Der dänische Architekt und Stadtplaner Jan Gehl ist weltweit gefragt als Impulsgeber für den Stadtumbau. Er erklärt, was Stuttgart angesichts zunehmender Verkehrs- und Umweltprobleme tun kann und warum er nichts von selbstfahrenden Autos hält.
Irland will kein Geld mehr mit fossilen Energieträgern verdienen. Mit 90 Stimmen und 53 Gegenstimmen sprachen sich die Abgeordneten des irischen Parlaments am vergangenen Donnerstag für ein entsprechendes Gesetz aus. Demnach soll der staatliche Strategic Investment Fund seine Gelder aus fossilen Investments abziehen. Als erstes Land könnte der Inselstaat damit das Divestment, den Abzug öffentlicher Gelder aus Kohle, Erdöl und -gas, vollziehen.
Der Fonds verfügt über Gelder in Höhe von acht Milliarden Euro. Pringle zufolge sind rund 17 Prozent des staatlichen Fonds in Geldanlagen mit fossilen Energien angelegt. Noch ist das Gesetz allerdings nicht in Kraft. Erst muss der Finanzausschuss zustimmen. Nach dem Inkrafttreten blieben dem staatlichen Fonds fünf Jahre, um seine Gelder aus fossilen Investitionen abzuziehen. Neue Investitionen in dem Sektor wären künftig untersagt.
6/2014 Schwedische Wohnungsbaugesellschaft vergibt Holzbau-Großauftrag: Der schwedische Wohnungsbaugesellschaft Rikshem Ab hat mit dem nordschwedischen Holzbaubetrieb Lindbäcks Bygg, Piteå, einen Großauftrag zum Bau von landesweit 2.000 Mietwohnungen in den kommenden fünf Jahren abgeschlossen. Das Volumen des Auftrags wird mit 2 Mrd. SEK (umgerechnet rund 220 Mio. Euro) beziffert. Der Vertrag enthält eine Option für weitere 500 Einheiten. Die Mietwohnungen sollen in den Ballungszentren des Landes, vor allem in der Hauptstadtregion und in der Öresundregion im Süden entstehen, weil dort Wohnungsmangel herrscht. Lindbäcks Bygg ist ein Familienbetrieb, der 1924 als Dorfsägewerk gegründet wurde und 2013 mit rund 200 Mitarbeitern einen Umsatz von 600 Mio. SEK erzielt hat. Lindbäcks hat vor 20 Jahren mit dem Bau industriell vorgefertigter Mehrfamilien-Holzhäuser begonnen.
(Quelle: Holzbau Deutschland-Institut e. V.)
3/2014 große nachhaltige Baugebiete in Deutschland:
München Freiham auf 350 ha mit Wohnraum für 20.000 und Gewerberäume für 7.500 Menschen. Ziel ist eine nachhaltige Stadtentwicklung, die den ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird
Würzburg Hubland mit 95 ha, CO2-neutral und für 4.500 Einwohner
2/2014 Brennstoffzellen: In Südkorea hat der weltgrößte Brennstoffzellen-Park den Betrieb aufgenommen. Die Anlage wurde vom amerikanischen Unternehmen Fuelcell Energy in Hwaseong City gebaut. Mit 59 Megawatt Leistung wandelt die Anlage Erdgas in Strom und Wärme um und soll dabei besonders effizient sein. (Bloomberg)
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Größtes ökologisches Stadtviertel Europas entsteht in Frankreich
Auf mehr als 200 ha für 30.000 Privatpersonen soll ein Nachhaltiges Quartier im französischen Montreuil entstehen. Das Quartier ist ein Teil eines Neubaugebiets von insgesamt 892 ha und wird gefördert mit 3,5 Millionen Euro von der NQU-Initiative (Nouveaux Quartiers Urbains = Neue Urbane Bezirke).
www.montreuil.fr/grands-projets/les-hauts-de-montreuil
Sauberer und leiser soll die Stadt werden: Unter der Überschrift „blue_village_Franklin“ werden mit der Konversion der ehemaligen Militärfläche FRANKLIN wichtige Zukunftsthemen wie neue Mobilität, Energieeffizienz, klimaoptimiertes Wohnen oder Smart Grids erprobt. Das Projekt SQUARE, zwei nach neuesten energetischen Standards sanierte Modellhäuser, sowie die elektromobilen Buslinien 66 und 67 sind Teil dieses Masterplans. Franz Untersteller MdL, Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, besuchte am Dienstag, 4. August, im Rahmen seiner Sommertour „Umwelt-Zukunft“ die beiden Modellprojekte im neuen Stadtquartier.
„Mit SQUARE zeigen die Stadt Mannheim und die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft einen Weg, wie sich klima- und energieoptimiertes Wohnen in Bestandsgebäuden gestalten lässt“, sagte der Umweltminister bei seinem Besuch. „Es ist eindrucksvoll zu sehen, was hier in Sachen Gebäudesanierung, Elektromobilität und Smart Grids umgesetzt wurde. Und es wird spannend sein, die Ergebnisse dieses Modellprojekts auszuwerten und für andere Projekte nutzbar zu machen.“
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz erklärt: „Mit Franklin entsteht ein ökologisches Stadtquartier für über 9000 Menschen, das neue Maßstäbe setzen wird. Unser Ziel ist es, im ganzen Stadtteil möglichst wenig Energie zu verbrauchen, möglichst viel erneuerbare Energie lokal zu erzeugen und möglichst wenige Emissionen zu verursachen. In diesem Zusammenhang stellt das Modellprojekt SQUARE zwei interessante Lösungsansätze vor.“
Bereits 2014 wurde das Modellprojekt zur energetischen Gebäudesanierung SQUARE (smart quarter and urban area reducing emissions) im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaschutz mit System“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg prämiert. Der Projektantrag SQUARE wurde von der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim in Kooperation mit der Klimaschutzleitstelle erarbeitet. Dank der Auszeichnung konnte SQUARE damals in das EFRE-Förderprogramm aufgenommen und mit drei Millionen Euro unterstützt werden. „SQUARE steht für eines der ambitioniertesten Vorhaben im Bereich GreenTech und Klimaschutz der Stadt Mannheim im vergangenen Jahrzehnt. Es ist eines der Pionierprojekte, das aus dem Strategiekonzept „Blue City Mannheim“ der Wirtschaftsförderung entwickelt wurde. Die Green-Tech-Innovationsstrategie aus dem Jahr 2013 ist weiterhin hochaktuell und stellt die Weichen für klimaneutrale Mobilität und Smart Grids“, unterstreicht Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch.
Die GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft hat das Modellprojekt auf FRANKLIN schließlich erfolgreich umgesetzt. Ende 2019 zogen die ersten Mieter ein. Die beiden fast baugleichen Gebäude wurden nach unterschiedlichen Standards saniert, das eine Gebäude nach EnEV-Standard (SQUARE now), das zweite Gebäude mit Passivhauselementen nach einem EnerPhIT-Standard (SQUARE next). Dabei werden Technologien wie Smart Grids, saisonale Wärmespeicherung mittels Eisspeicher und intelligente Mobilitätskonzepte erprobt. Die insgesamt 48 Mietwohnungen verteilen sich auf 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen zwischen 84 und 109 qm. „Wir sind sehr gespannt, welche Erkenntnisse wir durch SQUARE gewinnen werden. Nach den Berechnungen und Simulationen können wir eine CO2-Einsparung von über 50 Prozent im Vergleich der beiden Gebäude erreichen. Um noch mehr CO2 einsparen zu können, setzen wir auf die Erzeugung regenerativer Energien. Das ENEV-Gebäude erhielt deshalb eine Photovoltaikanlage, das EnerPhIT-Gebäude eine Solarthermieanlage“, erklärt Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer der GBG.
„Hier entsteht die Stadt der Zukunft mit dem Energiesystem der Zukunft“, erklärt Bernhard Schumacher, Geschäftsfeldleiter Smart Cities des Mannheimer Energieunternehmens MVV. Dafür nutzt MVV auf Franklin smarte Technologien und die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und verknüpft die unterschiedlichen Sektoren intelligent und effizient miteinander – „um nicht nur Strom, Wasser, Wärme und Mobilität in das Quartier zu bringen, sondern vielmehr den neuen Stadtteil gleichzeitig zum Leuchtturm einer erforderlichen Energiewende zu machen“. Auch in Sachen Elektromobilität zeigt MVV auf Franklin, was heute schon möglich ist. Neben umweltfreundlichen Carsharing-Lösungen, wie FRANKLIN mobil, werden öffentlich zugängliche Ladepunkte errichtet, die mit dem Energiemanagementsystem vernetzt und flexibilisiert werden. Gleichzeitig spielt auch der Wärmebereich eine unverzichtbare Rolle. Deshalb hat MVV hier ein innovatives Niedertemperatur-Wärmenetz aufgebaut, das auch die effiziente Integration erneuerbarer Energien ermöglicht.
Weiterer Programmpunkt des Besuchs sind die drei Elektrobusse vom Typ E-Citaro, die seit April 2019 in Franklin auf der Linie 67 im Einsatz sind. Einer der Busse wurde ebenso im Rahmen von SQUARE gefördert. Die umweltfreundlichen Busse verkehren im 20-Minutentakt zwischen den Konversionsflächen auf Franklin und der Haltestelle Käfertal Bahnhof. Damit erhalten die Menschen, die schon jetzt in Franklin leben, arbeiten oder zur Schule gehen einen direkten Anschluss an das ÖPNV-Netz der rnv. „Es freut uns, dass wir mit EvoBus einen starken Partner für dieses zukunftsweisende Projekt direkt vor Ort haben“, so Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv. „Im vergangenen Jahr haben wir viele wertvolle Erkenntnisse im Betrieb von konventionellen Elektrobussen erhalten und gleichzeitig bewiesen, dass die Technologie auch im harten ÖPNV-Alltag besteht.“ In Zukunft werde man allerdings auch andere Antriebsformen prüfen. „Wir setzen uns aktuell intensiv mit dem Einsatz von Wasserstoffbussen im ÖPNV auseinander und werden diese Technologie auch bald bei der rnv testen“, verrät in der Beek. „Die Fahrt mit dem ÖPNV ist zwar schon per se umweltfreundlicher als die Fahrt mit dem eigenen PKW, aber wir wollen noch mehr für den Klimaschutz leisten und daher auch unsere Fahrzeugflotte soweit es geht auf emissionslose Antriebe umstellen.“
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat zwei Broschüren veröffentlicht, die über die Portale ÖKOBAUDAT und WECOBIS informieren.
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