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2.15 min., veröffentlicht: 2015
Projektinfos: https://sdg21.eu/db/fuggerei-in-augsburg
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Filme, Filme < 4 Min, News-Blog Bayern, Preiswertes Wohnen, Siedlungen, Wohnbau
Interview mit Rob Hopkins vom 10. September 2016
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www.transition-initiativen.de/…
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Der Wohnraummangel ist in vielen Großstädten und Ballungsräumen ein immenses soziales Problem. Gleichzeitig verfehlt der Gebäudesektor seit Jahren seine Umwelt- und Klimaziele. Wie sich mehr bezahlbare Wohnungen schaffen lassen, ohne dabei Umwelt und Gesundheit unnötig zu schaden, haben Umweltbundesamt (UBA) und die Kommission Nachhaltiges Bauen am UBA (KNBau) in einem aktuellen Positionspapier untersucht. Demnach ist die wichtigste Stellschraube für mehr Umweltschutz beim Wohnraumbau, dass der vorhandene Gebäudebestand wo immer möglich erhalten bleibt oder sinnvoll umgebaut und umgenutzt wird. Klimaemissionen und unnötig hohe Rohstoffverbräuche lassen sich so am einfachsten vermeiden. Heute hat UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner die Vorschläge der KNBau an Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Berlin überreicht.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wasserknappheit und Hitze in Folge der Klimakrise setzen unsere Städte und ihre Bewohner*innen unter Stress. Was wir brauchen, sind klimaresiliente Städte mit einer klug geplanten blauen und grünen Infrastruktur aus Wasser und Stadtgrün zur Erholung von Natur und Mensch. Beim dringend benötigten Wohnraum können wir gleichzeitig Umwelt und Klima schützen: Angesichts des enormen Ressourcenbedarfs im Bauwesen müssen wir Wohnraumschaffung, Ressourcenschonung und Klimaanpassung zusammendenken. Wenn neuer Wohnraum in erster Linie in Innenstädten und auf Siedlungsbrachen entsteht und Bestandsgebäude saniert und umgebaut werden, spart das Energie, Abfälle und Treibhausgase und senkt den Flächenverbrauch.“
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Bauen und Klimaschutz müssen immer zusammen und sozial gedacht werden. Heute beim Bauen – ob Umbau, Aufstockung oder Neubau – auf Klimastandards zu verzichten, ist schon auf kurze Sicht unrentabel und schadet nachfolgenden Generationen. Wir brauchen eine Neuausrichtung. Dafür müssen wir weg von der Fokussierung auf den Primärenergieverbrauch hin zu einer Lebenszyklusbetrachtung von Neubau und Bestand, die die gesamte Treibhausgasbilanz in den Blick nimmt. Mit dem QNG-Siegel setzen wir das bereits um. Mit der anstehenden kommunalen Wärmeplanung als wichtigen Bestandteil der Wärmewende und der anstehenden großen Baugesetzbuchnovelle, die viele Forderungen aus dieser Studie aufgreifen wird, planen wir weitere notwendige Schritte auf dem Weg zum Dreiklang ‚Bauen – Klimaschutz – Sozial‘.“
UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner: „Neben dem dringend nötigen Neubau müssen wir vor allem den Umbau und die Umnutzung bestehender Gebäude stärker in den Fokus rücken. Sonst werden wir unsere Klima- und Ressourcenschutzziele im Gebäudesektor krachend verfehlen. Die sozial-ökologische Transformation unserer Städte braucht einen Paradigmenwechsel. Neuer Wohnraum im Bestand spart Rohstoffe und schützt die freie Landschaft vor weiterer Zersiedlung. Außerdem müssen wir viel mehr Baustoffe recyceln und im Kreislauf führen.“
Dr. Matthias Lerm, Leiter des Stadtplanungsamtes Magdeburg und gemeinsam mit Prof. Christa Reicher Leiter der KNBau: „Wir plädieren auch dafür, in der Stadtplanung das neue Leitbild der dreifachen Innenentwicklung festzuschreiben. Das bedeutet, dass die Stadtplanung der Zukunft die drei Säulen kompaktes Bauen, gesundes Stadtgrün und nachhaltige Mobilität nicht gegeneinander ausspielen darf: Wenn heutige Parkplatzhöfe wieder zu Hausgärten werden, muss dies einhergehen mit passenden Mobilitätsalternativen, also einem erweiterten ÖPNV- und Sharingangebot sowie zusätzlichen Fahrradstraßen und Fußgängerflächen. Und wenn statt kleinteilig und aufgelockert künftig verstärkt kompakt und flächensparend gebaut wird, dann sind auch intensiv nutzbare Spielplätze und klimawirksame Grünzüge in die Projekte aufzunehmen.“
Um die Klimaemissionen und den Rohstoffverbrauch beim Bau zu senken, empfiehlt die KNBau die Musterbauordnung und verschiedene Landesbauordnungen anzupassen. Sie sollten sich künftig an ambitionierten Nachhaltigkeitskriterien orientieren und beispielsweise Ressourcenschonung sowie den Vorrang des Bestandsschutzes vor Neubau vorsehen. Auch fördernde Rahmenbedingungen für den Einsatz besonders ökologischer Baustoffe wären dort zu verankern, ebenso wie reduzierte Mindestabstände für Photovoltaikanlagen auf Dächern zulassen. Zusätzlich sollten Rechtsgrundlagen in Landesbauordnungen so erweitert werden, dass auch Standards für die Vorsorge vor Gefahren für Gesundheit und Umwelt vorgeschrieben werden können.
Quelle: PM des UBA vom 20.02.2023
www.umweltbundesamt.de/…dem-wohnraummangel-oekologisch-begegnen
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Bestand, DE-News, Erneuerbare, Klimaschutz, Recycling, Ressourceneffizienz, Umweltpolitik, Wohnbau, Wohnbau-Politik
Aus der Sitzung des Berliner Senats am 24. September 2019:
Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung auf Vorlage der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, den Bericht an das Abgeordnetenhaus über „Nachhaltigkeit auf dem Bau: Berlin baut mit Holz“ beschlossen.
Der Senat verfolgt konsequent das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, adressiert das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) im Gebäudebereich auch den Ressourcenschutz und insbesondere das nachhaltige Bauen und Sanieren von Gebäuden.
Durch den Einsatz des nachwachsenden Baustoffs Holz können relevante Klimagasentlastungen für das Land Berlin erschlossen werden. So bindet der Einsatz von einem Kubikmeter Holz bei einer Baumaßnahme rund eine Tonne CO2 über die gesamte Nutzungsdauer des Holzproduktes. Wird eine Schule für 1.000 Schülerinnen und Schüler in Holzbauweise errichtet, werden bis zu 750 Kubikmeter Holz eingesetzt. Das entspricht einer Einsparung von 750 Tonnen CO2.
Senatorin Günther: „Das Land Berlin will bei den eigenen Bauprojekten noch mehr mit Holz bauen. Damit will Berlin seiner Vorbildfunktion gerecht werden und möglichst viele Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Mehr Holzbau ist ein wichtiges Element für den Klimaschutz.“
Das Land Berlin hat bereits umfangreiche Maßnahmen zur Förderung der Holzbauweise initiiert. Diesen Maßnahmen sowie den Anstrengungen des Holzhandels, des Handwerks und der Holzindustrie ist es zu verdanken, dass der urbane Holzbau inzwischen in Berlin akzeptiert ist und landesweit eine hohe Dynamik entfaltet.
Aufgrund der klima- und umweltpolitischen Bedeutung und der großen Vorteile der Holzbauweise setzt der Senat insbesondere bei landeseigenen, aber auch bei privaten Bauvorhaben noch stärker auf die Holzbauweise. Dabei ist darauf zu achten, dass das eingesetzte Holz ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt und dies grundsätzlich durch die Vorlage eines FSC– oder eines gleichwertigen Zertifikats dokumentiert wird.
In dem Abschlussbericht werden die vom Land Berlin bereits eingeleiteten sowie die zusätzlich geplanten Maßnahmen dargestellt:
- Mit dem Abgeordnetenhausbeschluss zur „Nachhaltigkeit auf dem Bau: Berlin baut mit Holz“ erfolgte die politische Willensbekundung und die Schaffung politischer Rahmenbedingungen.
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden mit dem Senatsbeschluss zum nachhaltigen Bauen sowie zum bevorzugten Einbau des Baustoffs Holz im Rahmen der Fortschreibung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt (VwVBU) geschaffen. Zudem wurde die Bauordnung von Berlin entsprechend novelliert.
- Für die Umsetzung der Strategien und Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK 2030) wurde vom Land Berlin ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt. In diesem Kontext können auch Pilot- und Innovationsprojekte zum Holzbau mittels einer Einzelfallprüfung gefördert werden.
- Ziel ist darüber hinaus, bestehende Hemmnisse für den Holzbau zu verringern bzw. zu beseitigen und die Strukturen für den Holzbau zu verbessern. Hierfür wurden bereits Handlungsempfehlungen entwickelt. Nun soll im vertieften Dialog mit den relevanten Akteuren ermittelt werden, wie diese Empfehlungen zeitnah umgesetzt werden können und wie ein Holznetzwerk langfristig aufgebaut werden kann.
- Des Weiteren wurden Maßnahmen zur Weiter- und Ausbildung umgesetzt: Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz führte in diesem Jahr gemeinsam mit dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel bereits den 5. Fachdialog zum nachhaltigen Holzbau für Planer, Architekten, Bauherrn, Holzbaufirmen und den bauenden Verwaltungsbehörden durch. Diese bewährte Fachveranstaltung soll in den nächsten Jahren weiter fortgesetzt werden.
- In diesem Kontext plant die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit der nächsten Fortschreibung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt (VwVBU) auch entsprechende verbindliche Qualitätsanforderungen bei der Beauftragung von Planungsleistungen für öffentliche Einrichtungen vorzugeben.
- Forschung und Entwicklung betreibt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz derzeit im Rahmen eines großen Holz-Schulbauvorhabens mit einem Investitionsvolumen von 25 Mio. € in Berlin-Marzahn. Anhand dieses Bauprojektes werden sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen Vorteile des Holzbaus versus Stahlbetonbau untersucht sowie eventuelle Hemmnisse, die beim Holzbau auftreten können. Im Rahmen dieser Untersuchung soll auch die graue Energie, d. h. die benötigte Energiemenge für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes, für die eingesetzten Baustoffe ermittelt und bewertet werden.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden zum einen bei der Fortschreibung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt berücksichtigt werden. Zum anderen soll auch geprüft werden, ob und welche zusätzlichen Anreize für den Holzbau in Berlin zur Anwendung kommen sollen. Durch diese Untersuchung werden weitere wichtige Erkenntnisse für die Verwendung des Baustoffs Holz erwartet.
Quelle: Pressemitteilung vom 24.09.2019
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Baustoffe / Konstruktion, Beschaffung, DE-News, Forschung, Holzbau, Klimaschutz, Kommunen, NaWaRohs, News-Blog Berlin, Quartiere, SDG 2030, Siedlungen, Stadt, Umweltpolitik, Wohnbau-Politik, Ökobilanz, Ökologie