Bund fördert energetische Stadtsanierung in über 550 Quartieren
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Bis heute haben über 500 Quartiere Fördermittel für energetische Quartierskonzepte beantragt. Eine neue Broschüre und eine Wanderausstellung präsentieren Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für die Umsetzung.
Im Herbst 2011 startete das KfW-Programm Energetische Stadtsanierung. Inzwischen wurden vielfältige Erfahrungen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Strategien für energieeffiziente Quartiere gesammelt. Zu einer Zwischenbilanz lud das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Juni 2016 nach Berlin ein. Ein Bericht darüber und Downloads gibt es unter den Links:
Seit 1999 hat die ABG Frankfurt Holding rund 3.000 Wohnungen im Passivhaus-Standard für Bewohner aus 180 Nationen realisiert, von geförderten Wohnungen bis zu Eigentumswohnungen. Durch die niedrigen Nebenkosten und den hohen Wohnkomfort gebe es kaum Leerstand. „Wir bauen günstiger als die Konkurrenz, die Passivhaus entweder nicht will oder nicht kann“, so Frank Junker in seinem Vortrag auf der 22. Internationalen Passivhaustagung, die am 9. und 10. März 2018 mit über 1000 TeilnehmerInnen in München stattfand.
Wie Herr Junker zeigten zahlreiche weitere ReferentInnen der Passivhaustagung in Ihren Vorträgen, das das energieeffiziente Bauen und Sanieren wirtschaftlich und bezahlbar ist.
Passivhaus im sozialen Wohnungsbau
Der Gründer des Passivhaus Instituts, Prof. Wolfgang Feist, lehrt heute an der Universität Innsbruck energieeffizientes Bauen. Die Universität war Mitveranstalter der Passivhaustagung in München. Feist beleuchtete den Aspekt Energieeffizienz mit Blick auf den sozialen Wohnungsbau. Gerade bei den Komponenten Fenster und Lüftung sei es in den vergangenen Jahren möglich geworden, ohne bedeutend höhere Kosten sehr viel effizientere Lösungen zu wählen. „Wenn Sie heute ein Wohngebäude nicht als Passivhaus realisieren, dann zahlen Ihre Mieter mehr, als wenn Sie ihnen Wohnungen in ordentlichem Zustand zur Verfügung stellen“, so Feist.
Bundesweit soll das Bauen mit Holz für Gebäude bis an die Hochhausgrenze einfacher und die Musterbauordnung (MBO) entsprechend angepasst werden. Das hat die Bauministerkonferenz (BMK) zum Abschluss der zweitägigen Konferenz in Norderstedt verabschiedet. Neben dem klimafreundlichen Bauen mit Schwerpunkt Holz stand auch das Thema „bezahlbarer Wohnraum“ auf der Agenda.
Viereinhalb Jahre nach der gesetzlichen Gleichstellung des Holzbaus in der LBO Baden-Württemberg und fast ein halbes Jahr nachdem mit Bremen das sechste Bundesland aus der breiten Phalanx der „Holzbaubehinderer“ ausgebrochen ist, reift nun bundesweit die Erkenntnis, dass Holz ein besonders umweltschonender und klimaverträglicher Baustoff ist, mit dem vielfältige Bauaufgaben gut und kostengünstig gelöst werden können.
Holzbau kann günstiger als Standardbauweise sein – Gleichzeitig deutlich bessere CO2-Bilanz
Aktuelle Vergleichsrechnungen anhand realisierter Neubauten in Holzbauweise zeigen: Das Bauen mit Holz muss nicht teurer als die Standardbauweise sein. Dieses Ergebnis überrascht, widerspricht es doch der gängigen Auffassung vom teureren Holzbau. Gleichzeitig schneidet die CO2-Bilanz der Holzbauweise deutlich besser ab, im Ergebnis sind ihre CO2-Vermeidungskosten sehr günstig, teilweise sogar negativ. Eine Ausweitung des Holzbaus wäre folglich Klimaschutz zu vergleichsweise geringen Kosten.
Der Architekt und Entwickler der Bau-Software Legep, Holger König, hat für die Herstellung von fünf öffentlichen und privaten Holzgebäuden die Baukosten und CO2-Emissionen bilanziert und mit den Ergebnissen verglichen, die für die gleichen Gebäude entstanden wären, hätte man sie auf konventionelle Art gebaut. Mit Legep kann man die Herstellungs- und Lebenszykluskosten, den Energiebedarf und die ökologischen Auswirkungen von Gebäuden berechnen. In diesem Fall betrachtete König nur die Herstellung. Für die Preise verwendete er aktuelle sirAdos-Daten, die den Markt sehr realistisch abbilden. Sodann machte er sich die Mühe, die viele Architekten, Bauingenieure und Bauherren scheuen: Er modellierte die Gebäude mit derselben Fläche und Kubatur und dem gleichen Energiestandard, ersetzte dabei aber die Holzbauteile durch konventionelle Materialien – je nach Bauvorhaben durch Massivmauerwerk in Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton oder eine Stützen-Balkentragkonstruktion aus Stahlbeton. Für Bodenplatte, Keller, Decken und Flachdächer setzte er Stahlbeton an, für die Dämmung Mineralwolle oder Polystyrol, für die Fenster Kunststoff- oder Aluminiumrahmen. Dass im Ergebnis vier von fünf Gebäuden in Holzbauweise weniger oder gleich viel Kosten wie in der Standardbauweise verursachten, erklärt König mit der industriell-technischen Entwicklung, die viele Holzbauunternehmen in den letzten Jahren durchlaufen haben. Zwei der Holzgebäude erreichten in der Herstellungsphase sogar eine negative CO2-Bilanz durch die große Menge der verwendeten nachwachsenden Rohstoffe, die als Kohlenstoffspeicher fungieren. Bei den anderen drei Gebäuden verursachte ein etwas höherer Anteil nicht-hölzerner Bauteile, die auch jedes Holzhaus enthält, die leicht positive CO2-Bilanz.
Setzt man die Differenz bei den CO2-Einsparungen zur Differenz bei den Baukosten in Beziehung, erhält man die CO2-Vermeidungskosten der Holzbauweise. Negative Vermeidungskosten bedeuten hier, dass der Bauherr mit der Holzbauweise Kosten im Vergleich zum Standardbau eingespart und gleichzeitig das Klima geschützt hat.
Über eine Steigerung der Holzbauquote ist also ein Mehr an Klimaschutz zu geringen oder sogar negativen Kosten erreichbar, bei gleichzeitiger Stärkung des ländlichen Raums. Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hat dies erkannt und in ihrer zum 1. März novellierten Landesbauordnung günstigere Rahmenbedingungen für den Baustoff geschaffen (Informationen hier). Im Gegensatz dazu bestehen in einigen Landesbauordnungen noch immer baurechtliche Hemmnisse für das Bauen mit Holz.
Auch die Stadt München will mehr Bauherren von der Holzbauweise überzeugen: Im Rahmen ihres „Münchner Förderprogramm Energieeinsparung“ gewährt sie seit 2013 einen CO2-Bonus für den Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen in der Gebäude-Konstruktion von 30 Cent/kg (Informationen hier).
Auch ein hoher Dämmstandard mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Die pflanzlichen Rohstoffe, aus denen die Dämmstoffe gewonnen wurden, haben CO2 aus der Atmosphäre gebunden, der nun im Baustoff für lange Zeiträume gespeichert wird. Und schließlich verringert auch eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien den CO2-Ausstoß.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat die Ermittlung von Ökobilanz-Basisdaten für das Programm Legep mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwischen 2004 und 2006 gefördert.
„Die Entwicklung an den Wohnungsmärkten versetzt die Deutsche Bundesbank in Alarmbereitschaft. Die Krisenampel würde mittlerweile „auf gelb oder gar dunkelgelb“ stehen. Um einer Immobilienblase rechtzeitig entgegenzuwirken, fordert Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret verschärfte Maßnahmen für die Immobilienfinanzierung.“
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