Gemeinschaftliches Wohnen als Schwerpunkt der ARL-Nachrichten
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Die Frage „Wie wollen wir leben?“ beantworten immer mehr Menschen mit „Gemeinsam statt einsam.“ Wohnen in Gemeinschaft ist in den letzten Jahren sehr populär geworden, unter jungen wie auch unter älteren Menschen. Die Formen der neuen Wohn-, Haus- und Siedlungsgemeinschaften sind dabei vielfältig: vom sich selbst versorgenden Öko-Dorf über Mehrgenerationenwohnprojekte bis hin zu sogenannten „Beginen-Projekten“ für Frauen.
Die ARL – Akademie für Raumforschung und Landesplanung hat in der Ausgabe 1/2016 der „Nachrichten der ARL“ unter dem Titel „Wohnprojekte – Von der Nische zum Trend?“ dieses Thema aufgegriffen. Micha Fedrowitz hat einen Beitrag zum gemeinschaftlichen Wohnen in Deutschland beigesteuert.
Der Niedersächsische Landtag hat am Mittwoch, 9.12.2020 ein – so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies – „ganz wichtiges und wegweisendes“ Gesetz verabschiedet: Mit dem niedersächsischen Klimagesetz wird das Thema Klimaschutz in der Landesverfassung verankert, der landesweite Energiebedarf soll bis zum Jahr 2040 komplett durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden und Niedersachsen verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2050. Lies: „Damit haben wir ein Gesetz, das der Bedeutung des Klimaschutzes als der zentralen gesellschaftlichen Aufgabe für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerecht wird. Es stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Realistische Ziele in den Blick nehmen, die auch umsetzbar sind – dafür steht diese Landesregierung samt der sie tragenden Fraktionen. Wir setzen Maßstäbe und haben damit wahrscheinlich das ehrgeizigste Klimagesetz in ganz Deutschland! Wir gehen unseren Weg, Niedersachsen zum Klimaschutzland Nr. 1 zu machen konsequent weiter. Energieland Nr. 1 sind wir schon, beim Klimaschutz werden wir das auch schaffen!“
Die vollständige Rede des Umwelt- und Klimaschutzministers:
19:26 min., 9.12.2020.
Ziel sei es, 2040 den Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien zu decken. „Dafür brauchen wir einen massiv beschleunigten Ausbau, ein Ausbautempo der Windenergie aber auch der Photovoltaik, dass das jeweils beste Ausbaujahr der letzten 20 Jahre um ein Vielfaches übersteigt – und dies konsequent und dauerhaft bis 2040. Dies ist eine enorme Herausforderung, aber dringend notwendig. Hierfür muss die Bundesregierung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz jetzt die richtigen Weichen stellen“, so Lies.
Darüber hinaus könne Niedersachsen zum Innovationstreiber in Sachen Klimaschutz werden, betonte der Minister: „Durch starke, mutige Unternehmen, durch motivierte, gut ausgebildete Beschäftigte, durch eine funktionierende und vertrauensvolle Sozialpartnerschaft – Arbeitgeber und Gewerkschaften werden hier – davon bin ich überzeugt – Hand in Hand gehen und Last but not least durch eine Landesregierung, die die Zukunft Niedersachsens fest im Blick hat und Anreize schafft.“ Allein mit dem Maßnahmenprogramm Energie und Klimaschutz, das jüngst vom Kabinett verabschiedet wurde, nehme die Landesregierung mehr als eine Milliarde Euro in die Hand. Lies: „Und zwar, um gut in die Zukunft zu investieren – unter anderem in klimafreundliche Mobilität, in die energetische Sanierung unserer Gebäude, in Solartechnologie, in Wasserstoff oder den Übergang in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft. Dies schafft eine zusätzliche Nachfrage, die wiederum zu höherer Produktion und Beschäftigung beitragen wird – im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im produzierenden Gewerbe.“
Notwendig sei immer „ein kluger Mix verschiedener Instrumente“, der mit dem vorliegenden Programm gelungen ist. Das Maßnahmenprogramm wird künftig in eine umfassende Klimaschutzstrategie für Niedersachsen integriert werden.
„Staatszielbestimmung, Klimagesetz und Klimaschutzstrategie: Das ist der niedersächsische Klima-Weg“, so Lies, „unser Beitrag zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen und Motor für unseren Wirtschafts- und Industriestandort. Wir sind bereits Energieland Nr. 1 in Deutschland. Jetzt haben wir die gesetzliche Grundlage, um auch Klimaschutzland Nr. 1 zu werden. Wir wollen nicht nur auf dem Klimaschutzzug mitfahren, wir wollen die Lokomotive sein. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Sie haben genauso wie wir das Recht auf einen bewohnbaren Planeten haben – auch in Zukunft.“
Wie kann Bonn bis 2035 klimaneutral werden? Diese Frage möchte das Mitwirkungsprojekt „Bonn4Future – Wir fürs Klima!“ zusammen mit Bonner Bürgerinnen und Bürgern in den kommenden zwei Jahren diskutieren. Seit Mitte 2019 gilt in Bonn der Klimanotstand; im November 2019 hat der Rat beschlossen, dass Bonn bis 2035 klimaneutral werden soll. Die Stadt und der gemeinnützige Verein Bonn im Wandel haben nun einen Kooperationsvertrag unterzeichnet und damit „Bonn4Future“ an den Start gebracht.
Ganz wichtig ist bei „Bonn4Future“ eine neue Kultur des gegenseitigen Zuhörens und der guten Zusammenarbeit. Alle Beteiligten suchen Lösungen, wie die Klimaneutralität für unsere Stadt gelingen kann. Alle übernehmen Verantwortung und leisten ihren Beitrag.
„Um Klimaneutralität in Bonn bis 2035 erreichen zu können, kommt es neben der richtigen Weichenstellung auf internationaler und nationaler Ebene auch auf uns alle hier vor Ort an“, so Oberbürgermeisterin Katia Dörner. „Auf Politik, Verwaltung, Unternehmen und die Bonnerinnen und Bonner mit ihren Ideen und Entscheidungen. Mit ihnen wollen wir im Mitwirkungsverfahren ‚Bonn4Future‘ ins Gespräch kommen, denn nur so kann dieser große Transformationsprozess für Bonn gelingen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Bonn im Wandel und unserer engagierten Stadtgesellschaft!“
Projektbausteine: Maßnahmen entwickeln und umsetzen
Beim Klimatag – der je nach Pandemie-Lage noch terminiert und geplant wird – sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, einen gemeinsamen Klimavisions- und Aktionsplan für ein klimaneutrales Bonn zu erarbeiten. Die Ideen und Erkenntnisse aus diesem Klimatag fließen ein in insgesamt vier geplante Klimaforen – das erste soll noch in der ersten Jahreshälfte 2021 stattfinden. Dort erarbeiten 100 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Vereinen, Kultur, Verwaltung und Politik Strategien und konkrete Vorschläge für den Weg zu Klimaneutralität 2035.
Ergebnisse und Ideen aus den Foren werden in die Verwaltung und in die Politik gespiegelt. Sie dienen zur Orientierung und Unterstützung bei der Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Klimaschutz-Maßnahmenkataloge.
Ein Projekt-Beirat und eine begleitende wissenschaftliche Evaluation sorgen für eine hohe Qualität des Mitwirkungsverfahrens.
„Der Klimawandel beschäftigt die Menschen in Bonn, das merken wir in unserer Arbeit jeden Tag“, so Dr. Gesa Maschkowski, Vorstand des Vereins Bonn im Wandel. „Viele Menschen wollen etwas tun und wünschen sich wirksame Maßnahmen. Jetzt bringen wir sie zusammen. Die Bürgerinnen und Bürger, Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und dem sozialen Bereich sowie Politikerinnen und Politiker aller Parteien. Denn wir müssen jetzt planen und handeln, wenn Bonn spätestens 2035 klimaneutral sein soll.“
Eine möglichst breite Beteiligung soll in den nächsten zwei Jahren konstruktive Ideen und Ergebnisse hervorbringen. Zum Auftakt können Bürgerinnen und Bürger sich bereits heute auf dem städtischen Portalwww.bonn-macht-mit.de über das Verfahren informieren und ihre Ideen dazu einbringen, wie der Prozess gut gelingen kann.
Gemeinsam zum Ziel
„Bonn4Future – Wir fürs Klima!“ erfuhr schon vor dem offiziellen Projektstart viel Unterstützung von mehr als 50 Bonner Initiativen. Den Macherinnen und Machern ist es aber wichtig, Menschen aus allen Bereichen der Bürgerschaft mit ins Boot zu nehmen. Das Verfahren soll von allen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen werden.
Ein begleitendes Kommunikations- und Bildungskonzept widmet sich dem Aufbau eines Kommunikationsnetzwerkes. So werden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gewonnen und dafür Sorge getragen, dass „Bonn4Future“ Gesprächsthema bleibt und viele Menschen zum Mitwirken motiviert werden.
Ein wichtiges Kommunikationsinstrument ist auch die stadtweite, interaktive Nachhaltigkeitsplattform. Sie wird Initiativen, Aktivitäten und Termine zum Thema klimaneutrale Stadt, Engagement für Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung im Kontext der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) sichtbar machen.
Hintergrund
Dem jetzt geschlossenen Kooperationsvertag war ein Bürgerantrag zur Beteiligung an der Zielerreichung der Klimaneutralität vorangegangen. Diesen haben Bonn im Wandel und die Klimawache Bonn Anfang des Jahres eingebracht. Mittlerweile wird das Mitwirkungskonzept von rund 50 Initiativen, Unternehmen und Organisationen unterstützt. Der Bürgerausschuss stimmte diesem zu. Bonn im Wandel hat daraufhin mit Unterstützung von Experten für Bürgerbeteiligung ein Konzept für das mehrstufige Verfahren erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung weiterentwickelt.
Mit einem Beschluss im September 2020 beauftragte schließlich der Rat der Stadt Bonn die Verwaltung, mit Bonn im Wandel einen Kooperationsvertrag zur Koordination und Umsetzung des zweijährigen Verfahrens abzuschließen. Dafür werden bis Ende 2022 Mittel in Höhe von bis zu 719.000 Euro bereitgestellt. Die Umsetzung des Projektes erfolgt im „Bonn4Future“-Projektbüro. Hier arbeiten vier erfahrene Expertinnen und Experten für Kommunikation und Beteiligung auf 2,4 Stellen, unterstützt durch das Bonn im Wandel-Kernteam. Von Seiten der Stadtverwaltung wird das Vorhaben durch eine halbe Stelle koordiniert und begleitet. Es gibt außerdem eine enge Anbindung an das Bürgerbeteiligungsportal „Bonn macht mit“. Das Partizipationsportal bündelt sämtliche Informationen zu Beteiligungsangeboten der Stadt Bonn und stellt Möglichkeiten der direkten Beteiligung bereit.
Bonn im Wandel versteht sich als Ideen- und Projektlabor für eine nachhaltige Stadt. Der Verein bringt ein großes Netzwerk sowie neun Jahre Erfahrung in der Initiierung und Organisation von zivilgesellschaftlichen Projekten und Veränderungsprozessen in das Verfahren mit ein.
Vancouver feiert Richtfest des derzeit weltweit höchsten Holzwohnbaus
26.08.2016 – Im kanadischen Vancouver hat man – fast ein bisschen beiläufig und ohne großes Aufsehen – einen Weltrekord in Sachen Holzbau aufgestellt. Der Holzkörper des 18 geschossigen Studentenwohnheimes der University of British Columbia, wurde in 66 Arbeitstagen aufgestellt und konnte am 10. August Richtfest feiern. Es fehlen noch die stählerne Dachkonstruktion sowie Teile der vorgefertigten Fassade, die zu 70% mit Holzfasern gedämmt und mit wetterfesten HPL-Platten eingekleidet wurde.
Das rund 35 Mio. € teure Projekt könnte nach aktuellem Zeitplan im September kommenden Jahres fertiggestellt und dem Besitzer übergeben werden. Dann ziehen über 400 Studenten in über 300 Wohnungen. Die Konstruktion besteht aus einer Kombination aus Brettschichtholzstützen und Brettsperrholzdecken – Fundament, Erdgeschoss und Treppenhaus-Lift-Häuser wurden betoniert.
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