ab vier Wohneinheiten sowie weiterer Wohnraum im Bestand durch Anbauten gefördert werden. Das Förderprogramm hat leicht verständliche Kriterien, damit möglichst viel Zeit für eine inhaltliche Beratung der Bauwilligen bleibt. Gefördert wird nach der verbauten Masse.
Zweiter Bestandteil des Holzbauprogramms ist die Auslobung eines Holzbaupreises. Mit dem Preis sollen einzelne Gebäude in Freiburg besonders herausgestellt werden und damit das Bauen mit Holz auch einem breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der städtische Holzbaupreis soll erstmals Anfang 2021 für die in 2019 und 2020 fertiggestellten Gebäude vergeben werden.
Neben dem neuen Förderprogramm und des künftigen Holzbaupreises wird die Holzbauförderstelle im Baurechtsamt künftig Interessierte beraten und Beratungen organisieren.
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