5:15 min., veröffentlicht am 21.7.2017
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/wohnen-am-dantebad
Schlagworte: Filme, Filme 4 bis 10 Min, Holzbau, News-Blog Bayern
5:15 min., veröffentlicht am 21.7.2017
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Der Bonner Stadtrat hat am 4. Juli 2019, den Klimanotstand für Bonn ausgerufen. Damit schließt sich Bonn anderen Kommunen an und bekräftigt, dass Klimaschutz im kommunalen Handeln höchste Priorität haben muss. Gleichzeitig setzt die Ausrufung des Klimanotstandes ein starkes Zeichen gegenüber der nationalen und internationalen Gesetzgebung.
Mit dem Beschluss folgt der Stadtrat zwei Bürgeranträgen, die unter anderem durch die Initiativen Fridays for Future, Parents for Future und Klimawache Bonn unterzeichnet wurden.
Oberbürgermeister Ashok Sridharan erklärt: „Ich halte alles für hilfreich, was geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken. Wir als Stadt sind schon sehr aktiv, hier an Ort und Stelle anzustoßen und umzusetzen, was möglich ist. Wir sind auch international in verschiedenen Verbünden zum Klimaschutz aktiv. Als Präsident des weltweiten Städtenetzwerkes zur Nachhaltigkeit ICLEI werbe ich immer wieder dafür, das Thema auf lokaler Ebene mit Nachdruck zu verfolgen. Das Motto heißt weiterhin: Global denken, lokal handeln. Die Ausrufung des Klimanotstands für Bonn ist ein symbolischer Akt in diesem Sinn, dem jetzt Taten folgen müssen. Die Verwaltung wird hierzu konkrete Vorschläge unterbreiten.“
Die Stadt Bonn hat mit dem Beschluss des Masterplans Energiewende und Klimaschutz Bonn, dem Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept und zahlreichen Maßnahmen in Folge zur Reduktion treibhausrelevanter Gase beigetragen. Gemessen am Referenzjahr 1990 gingen die CO2-Emissionen pro Kopf in Bonn bis 2014 um 22 Prozent zurück. Um diesen Beitrag zu erhöhen, müssen zukünftig weitere Anstrengungen unternommen werden.
Die Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sind jedoch wesentlich von den Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene abhängig. Ein nationales Klimaschutzgesetz mit konkreten Anforderungen oder umfassende Informationskampagnen – wie im Antrag gefordert – können Instrumente dazu sein.
Quelle: Pressemitteilung Stadt Bonn, 05.07.2019
Schlagworte:
Akteure, Bonn, DE-News, Klimaschutz, Kommunen, News-Blog NRW, Umweltpolitik, Ökologie
Der Wohnungsbau hat große Potenziale einen Beitrag zur Ressourcenschonung beizutragen. Die NRW.BANK unterstützt deshalb Bauherren im Rahmen der Wohnraumförderung des Landes mit einem neuen Zusatzdarlehen.
Der Baustoff Holz trägt bereits bei der Erstellung eines Gebäude zum Klimaschutz bei. Deswegen hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung im Rahmen der Wohnraumförderung ein neues Zusatzdarlehen für Bauvorhaben mit einem hohen Holzanteil eingeführt. Egal, ob es sich um einen Neubau handelt oder um die Modernisierung von Bestandsimmobilien – die NRW.BANK bietet im Rahmen der Wohnraumförderung des Landes attraktive Förderdarlehen, um bezahlbaren und modernen Wohnraum zu schaffen.
Attraktive günstige Zinsen mit hohen Tilgungsnachlässen von 15 bis 25 Prozent, und teilweiser Anrechnung auf Eigenkapital, sowie eine lange Zinsbindung.
“Wohnungsbauunternehmen und Investoren, die sich für eine 30-jährige Bindungsfrist entscheiden, belohnt die Förderbank für Nordrhein-Westfalen jetzt mit einem noch höheren Tilgungsnachlass von zusätzlichen 5 Prozentpunkten. Für besondere Aspekte – wie eben das Bauen mit Holz – liegen die Tilgungsnachlässe sogar bei 50 Prozent. Zudem beträgt die anfängliche Verzinsung der Förderdarlehen für die Dauer von 15 Jahren einheitlich in NRW nunmehr 0,0 Prozent. In der Modernisierungsförderung können Bauherren jetzt von einem Tilgungsnachlass von bis zu 30 Prozent (regulär 20 Prozent) profitieren, wenn sie zertifizierte ökologische Dämmstoffe verwenden oder einen überdurchschnittlichen energetischen Standard erreichen.”
FAQ und allgemeine Informationen dazu:
www.bauen-mit-holz.nrw/…neues-zusatzdarlehen-fuer-bauen-mit-holz/
Weitere Informationen
www.nrwbank.de/de/pulsar/2020_April_WRF_Bauen_mit_Holz.html
Schlagworte:
Fördergelder, Holzbau, News-Blog NRW
„Der Rohstoff Holz ist kostbar. Daher gilt es, ihn verantwortungsvoll und ressourcenschonend einzusetzen“, mahnt Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland. Auch wenn Holz durch Umwelteinflüsse oder den Borkenkäfer gezeichnet sei, stelle es dadurch keinen minderwertigen Rohstoff dar, sondern verfüge über nahezu identische Eigenschaften wie herkömmliches Bauholz. „Besitzt das sogenannte ‚Kalamitätsholz‘ konstruktiv die gleiche Qualität hinsichtlich der Tragfähigkeit wie herkömmliches Schnittholz, kann es ohne Einschränkungen verbaut werden“, erläutert Aicher. Zudem behalte das Holz, unabhängig von äußeren Beeinträchtigungen, seine wichtige Funktion als CO2-Senke.
„Wird das Holz als Baustoff genutzt, bleibt der im Holz gebundene Kohlenstoff dort langfristig gespeichert und entlastet dadurch die Umwelt deutlich.“
Ziel muss ein ökonomisch wie ökologisch sinnvoller und effizienter Umgang mit der heimischen Ressource sein. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sollten die regionalen Holzvorräte daher optimal genutzt werden.
Kalamitätsholz ist hochwertig und uneingeschränkt verwendbar
Ein Borkenkäferbefall ist für die Verwendung des Holzes als Baumaterial in den allermeisten Fällen irrelevant. Der Borkenkäfer legt seine Gänge im Bast, also dem Bereich zwischen Rinde (Borke) und Stamm an, jedoch nicht im tragenden Holzkörper selbst. Hinzu kommt, dass das Schnittholz bei der Weiterverarbeitung technisch getrocknet wird. Spätestens in diesem Prozess werden verbleibende Populationen von Schadinsekten zuverlässig abgetötet, sodass zu Schnittholz verarbeitetes Käferholz garantiert käferfrei ist. Jedes Stück Schnittholz muss – unabhängig von seiner Herkunft – die Kriterien der DIN-Norm 4074 erfüllen, um als tragendes Holz in einem Gebäude zum Einsatz kommen zu dürfen. In einigen Fällen verfärbt sich das Holz nach einem Borkenkäferbefall etwas bläulich. Es kann dann im nicht sichtbaren Bereich eingesetzt werden.
Umweltfaktoren und die Auswirkungen des Klimawandels haben die massenhafte Ausbreitung des Borkenkäfers im vergangenen Jahr weiter begünstigt. In den meisten Fällen ist die rasche Abholzung der betroffenen Bäume die einzige Alternative, um die weitere Ausbreitung des Schädlings zu stoppen. Die Stämme werden umgehend aus dem Wald entfernt und gelagert. Daraus resultiert ein Überangebot an sogenanntem ‚Käferholz‘. Die zeitnahe Weiterverarbeitung des Kalamitätsholzes zu Schnittholz ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Holzbau Deutschland appelliert an die öffentliche Hand ebenso wie an Architekten und Bauherren verstärkt regionales Kalamitätsholz zu nutzen bzw. dies auch in Ausschreibungen festzulegen. Der Einsatz von heimischem Kalamitätsholz unterstützt nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern ist zugleich ein Zeichen der Verbundenheit mit regionalen WaldbesitzerInnen.
Quelle: Holzbau Deutschland-PM vom 5.3.2021
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Baustoffe / Konstruktion, Beschaffung, DE-News, Holzbau, Klimaschutz, NaWaRohs, Nachhaltiges Wirtschaften, Quartiere, Ressourceneffizienz, Siedlungen, Stadt, Wohnbau
Mainz, 12.3.2019 Luftverschmutzung wird als Gesundheitsgefahr deutlich unterschätzt, auch wenn es derzeit eine hitzige Diskussion über Stickoxide, Feinstaub und Dieselfahrverbote gibt. Ein Wissenschaftlerteam um Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie und Thomas Münzel, Professor an der Universitätsmedizin Mainz hat nun ermittelt, dass Luftverschmutzung die durchschnittliche Lebenserwartung der Europäer um rund 2 Jahre verringert. Weltweit sterben laut der Studie jährlich etwa 120 Menschen pro 100.000 Einwohner vorzeitig an den Folgen von verschmutzter Luft, in Europa sogar 133 und damit mehr als im globalen Durchschnitt. In mindestens der Hälfte der Fälle sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache.
Schlechte, insbesondere mit Feinstaub belastete Luft führt zu Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen und stellt offenbar ein größeres Gesundheitsrisiko dar als bislang angenommen. Denn mit ihrer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des European Heart Journals veröffentlicht wird, aktualisierten die Mainzer Forscher jüngste Berechnungen des Global Burden of Disease (GBD), einer weltweiten Gesundheitsstudie und auch Ergebnisse eigener früherer Untersuchungen : Bis vor Kurzem gingen sie von einer globalen Sterblichkeitsrate durch Luftverschmutzung von rund 4,5 Millionen Menschen pro Jahr aus. Der neu berechnete Wert liegt bei 8,8 Millionen pro Jahr. Allein in Europa sterben demnach jährlich knapp 800.000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.
Die Aktualisierung der Berechnungen wurde notwendig, da eine kürzlich veröffentlichte Studie die krankheitsspezifischen Gefährdungsraten gegenüber den Werten des GBD deutlich höher ansetzt. „Da die GBD-Studie 41 umfangreiche Fallgruppenstudien aus 16 Ländern, inklusive China, berücksichtigt, bietet sie die beste derzeit verfügbare Datengrundlage“, sagt Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie.
Verschmutzte Außenluft fordert mehr Opfer als Rauchen
Laut der Neuberechnung der Mainzer Forscher reiht sich schlechte Luft damit in die Liste der bedeutendsten Gesundheitsrisiken wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Rauchen. Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Mortalitätsrate durch Tabakrauch auf 7,2 Millionen Menschen pro Jahr – inklusive Passivrauchen. Somit ist verschmutzte Außenluft ein ähnlich großer Risikofaktor. Rauchen ist jedoch individuell vermeidbar, Luftverschmutzung hingegen nicht.
Die Forscher betonen, dass Feinstaubteilchen mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5) die Hauptursache für Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen sind, was die hohen Sterberaten erklärt, die schlechter Luft zugeordnet werden. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Europäische Grenzwert für Feinstaub, der für den Jahresdurchschnitt bei 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt, viel zu hoch ist“, sagt Thomas Münzel, Direktor des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz. Der Wert liegt weit über der Richtlinie der WHO von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Für ihre Berechnungen ermittelten die Wissenschaftler aus Mainz zunächst die regionale Belastung mit Schadstoffen wie Feinstaub und Ozon mit Hilfe eines etablierten, datengestützten Atmosphärenchemiemodells. Diese Expositionswerte verknüpften sie mit krankheitsspezifischen Gefährdungsraten aus epidemiologischen Daten, sowie Bevölkerungsdichte und Todesursachen in einzelnen Ländern.
Feinstaubbelastung sollte gesenkt werden
„Unsere Ergebnisse zeigen eine viel höhere Krankheitsbelastung durch Luftverschmutzung als bisher angenommen“, sagt Münzel, der auch Initiator der Stiftung Mainzer Herz ist. „Luftverschmutzung muss als wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor anerkannt werden, da sie im Körper zusätzliche Schäden durch Diabetes, Bluthochdruck und hohe Cholersterinwerte verursacht . Jetzt ist es noch dringlicher geworden, die Belastung durch Feinstaub weiter zu senken und die Grenzwerte anzupassen. Zudem muss Feinstaub als Verursacher von Herzkreislauferkrankungen stärker in den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in den Vordergrund gerückt werden.“
Ersatz fossiler Brennstoffe durch saubere Energiequellen kann die Sterberate um mehr als die Hälfte reduzieren
Da ein Großteil des Feinstaubs und anderer Luftschadstoffe aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammt, plädieren die Wissenschaftler für den Ersatz fossiler Energieträger zur Energiegewinnung. „Wenn wir saubere, erneuerbare Energien einsetzen, erfüllen wir nicht nur die in Paris getroffenen Vereinbarungen zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels“, sagt Jos Lelieveld, der auch Professor an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und am Cyprus Institute in Nikosia ist. „Wir können damit auch die von Luftverschmutzung verursachte Sterberate in Europa bis zu 55 Prozent verringern.“
1 Age-dependent health risk from ambient air pollution: a modelling study of childhood mortality in middle and low-income countries
Jos Lelieveld, Andy Haines, Andrea Pozzer; The Lancet Planetary Health, 2. Juli 2018; pre-publication 29 June 2018
2 Global estimates of mortality associated with long-term exposure to outdoor fine particulate matter
Burnett et al.: Proceedings of the National Academy U S A. 115(38):9592-9597, doi: 10.1073/pnas.1803222115, 2018
3 Effects of gaseous and solid constituents of air pollution on endothelial function.
Munzel T, Gori T, Al-Kindi S, Deanfield J, Lelieveld J, Daiber A, Rajagopalan S. Eur Heart J 2018;39(38):3543-3550.
Originalpublikation
Cardiovascular disease burden from ambient air pollution in Europe reassessed using novel hazard ratio functions.
J. Lelieveld, K. Klingmüller, A. Pozzer, U. Pöschl, M. Fnais, A. Daiber und T. Münzel
European Heart Journal (2019), 00, 1–7
DOI: 10.1093/eurheartj/ehz135
Schlagworte:
Akteure, Mobilität, News-Blog Europa (ohne DE), Umweltpolitik