Baukultur wird zum anerkannten Ziel in der Immobilienbranche: Mit Unterstützung aus der Immobilien- und Wohnungswirtschaft initiierten und entwickelten das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) und die Bundesstiftung Baukultur den Kodex für Baukultur, eine freiwillige Selbstverpflichtung für die verantwortungsvolle Aufgabenwahrnehmung von Unternehmen der Immobilienwirtschaft.
Die Immobilienwirtschaft trägt in ihrer Aufgabe als Projektentwickler, Planer, Bauherr, Eigentümer etc. in besonderem Maße Verantwortung für die Gestaltung unserer Lebensräume. Gleichzeitung bilden baukulturelle Werte und gesellschaftliche Akzeptanz die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Der Kodex für Baukultur unterstützt nun die Unternehmen der Immobilienwirtschaft dabei, aus eigener Initiative und im Rahmen einer Selbstkontrolle gesellschaftliche Verantwortung für die Konsequenzen immobilienwirtschaftlichen Handelns und für die gebauten Ergebnisse zu übernehmen. Dass Baukultur einen Mehrwert für die Immobilienwirtschaft bietet, ist mittlerweile in den Köpfen angekommen – wird allerdings nicht immer umgesetzt. In der Umfrage des Beteiligungsprozesses zum Kodex geben zum Beispiel 98% der befragten Unternehmen an, dass die Wertschätzung historischer Bestände als relevant oder mindestens bedingt relevant gesehen wird – nur die Hälfte der Befragten setzt dies allerdings in der Praxis auch stringent um.
Baukultur ist stets eng mit Prozessqualität verknüpft, weshalb den Initiatoren des Kodex für Baukultur die Einbeziehung der Akteure der Immobilienwirtschaft in den Erstellungsprozess ein zentrales Anliegen war. Da aufgrund der Corona-Pandemie eine persönliche Diskussion der Inhalte nicht möglich war, wurden Unternehmen der Immobilien-und Wohnungswirtschaft im Sommer 2020 aufgefordert, mittels einer Online-Befragung Feedback zum Entwurf des Kodex für Baukultur zu übermitteln und wurden so eingebunden. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die IREBS der Universität Regensburg.
Prof. Dr. Sven Bienert, Vorstand Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft /IREBS Institut der Universität Regensburg, spricht sich für diesen Kodex aus, denn: „In Zeiten steigender Bodenpreise und immer höherer Baudichten wird das Thema einer „Guten Baukultur“ immer wichtiger. Auch in der immer wichtiger werdenden Nach- und Umnutzung – beispielsweise von Kirchen die verstärkt auf den Markt kommen – wird die Immobilienwirtschaft diese Form der sozialen Verantwortung in Zukunft verstärkt beschäftigen.“
„Unser Ziel ist es, die Immobilienwirtschaft zukunftsfähig zu machen,“ so Karin Barthelmes-Wehr, Geschäftsführerin des ICG. „Hierzu gehört, dass wir die Akteure der Branche ermutigen, sich mit allen Anforderungen von ESG (Environment Social Governance) auseinanderzusetzen und hierbei neue Allianzen zu schmieden. Hierfür bietet der von uns vorgelegte Kodex für Baukultur eine sehr gute Grundlage im Bereich Planung, Entwicklung und Bau.“
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, betont: „Der Kodex für Baukultur stellt nun die Verantwortung des immobilienwirtschaftlichen Handelns für die räumlich auf uns wirkende, gebaute Umwelt und die daraus resultierenden Konsequenzen in den Fokus, womit Unternehmen in ihrer baukulturellen Kompetenz wachsen. Im Ergebnis profitiert durch den jetzt vorliegenden Kodex für Baukultur die Qualität der gebauten Umwelt.“
Den vollständigen »Kodex fürBaukultur« und eine Dokumentation des Beteiligungsprozesses finden Sie auf unserer Webseite. Er enthält folgende Forderungen (gekürzt).
Haltung und Werte:
• Ganzheitliche Baukultur
• Umsichtiges Handeln bei Neubau und Bestandsentwicklung
• Wertschätzung bereits bestehender Baukultur
Visionen und Ziele:
• Bestände nutzen
• Ressourcen schonen
• Vielfalt und Mischung fördern
Prozesse und Mittel:
• Lebenszyklusbetrachtung
• Qualitätssicherung
• Kooperative Zusammenarbeit
Zu den Unterstützern der Kodex für Baukultur zählen bereits:
• Art Invest
• Wertgrund
• Landmarken AG
• COPRO Projektentwicklung GmbH
• PRIMUS developments GmbH
Quelle: PM der Bundesstiftung Baukultur vom 17.5.2021
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