Wie Menschen wohnen und welches Mobilitätsangebot sie im Umfeld vorfinden, bestimmt die Kosten und die Umweltbilanz ihrer täglichen Wege. Gemeinden und Unternehmen können mit Maßnahmen für nachhaltige Mobilität die Wohnkosten verringern.
In Österreich gibt ein Haushalt im Schnitt 5.100 Euro im Jahr für Mobilität aus, davon 95 Prozent für das Auto. Mobilität bei Wohnbau und Siedlungsentwicklung mitzuplanen zahlt sich aus.
Eine Wohnungslage mit fußläufigen Entfernungen und guter Infrastruktur ist die Basis für einen geringeren Verkehrsaufwand. Da zentrale Grundstücke teurer sind, reduzieren Mobilitätsangebote, die dazu beitragen den Bau von Tiefgaragen oder den Flächenverbrauch für oberirdische Stellplätze gering zu halten, deutlich die Baukosten. Gleichzeitig verringern Mobilitätsangebote, die die Abhängigkeit vom eigenen Auto vermeiden, die Ausgaben für Mobilität.
Vom Energiesparhaus zum Verkehrsparhaus
Bei der Energieeffizienz von Wohnbauten gibt es signifikante Fortschritte. Klimafreundliche Mobilität spielt bei Planungen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Wohnprojekte brauchen aber bereits in der Planung die Integration nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Das Konzept des Energiesparhauses ist zum Verkehrsparhaus weiterzuentwickeln. Der Wohnbau ermöglicht dabei für jeden Weg das passende klima-freundliche Mobilitätsangebot ohne Zwang zum eigenen Auto. Stadt- und Raumplanung sorgen für kurze Wege und ein dichtes Angebot an Öffentlichem Verkehr.
Pro Jahr werden in Österreich rund 40.000 Wohnungen in neuen Gebäuden errichtet. Acht von zehn Alltagswegen beginnen oder enden zu Hause. Wo wir wohnen und welches Mobilitätsangebot im Wohnumfeld zur Verfügung steht, hat großen Einfluss auf unser Mobilitätsverhalten.
Klimafreundliche Mobilität bei Wohnbau und Siedlungsentwicklung mitzuplanen verringert sowohl die Baukosten als auch die Mobilitätskosten.
„Statt der Verpflichtung zur Errichtung von Pkw-Stellplätzen sind Angebote für eine klimafreundliche Mobilität zu schaffen. Vielerorts weisen teuer errichtete Tiefgaragen einen hohen Leerstand auf.“
Mag. Markus Gansterer, VCÖ-Verkehrspolitik
Die Online-Fassung bzw. den Download finden Sie hier:
VCÖ-Factsheet 2017-01
Schlagworte: Autofrei, Bau- und Betriebskosten, Bike-/Velo-City, Medien, Mobilität, Neue Bücher und Studien, News-Blog Europa (ohne DE), News-Blog Österreich, Wohnbau, Ökologie, Ökonomie