In der ökologischen Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München sollen insgesamt mehr als 600 Wohneinheiten in Holz oder Holzhybridbauweise entstehen. Laut Mikado-Beitrag sind alle Grundstücke der bis zu sieben Stockwerke hohen Mustersiedlung bereits vergeben.
Die vitale funktionsgemischte Stadt ist das Leitbild nachhaltiger Stadtentwicklung. Urbane Produktion kann einen wichtigen Beitrag zur Funktionsmischung leisten. Nach Jahren der Funktionstrennung zeigt sie Wege auf, wie durch neue stadtaffine Produktionstypologien, Manufakturen, Kleingewerbe und Handwerke mehr Funktionsmischung in den verschiedenen Stadtquartieren erreicht und Versorgungsqualitäten gesichert oder wiederhergestellt werden können. Funktionsmischung zielt dabei nicht nur auf die Mischung von Wohnen und Arbeiten ab, sondern auch auf das Nebeneinander unterschiedlichster Gewerbetypen, Produktionsbranchen und Dienstleistungen. Urbane Produktion verspricht kleinere Serien u. a. durch digitale Steuerung, dezentrale Fertigung, einen sparsameren Umgang mit Fläche, minimierte Transportwege und weniger Emissionen. Auch technische Neuerungen wie der 3DDruck und das Aufkommen von FabLabs oder offenen Werkstätten unterstützen stadtaffines Produzieren und Reparieren, wodurch die „Circular Economy“ gefördert werden kann und nachhaltige Produkte in den Fokus rücken.
Im Forschungsgutachten „Produktion zurück ins Quartier? Neue Arbeitsorte in der gemischten Stadt“, welches vom Institut Arbeit und Technik und StadtRaumKonzept im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen erstellt wurde, werden Möglichkeiten der Stabilisierung und Revitalisierung gemischter Strukturen durch Urbane Produktion diskutiert. Dabei wird insbesondere auch die Frage gestellt, ob gegenwärtige Planungsinstrumente geeignet sind, Mischung zu ermöglichen und der weiteren Verdrängung gewerblicher Nutzungen im Produktionssektor entgegenzuwirken.
Folgende Fragen standen im Mittelpunkt des Gutachtens:
– Ist Urbane Produktion ein Schritt in Richtung einer „Stadt der kurzen Wege“?
– Wie groß sind die Chancen für ein nennenswertes Maß an neuen Produktionen in den Städten Nordrhein-Westfalens und welche Möglichkeiten bestehen, neue Funktionsmischungen in den städtischen Quartieren zu etablieren?
– Welche planungsrechtlichen Herausforderungen und Nutzungskonflikte bestehen?
– Welchen Einfluss haben planungs- und liegenschaftspolitische, immobilienwirtschaftliche und förderrechtliche Mechanismen auf die Standortentscheidungen produzierender Unternehmen?
– Welche Instrumente müssen Städten an die Hand gegeben werden, um den Erhalt der Produktion und ihre Rückkehr in die Quartiere zu ermöglichen?
Als Empirie wurde einerseits eine Telefonbefragung aller 29 Großstädte Nordrhein-Westfalens durchgeführt, um Trends und Herausforderungen von Seiten der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung zum Thema Urbane Produktion auszumachen. Andererseits wurden Fallstudien in drei Kategorien untersucht: urban produzierende Unternehmen, Quartiere und eine gesamtstädtische Strategie. Außerdem werden sowohl strategische Handlungsempfehlungen zur Förderung Urbaner Produktion erläutert als auch konkrete kommunale Umsetzungsmöglichkeiten und Entwicklungspfade vorgestellt.
Inst. Arbeit und Technik / StadtRaumKonzept Brandt, Martina et al. (2017): Produktion zurück ins Quartier? Neue Arbeitsorte in einer gemischten Stadt. Endbericht im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Gelsenkirchen / Dortmund PDF-Download
Das Quartier 52° Nord im Berliner Südosten überzeugte die diesjährige Expertenjury und gewinnt mit seinem nachhaltigen und architektonisch stimmigen Gesamtkonzept den Award Deutscher Wohnungsbau 2020 für die beste Quartiersentwicklung.
Der Award Deutscher Wohnungsbau ist die erste Auszeichnung für Entwickler und Auftraggeber im Bereich Geschosswohnungsbau. Verliehen wird der Architekturpreis durch eine Fachjury. Diesjährige Jurymitglieder sind u.a. Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur, Sabine Schneider, Editorial Manager des Architekturmagazins Baumeister und Vorjahressieger Lars Krückeberg, GRAFT Architekten.
Das prämierte Quartier 52° Nord umfasst rund 100.000 m² und liegt im Ortsteil Grünau im Bezirk Treptow-Köpenick zwischen Dahme-Ufer und Teltowkanal auf einer ehemaligen Industriebrache. Markant für diese Quartiersentwicklung ist das 6.000 m² große Wasserbecken, das ökologische wie optische Herzstück des Quartiers: Hier wird im Rahmen des nachhaltigen Gesamtkonzepts das Regenwasser der umliegenden Gebäude aufgefangen und durch seitliche Uferbepflanzung biologisch gereinigt. Über Verdunstung gelangt das Regenwasser zurück in den natürlichen Wasserkreislauf und verbessert das Mikroklima im Quartier – ein Beispiel für zeitgemäßes Regenwassermanagement nach dem Modell der Schwammstadt („Sponge City“).
Ein Quartiersplatz mit Café, öffentlich zugängliche Uferpromenaden, Spiel- und Erholungsflächen, eine Energiezentrale und eine Öko-Kita runden das Konzept ab. Daniel Riedl, Vorstandsmitglied der Vonovia SE und zuständig für das Development der BUWOG in Deutschland: „Im Quartier 52° Nord haben wir einen Quality First Ansatz verwirklicht, also mit dem ersten Bauabschnitt ein nachhaltiges Wohnumfeld gestaltet, das zugleich Flair und Lebensqualität erzeugt – für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner und auch für die Menschen im Umfeld. Diese Auszeichnung mit dem Award bestätigt uns darin, dass architektonische und nachhaltige Qualitäten gemeinsam gedacht werden müssen und wesentliche Erfolgsfaktoren der Quartiersentwicklung sind.“
Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Architekturbüros, die die einzelnen Gebäude der verschiedenen Baufelder gestalten, gehört das Quartier 52° Nord heute mit zu den größten bewohnten Architekturparks der Nachwendezeit. Das Areal wird abschnittsweise weiterentwickelt, die Gesamtfertigstellung erfolgt voraussichtlich bis 2024. Aktuell sind drei Bauabschnitte im Quartier 52° Nord im Bau: BUWOG THE VIEW, BUWOG REGATTAHOF und die BUWOG LOTSENHÄUSER – realisiert in Holz-Hybrid-Bauweise (KfW-40).
Über die BUWOG Die BUWOG blickt auf eine mittlerweile 69-jährige Erfahrung im Wohnimmobilienbereich zurück. In Deutschland konzentriert sich die BUWOG Bauträger GmbH derzeit mit Fokus auf Berlin, Hamburg und Leipzig auf den Bereich Property Development und verfügt hier aktuell über eine Development-Pipeline von rund 14.500 Wohneinheiten. Die BUWOG ist eine Tochter der Vonovia SE, Europas führendem Wohnungsunternehmen mit Sitz in Bochum (Deutschland).
27. Oktober 2021. Im Dezember 2020 hat der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) die „Initiative Klimaschutz Holzindustrie“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Branchenunternehmen bei der notwendigen Einsparung von CO2-Emissionen zu unterstützen. Die Initiative wird nun zu einem Innovationscluster weiterentwickelt.
„Gestartet sind wir mit dem Anspruch, den Unternehmen eine CO2-Bilanzierung zu bieten und sie bis zur zertifizierten Klimaneutralität zu begleiten“, so HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge. „Die Resonanz war überwältigend: Mehr als 40 Unternehmen haben sich bisher der Initiative angeschlossen. Schnell wurde uns klar, dass dies nur ein erster Schritt sein kann. Klimaneutralität ist gut, die Energieverbräuche in den Prozessen weiter zu senken und so Energie sowie Treibhausgase einzusparen noch besser. Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird.“
Unter diesem Motto sollen im Rahmen des Clusters eine Erfa-Gruppe etabliert und unter Beteiligung von Beratern, Diensteistern und der Wissenschaft konkrete Ideen und Maßnahmen entwickelt werden. Dies fördert den Wissenstransfer in diesem Themenfeld und hilft den Unternehmen, in sämtlichen betrieblichen Bereichen weitere CO2-Einsparmöglichkeiten zu identifizieren, Prozessinnovationen einzuführen und entsprechende Projekte anzustoßen. Mit zunächst drei Online-Seminaren startet das Innovationscluster für alle Interessierten:
1. CO2-Bilanzierung: 08.11.2021, 15-16 Uhr
2. Klimastrategie für Unternehmen: 06.12.2021, 15-16 Uhr
3. Nachhaltige Mobilitätskonzepte für Unternehmen, 13.12.2021, 15-16 Uhr
Unterstützt wird der HDH von der Gesellschaft für Klimaschutz Holzindustrie – GKH GmbH, die auch die Zertifizierung der Klimaneutralität nach international anerkannten Standards durchführt. Weitere Informationen werden auf der Internetseite der Brancheninitiative klimaschutzholzindustrie.de und auf holzindustrie.de veröffentlicht. Die Gründung des Innovationsclusters wird über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Das vollständige Programm der Seminarreihe und alle Informationen zur Anmeldung gibt es hier.
Hintergrund
Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige (HDH) startete im Dezember 2020 die Initiative KLIMASCHUTZ HOLZINDUSTRIE. Das Ziel: Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduktion von Treibhausgasen leisten zu können – für eine klimaneutrale Branche. Die Initiative baut auf den Erfahrungen des Klimapaktes der Möbelindustrie auf. Vor dem Hintergrund immer wichtiger werdender Klimaschutzmaßnahmen ist sie ein Angebot an alle Branchenbetriebe, sich mit der Unterstützung des HDH und seiner Mitgliedsverbände klimaneutral zu stellen.
Geschätzte 20 Milliarden Euro soll die Versorgung und Integration von Flüchtlingen in 2016 kosten. In der Sendung Frontal21 vom 24.5.2016 (ab (Minute 25 bis 33) werden Zahlen genannt, wie so mancher Anbieter von Flüchtlingsunterkünften horrente Preise verlangt. Nach deren Recherchen liegen die Kosten der Unterbringung je Flüchtling bei 87 bis 1.100 Euro pro Monat, im Extremfall Velbert (bei Wuppertal) sogar bei monatlich 1.500 Euro je Flüchtling.
Im Beitrag der Zeit vom 23.05.2016 werden Kosten für die Flüchtlingsunterbringung für verschiedene Standorte in Hamburg genannt. Diese liegen bei 10 bis 38 Euro pro Person und Tag, was rund 300 bis 1.140 Euro je Person und Monat entspricht. Interessant ist die Feststellung, dass kleine Standorte nicht unbedingt teurer als die großen sind.
Das Thema der Baukosten von Flüchtlingsunterkünften greift der deutsche Beitrag der 15. Internationalen Architekturbiennale 2016 auf, der auf der Website www.makingheimat.de zu sehen ist. Dort sind 54 unterschiedliche Flüchtlingsbauten in der Datenbank, die die Nettokosten vergleichen. Die Spanne der Nettokosten liegt zwischen 1.000 und 2.300 Euro je m² BGF (Kostengruppe 300 – 400).
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und Services zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.