Resilient Cities Congress des Städtenetzwerks ICLEI in Bonn
Das Klimaabkommen von Paris bindet alle staatlichen Ebenen zur Bewältigung des Klimawandels ein. Auf der lokalen Ebene sind dies Städte und Kommunen. Das Städtenetzwerk ICLEI, zu dem auch 22 deutsche Städte gehören, trifft sich vom 26. bis 28. April in Bonn zum „Resilient Cities Congress“. Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen ihre Erfahrungen über Klimaschutzmaßnahmen und Klimakooperationen aus. Der Kongress ist offizieller Bestandteil des Talanoa-Dialogs. Talanoa ist ein fidschianisches Prinzip der Entscheidungsfindung und bezeichnet einen offenen Dialog, der alle Akteure einbezieht.
BMU-Staatsekretär Jochen Flasbarth: „Städte und Regionen haben eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Weltweit sind 1.500 Städte im Netzwerk ICLEI verbunden. In Bonn beraten Städte-Vertreter aus aller Welt, was auf kommunaler Ebene für den Klimaschutz getan und wie dem Klimawandel begegnet werden kann. Im Idealfall werden die Klimaaktivitäten aller Regierungsebenen aufeinander abgestimmt. Der Talanoa-Dialog ist eine Möglichkeit, dies zu organisieren. Er bietet ferner die Gelegenheit, Stimmen verschiedener Akteure weltweit zusammenzutragen – darunter auch die Visionen und Selbstverpflichtungen der Städte und Regionen – um die positive Dynamik von Paris aufrechtzuerhalten und die Verbesserung der national festgelegten Beiträge (NDCs) bis 2020 anzuregen.“
Zwei Beispiele eines deutschen ICLEI-Mitglieds und eines asiatischen Städteverbundes veranschaulichen die Klimaschutzbemühungen auf kommunaler Ebene. Münster ist eine der 22 deutschen Städte, die Mitglied im Netzwerk ICLEI ist. Die Stadt setzt für den Klimaschutz auf Kooperation. Die dortige „Allianz für Klimaschutz“ soll relevante Akteure zusammenführen, um gemeinschaftlich konkrete lokale Klimaschutzprojekte zu entwickeln. Gleichzeitig verpflichten sich die an der Allianz beteiligten Akteure ihre Treibhausgasemissionen zu mindern. Damit tragen sie zur Umsetzung der anspruchsvollen Klimaziele der Stadt Münster bei. Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen um 95% und der Endenergieverbrauch im Vergleich zu 1990 um 50% reduziert werden. 21% CO2-Minderung konnte bis 2015 bereits erreicht werden. Der „Masterplan 100% Klimaschutz“ überträgt die Vision der Stadt Münster in eine konkrete Strategie bis 2050. Der Masterplan und die Allianz werden im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert.
www.stadt-muenster.de/umwelt/klimaschutzkonzept-2020.html
Auch bei dem Projekt „Ambitious City Promises – Klimafreundliche Stadtentwicklung in südostasiatischen Großstädten“ geht es darum, die Aktivtäten lokaler zivilgesellschaftlicher Akteure im Sinne ambitionierter kommunaler Verpflichtungen zu bündeln. Das internationale Städtenetzwerk ICLEI ist an dem Projekt der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums beteiligt und unterstützt die Entwicklung ganzheitlicher Klimastrategien in Hanoi (Vietnam), Jakarta (Indonesien) sowie Pasig City (Philippinen). Ein wichtiger Projektpartner ist die Regierung der Metropolregion Seoul (Korea), die bereits 2015 einen anspruchsvollen Minderungsplan veröffentlicht hat. Das „Versprechen von Seoul“ sieht eine Treibhausgasminderung von 25% bis 2020 und von 40% bis 2030 gegenüber 2005 vor und definiert konkrete Maßnahmen für die Sektoren Energie, Transport, Ressourcenmanagement, Wasser, Gesundheit, urbane Landwirtschaft und städtische Planung.
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