Acht Hektar Module auf Berlins Dächern gebaut, davon fast die Hälfte auf Wohngebäuden
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Die Berliner Stadtwerke ziehen das Tempo beim Solaranlagenausbau in der Hauptstadt deutlich an. Der kommunale Ökostromproduzent hat Ende September die 10 Megawatt-Schwelle überschritten.
Seit der Inbetriebnahme ihrer ersten Solaranlage auf einem Haus der GESOBAU an der Pankower Rolandstraße hat sich damit die von den Stadtwerken installierte Leistung exakt verhundertfacht. Hinter den gebauten 10 Megawatt peak (MWp), die rund einem Zehntel aller in Berlin installierten Solarleistung von der Groß- bis zum Einfamilienhausanlage entsprechen, stehen mehr als 150 Einzelanlagen.
Rund 4,3 MWp der 10 MWp wurden für Mieterstromanlagen mit Wohnungsbaugesell- und -genossenschaften sowie Wohnungseigentümergemeinschaften errichtet. Bei diesen Projekten können Mieter bzw. Eigentümer den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom direkt und besonders kostengünstig beziehen und damit selbst zur Energiewende beitragen. Rund 5,7 MWp sind auf landeseigenen Immobilien – Schulen, Sporthallen, Verwaltungs- und Kulturgebäuden, Gefängnissen sowie Feuer- und Polizeiwachen – montiert worden.
Alle von den Berliner Stadtwerken errichteten Anlagen haben zusammen eine Modulfläche von 80.000 m² bzw. 8 Hektar, was reichlich elf Fußballfeldern entspricht. Die bisher fertiggestellten Anlagen ersparen der Atmosphäre jährlich etwa 4.900 Tonnen CO2. Bis zum Ende des Jahres wollen die Berliner Stadtwerke noch weitere 2 MWp solare Anschlussleistung installieren.
Quelle: PM vom 04.10.2019
An einem Wasserkraftwerk des Energieunternehmens Energiedienst in Grenzach-Wylen läuft seit vier Monaten die Produktion von grünem Wasserstoff erfolgreich. Pro Tag produziert das Projekt 500 Kilogramm Wasserstoff.
Wasserstoff aus Wasserkraft: erfolgreicher Auftakt für eine der bisher größten Power-to-Gas-Anlagen in Deutschland. Darüber berichtet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die Megawattanlage ist im April 2020 seit vier Monaten in Betrieb und funktioniere zuverlässig. Auch ein daran angeschlossener Forschungselektrolyseur laufe erfolgreich. Das ZSW koordiniert das Vorhaben. Betreiber der kommerziellen Anlage ist der Energieversorger Energiedienst AG.
Die Power-to-Gas-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von einem Megawatt erzeugt erneuerbaren Wasserstoff mit dem Strom aus dem Rhein-Wasserkraftwerk in Wyhlen. Da eine Nutzung des öffentlichen Stromnetzes nicht erforderlich ist, entfallen Netzentgelte und die EEG-Umlage. Darüber hinaus lassen sich hohe Volllaststunden erreichen, weil die Wasserkraft praktisch rund um die Uhr zur Verfügung steht. Das verbessere die Wirtschaftlichkeit weiter und ermögliche schnell umfangreiche Betriebserfahrungen.
Seit Anfang Dezember 2019 laufe die Anlage regulär und habe seitdem 1.850 Betriebsstunden hinter sich. Zuvor war sie im Probebetrieb. Das vom ZSW aufgesetzte Monitoringsystem, das alle wesentlichen Komponenten und Subsysteme vermisst, funktioniere einwandfrei. Die Anlage arbeite sowohl bei Volllast als auch in verschiedenen Teillastzuständen vollautomatisch im 24-Stunden-Betrieb.
Mit Hilfe einer Datenfernübertragung nach Stuttgart und automatisierter Datenauswertung überwache das ZSW den Betrieb. Der Gesamtwirkungsgrad von Strom zu hochreinem, auf 300 bar komprimiertem Wasserstoff liege aktuell bei bis zu 66 Prozent bezogen auf den Brennwert des Gases. Darüber hinaus untersuchen die Forscher Alterungseffekte und leiten aus den Daten Verbesserungspotenziale ab.
Bislang habe die Anlage 62 Trailer mit brennstoffzellentauglichem Wasserstoff befüllt. Jeder dieser transportablen Behälter fasse rund 300 Kilogramm. Pro Tag könne die Anlage bis zu 500 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Das reiche für eine durchschnittliche Tagesfahrleistung von mehr als 1.000 Brennstoffzellen-Pkw.
Auch das an die kommerzielle Anlage angedockte Forschungsvorhaben verlaufe positiv. In einer Forschungsanlage erproben die Wissenschaftler im Parallelbetrieb zur kommerziellen Anlage verbesserte Elektrolyseblöcke mit maximal 300 Kilowatt Leistung. Sie sollen den Wasserstoffpreis weiter senken. Aber auch Unternehmen könnten dort Komponenten testen und optimieren.
Im vergangenen Jahr schafften das ZSW und seine Forschungspartner bereits während des Testbetriebs der Anlage einen ersten Erfolg: mit neuen Elektrodenbeschichtungen erreichten die Forscher 20 Prozent mehr Leistungsdichte verglichen mit den Elektrolyseblöcken des industriellen Anlagenteils. Das bedeutet: Für die gleiche Leistung sind weniger Rauminhalt und Material erforderlich.
Da sich die Investitionskosten auch am Bauvolumen orientieren und die Elektrolyseblöcke mit rund 40 Prozent den größten Kostenanteil bei der Umwandlung des erneuerbaren Stroms ausmachen, schlagen sich Fortschritte auf diesem Gebiet automatisch auf den Wasserstoffpreis nieder. Für Hersteller von Elektrolyseanlagen ist die Entwicklung daher ein wichtiger Faktor zur weiteren Kostensenkung. Langfristiges Ziel der ZSW-Forscher und Energiedienst-Ingenieure ist es, die heutigen Produktionskosten von strombasiertem Wasserstoff in etwa zu halbieren.
Das Land Baden-Württemberg fördert das Leuchtturmprojekt insgesamt mit 4,5 Millionen Euro. Im Jahr 2019 wurde ein darauf aufbauendes Vorhaben vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ zu einem der Gewinner der ersten Ausschreibungsrunde gekürt. Insgesamt zwölf Partner sind bei dem Großprojekt an Bord.
14.4.2020 | Quelle: ZSW
Siehe auch:
https://sdg21.eu/blog/gruener-wasserstoff-aus-wyhlen-behoerden-geben-gruenes-licht
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Energiespeicher, Forschung, News-Blog Baden-Württemberg, Power-to-Gas, Wasserstoff
Der Kreis Paderborn hat ein Klimaziel erreicht, von dem bundesweit aktuell nur geträumt werden kann. Er liegt bei der Versorgung mit Ökostrom bei mehr als 100 Prozent. In diesem Jahr wird mit Hilfe von Wind, Sonne, Biomasse und Wasser erstmals so viel Strom erneuerbar erzeugt, wie auch verbraucht wird. Seit Ende Juni sind es exakt 112 Prozent.
Das hat der Landesverband Erneuerbare Energien in OWL ermittelt. Dabei hat der Verband auf Zahlen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), sowie auf aktuelle Daten des Kreises Paderborn zurückgegriffen. Demnach erzeugen die gut 500 Windkraftanlagen, 11.500 Photovoltaikanlagen und 53 Biomassekraftwerke im Jahresmittel etwas mehr Strom, als Privatleute, Gewerbe und Industrie im Kreis Paderborn übers Jahr benötigen: Es sind fast 2,3 Milliarden Kilowattstunden.
„Damit gehört der Kreis Paderborn bundesweit zur Champions-League: Es gibt nur sehr wenige Regionen, die die 100-Prozent-Ökostrom-Quote bereits heute erfüllen – in NRW sind wir die erste und bisher einzige“, freut sich Kerstin Haarmann (Paderborn), geschäftsführender Vorstand des LEE OWL. Das sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil der Kreis Paderborn aufgrund seines Industrieanteils einen bundesdurchschnittlichen Stromverbrauch habe. Kleineren Landkreisen mit wenig Industrie und Gewerbe falle es natürlich leichter, auf 100 Prozent zu kommen. Im Ostwestfalen-Vergleich steht der Kreis Paderborn einsam an der Spitze: Auf Platz zwei folgt der Kreis Höxter mit 63 Prozent Ökostrom, dann der Kreis Lippe mit 23,5 Prozent , Gütersloh mit 20,8 Prozent, Minden-Lübbecke mit 17 Prozent, und Herford mit 6,5 Prozent. Schlusslicht ist die Stadt Bielefeld mit 4,5 Prozent Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch.
Der Kreis Paderborn hat sein vom Kreistag 2011 einstimmig beschlossenes Klimaziel sogar vorzeitig erreicht. Geplant sollte der Stromverbrauch erst bis 2020 komplett erneuerbar sein. „Zeit zum Ausruhen haben wir beim Kampf gegen den Klimawandel deshalb aber nicht“, erklärt Jürgen Wrona (Delbrück) vom LEE OWL-Vorstand. Denn gemessen am Gesamtenergiebedarf (Strom, Wärme und Verkehr) liegt der Anteil der Erneuerbaren im Kreis Paderborn aktuell nur bei rund 27 Prozent. „Da ist Luft nach oben, vor allem in den Bereichen Wärme und Verkehr müssen wir uns noch verbessern“, so Wrona.
Quelle: PM der Energieagentur NRW vom 8.8.2018
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Ein Förderprogramm für kleine Stromspeicher mit Zuschüssen von bis zu 3000 Euro ist heute in Brandenburg gestartet. Das Landeswirtschafts- und Energieministerium unterstützt private Hauseigentümer beim Kauf eines Batteriespeichers, wenn sie den Strom selbst mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach erzeugen.
Das Kleinspeicherprogramm ist auf zunächst 500 Förderungen begrenzt. Es folgt auf das 1000-Speicher-Programm des Vorjahres, das nach Aussage von Energieminister Jörg Steinbach auf eine große Nachfrage gestoßen war. Innerhalb von nur sechs Wochen seien 1.026 Anträge gestellt worden. Es wurden Förderungen von über 5,3 Millionen Euro bewilligt.
Das Förderprogramm ist bereits ausgeschöpft.
www.ilb.de/kleinspeicher
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30.10.2019 | Quelle: Landwirtschafts- und Energieministerium Brandenburg
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4:30 min., Februar 2020
Ein Beitrag vom 18.1.2021 zu den Planungen in Paris: https://www.baunetz.de/…PCA-Stream_planen_Umgestaltung_der_Champs-lysees_in_Paris…
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