Genossenschaften erleben in Zürich gerade eine wahre Renaissance. Das Quartier „Mehr als Wohnen“ und das Projekt „Zwicky Süd“ versuchen nun, städtische Qualitäten in die Agglomeration zu bringen. Können die beiden Vorhaben neue Lebensentwürfe jenseits des privaten Wohnungsbaus ermöglichen?
Deutsche Umwelthilfe fordert umgehenden Vorschlag zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung – Gebäudebereich liefert entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele – Sanierungsrate auf 2 Prozent jährlich erhöhen
In dem von Bundesfinanzminister Olaf Scholz am 2. Mai 2018 vorgelegten Haushaltsentwurf taucht – entgegen der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag – die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung nicht auf. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertet dies als besorgniserregenden Offenbarungseid. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation fordert die Bundesregierung auf, umgehend ein Programm zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung auf den Weg zu bringen und die Sanierungsrate im Bestand von derzeit 0,8 Prozent auf mindestens 2 Prozent jährlich zu erhöhen.
„Wenn der Bundesfinanzminister diese im Koalitionsvertrag vereinbarte und für den Klimaschutz zentrale Maßnahme nicht in seinem Haushaltsentwurf verankert, dann zeigt er, dass er die klimapolitischen Versprechen der neuen Regierung schon nach wenigen Wochen im Amt entweder vergessen oder schon aufgegeben hat“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Die energetische Gebäudesanierung ist ein zentrales Element für die Energiewende und den Klimaschutz. Doch nur wenn die Sanierungsrate im Gebäudebestand von momentan 0,8 Prozent auf über 2 Prozent jährlich ansteigt, wird der Klimaschutz im Gebäudebereich erfolgreich sein.
„Bereits die beiden Vorgängerregierungen sind daran gescheitert, rechtzeitig die Weichen für die steuerliche Förderung zu stellen und damit einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen des Klimaschutzziels 2020 zu stellen“, so Müller-Kraenner weiter. „Die Vorbehalte der Länder, die steuerliche Förderung würde bei ihnen ein Haushaltsloch entstehen lassen, sind lange bekannt. Es ist an der Zeit, akzeptable Lösungen zur Gegenfinanzierung auf den Tisch zu bringen.“
Schließlich ist die steuerliche Förderung der Sanierungskosten nicht nur für große Wohnungsbaugesellschaften, sondern auch für private Eigenheimbesitzer ein wichtiger Anreiz, um eigene Investitionsmittel in die Hand zu nehmen. Der Startschuss dafür muss nun dringend fallen.
Die UrStrom eG bietet ab September ihren e-Carsharing-Nutzer*innen eine kundenfreundliche genossenschaftliche Buchungs-App. Ziel ist eine gemeinsame e-Carsharing Plattform für Energiegenossenschaften in ganz Europa.
Mainz, 23.08.2019 Mit dem Smartphone Elektroautos auswählen, buchen und öffnen. Das sind die Funktionen der genossenschaftlichen Buchungs-App „e-Carsharing in Bürgerhand“, die mit der UrStrom BürgerEnergieGenossenschaft in Mainz die erste deutsche Energiegenossenschaft einsetzt. „Das Smartphone wird zum Autoschlüssel“, sagt Klaus Grieger, Projektleiter Elektromobilität bei der UrStrom eG. Die viersprachige Buchungs-App ist schon länger bei Energiegenossenschaften in Belgien und Spanien im Einsatz. „Die App ist extrem aus der Praxis gedacht“, zeigt sich Klaus Grieger begeistert.
Nach der UrStrom eG werden weitere Energiegenossenschaften in Rheinland-Pfalz die Buchungs-App nutzen. „Wir möchten die App erst regional für den Einsatz in Deutschland optimieren, um dann deutschlandweit Energiegenossenschaften für die gemeinsame Plattform zu gewinnen“, sagt Dr. Verena Ruppert, Geschäftsführerin des Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz e. V. (LaNEG) e.V. In der Arbeitsgruppe e-Carsharing des LaNEG arbeiten gerade acht Energiegenossenschaften, die lokal e-Carsharing-Projekte auf den Weg bringen wollen oder es schon tun. Energiegenossenschaften können mit der genossenschaftlichen App auch Unternehmen und Kommunen bedarfsgerechte e-Carsharing-Lösungen anbieten. Die Buchungsplattform ist der erste Schritt, um die genossenschaftliche Marke „e-Carsharing in Bürgerhand“ deutschlandweit zu etablieren
Ende 2018 haben Bürgerenergiegenossenschaften aus vier europäischen Ländern The Mobility Factory (TMF) als Dachgenossenschaft der europäischen e-Carsharing-Genossenschaften gegründet. TMF stellt seinen Mitgliedern eine professionelle e-Carsharing Plattform zur Verfügung. Derzeit können alle Mitglieder bei TMF als Lizenznehmer die Buchungs-App nutzen und sich in die Weiterentwicklung des Systems einbringen. Perspektivisch soll die komplette Wertschöpfungskette im e-Carsharing in Hand der Genossenschaften liegen, und somit nutzerorientiert und unabhängig von rein renditeorientierten Konzernstrukturen sein. „Die Nutzung und Weiterentwicklung bleibt in Bürgerhand, in den demokratischen Strukturen von Genossenschaften“, sagt Michael König, Vorstandsvorsitzender von TMF.
Derzeit sind etwa 100 Elektrofahrzeuge bei den Mitgliedsgenossenschaften aus Spanien, Belgien, Niederlande und Deutschland im Einsatz. In drei Jahren sollen es europaweit mindestens 1800 Fahrzeuge sein, die allen Nutzer*innen des genossenschaftlichen e-Carsharings zur Verfügung stehen sollen.
Holzbau kann günstiger als Standardbauweise sein – Gleichzeitig deutlich bessere CO2-Bilanz
MNP Architekten Muenchen, Schule Wangen
Aktuelle Vergleichsrechnungen anhand realisierter Neubauten in Holzbauweise zeigen: Das Bauen mit Holz muss nicht teurer als die Standardbauweise sein. Dieses Ergebnis überrascht, widerspricht es doch der gängigen Auffassung vom teureren Holzbau. Gleichzeitig schneidet die CO2-Bilanz der Holzbauweise deutlich besser ab, im Ergebnis sind ihre CO2-Vermeidungskosten sehr günstig, teilweise sogar negativ. Eine Ausweitung des Holzbaus wäre folglich Klimaschutz zu vergleichsweise geringen Kosten.
Der Architekt und Entwickler der Bau-Software Legep, Holger König, hat für die Herstellung von fünf öffentlichen und privaten Holzgebäuden die Baukosten und CO2-Emissionen bilanziert und mit den Ergebnissen verglichen, die für die gleichen Gebäude entstanden wären, hätte man sie auf konventionelle Art gebaut. Mit Legep kann man die Herstellungs- und Lebenszykluskosten, den Energiebedarf und die ökologischen Auswirkungen von Gebäuden berechnen. In diesem Fall betrachtete König nur die Herstellung. Für die Preise verwendete er aktuelle sirAdos-Daten, die den Markt sehr realistisch abbilden. Sodann machte er sich die Mühe, die viele Architekten, Bauingenieure und Bauherren scheuen: Er modellierte die Gebäude mit derselben Fläche und Kubatur und dem gleichen Energiestandard, ersetzte dabei aber die Holzbauteile durch konventionelle Materialien – je nach Bauvorhaben durch Massivmauerwerk in Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton oder eine Stützen-Balkentragkonstruktion aus Stahlbeton. Für Bodenplatte, Keller, Decken und Flachdächer setzte er Stahlbeton an, für die Dämmung Mineralwolle oder Polystyrol, für die Fenster Kunststoff- oder Aluminiumrahmen. Dass im Ergebnis vier von fünf Gebäuden in Holzbauweise weniger oder gleich viel Kosten wie in der Standardbauweise verursachten, erklärt König mit der industriell-technischen Entwicklung, die viele Holzbauunternehmen in den letzten Jahren durchlaufen haben. Zwei der Holzgebäude erreichten in der Herstellungsphase sogar eine negative CO2-Bilanz durch die große Menge der verwendeten nachwachsenden Rohstoffe, die als Kohlenstoffspeicher fungieren. Bei den anderen drei Gebäuden verursachte ein etwas höherer Anteil nicht-hölzerner Bauteile, die auch jedes Holzhaus enthält, die leicht positive CO2-Bilanz.
Setzt man die Differenz bei den CO2-Einsparungen zur Differenz bei den Baukosten in Beziehung, erhält man die CO2-Vermeidungskosten der Holzbauweise. Negative Vermeidungskosten bedeuten hier, dass der Bauherr mit der Holzbauweise Kosten im Vergleich zum Standardbau eingespart und gleichzeitig das Klima geschützt hat.
Über eine Steigerung der Holzbauquote ist also ein Mehr an Klimaschutz zu geringen oder sogar negativen Kosten erreichbar, bei gleichzeitiger Stärkung des ländlichen Raums. Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hat dies erkannt und in ihrer zum 1. März novellierten Landesbauordnung günstigere Rahmenbedingungen für den Baustoff geschaffen (Informationen hier). Im Gegensatz dazu bestehen in einigen Landesbauordnungen noch immer baurechtliche Hemmnisse für das Bauen mit Holz.
Auch die Stadt München will mehr Bauherren von der Holzbauweise überzeugen: Im Rahmen ihres „Münchner Förderprogramm Energieeinsparung“ gewährt sie seit 2013 einen CO2-Bonus für den Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen in der Gebäude-Konstruktion von 30 Cent/kg (Informationen hier).
Auch ein hoher Dämmstandard mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Die pflanzlichen Rohstoffe, aus denen die Dämmstoffe gewonnen wurden, haben CO2 aus der Atmosphäre gebunden, der nun im Baustoff für lange Zeiträume gespeichert wird. Und schließlich verringert auch eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien den CO2-Ausstoß.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat die Ermittlung von Ökobilanz-Basisdaten für das Programm Legep mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwischen 2004 und 2006 gefördert.
Planet Wissen vom 8.4.2019. 05:01 Min.
Verfügbar bis 8.4.2024
ARD-alpha
Ein Stadtteil ohne Autos, in einer deutschen Großstadt? In Köln-Nippes leben etwa 1300 Menschen in einem autofreien Viertel. Die Bewohner des Französischen Viertels in Tübingen sammeln seit rund 20 Jahren Erfahrungen in einem Quartier ohne Autos. Funktioniert das Konzept?
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