Das Sand das Gestein des Jahres ist haben vermutlich noch nicht besonders viele mitbekommen. Warum das so ist, darüber berichtet der Beitrag „Sand – der unterschätzte Rohstoff“ (28 Min.) vom 11.9.2016 im ZDF. Denn Experten warnen: Aus unserem wenig bekannten Sand-Hunger könnte in Zukunft eine weltweite Sand-Krise werden.
Denn:
Weltweit werden jährlich 15 Milliarden Tonnen der Körnchen verbraucht – Tendenz steigend.
Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt pro Jahr 2,9 Tonnen Sand. Etwa 80 Prozent davon stecken in den Häusern, Straßen, Brücken.
200 Tonnen Sand stecken in einem Einfamilienhaus
30.000 Tonnen Sand stecken in einem Kilometer einer sechsspurigen Autobahn
Baustoffrecycling von Sand bzw. der mineralischen Baustoffe, ist zwar möglich, aber in der Praxis handelt es bisher vor allem um Downcycling. Deshalb wird in Konzepten für ökologische Gebäude die Substitution von mineralischen Baustoffen durch nachwachsende Baustoffe favorisiert. Wie das konkret aussehen kann, zeigen zahlreiche Siedlungen und Quartiere: www.holzbau.siedlungen.eu.
Andere Länder machen es vor: Spanien beschließt Tempo 30 in Städten; in französischen Städten mit Tempo 30 gibt es 70 Prozent weniger tödliche Unfälle
Bundesregierung scheitert an „Vision Zero“ und ignoriert Tempo 30 als Sofortmaßnahme in Eckpunktepapier für neues Verkehrssicherheitsprogramm
Aktuelle Woche der Straßenverkehrssicherheit der Vereinten Nationen identifiziert Herabsetzung der Regelgeschwindigkeit innerorts auf 30 km/h als zentrale Maßnahme zum Schutz von Menschenleben
Berlin, 19.5.2021: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erneuert ihre Forderung nach einer reduzierten Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts als Sofortmaßnahme zur Vermeidung von Verkehrstoten und Schwerverletzten. Vergangene Woche hat Spanien mit sofortiger Wirkung die Höchstgeschwindigkeit auf Hauptstraßen auf 30 km/h herabgesetzt. Aktuell läuft die Woche der Straßenverkehrssicherheit der Vereinten Nationen unter dem Motto #love30. Dabei hatte sich auch die Weltgesundheitsorganisation WHO für weltweit Tempo 30 in Städten und Dörfern ausgesprochen.
Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Immer mehr Länder gehen voran und beweisen, dass Tempo 30 innerorts nicht nur die Zahl und Schwere der Verkehrsunfälle reduziert, sondern auch die Lärmbelastung senkt, die Luftqualität verbessert und die Lebensqualität erhöht. In unserem Nachbarland Frankreich gilt Tempo 30 schon seit 2020 in 200 Städten und hat dort zu 70 Prozent weniger tödlichen Unfällen geführt. Unsere Forderung nach Tempo 30 innerorts, die nun auch von der Weltgesundheitsorganisation unterstützt wird, ist konsequent und sollte noch 2021 in Deutschland umgesetzt werden. Dass Herr Scheuer keine sinnvollen Maßnahmen beschließt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, ist mittlerweile bekannt. Zumindest von den Grünen erwarten wir hier jedoch eine klare Positionierung: Kein Koalitionsvertrag ohne Tempo 30 in unseren Städten!“
Die schnelle Umsetzung von Tempo 30 ist besonders dringend, da die Bundesregierung mit dem im Koalitionsvertrag verankerten Ziel der „Vision Zero“ krachend gescheitert ist. Bis 2020 sollte eigentlich die Zahl an Unfalltoten um 40 Prozent reduziert werden. Mit den Maßnahmen der Bundesregierung gab es nur magere 25 Prozent weniger Unfalltote seit 2010. Seit Ende 2020 muss Deutschland zudem gänzlich ohne aktuelles Verkehrssicherheitsprogramm auskommen, weil das alte Programm ausgelaufen ist. Dennoch blendet das Eckpunktepapier der Bundesregierung, das als Grundlage für das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2021-2030 dient, eine Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit als Lösungsansatz vollkommen aus.
BN – Eignet sich das Dach meines Hauses oder Betriebsgebäudes für eine Photovoltaikanlage oder eine solarthermische Anlage? Diese Frage lässt sich jetzt schnell und bequem online mit Hilfe des neuen Solardachkatasters der Stadt Bonn beantworten. In einer gebäudescharfen Kartendarstellung weist eine farbliche Markierung darauf hin, ob und in welchem Umfang ein Dach zur Energiegewinnung mittels Sonnenkraft geeignet ist. Schrittweise lassen sich darüber hinaus weitere Informationen zum Beispiel zur Wirtschaftlichkeit über einen Ertragsrechner abrufen.
Für die Dächer aller rund 129.000 Gebäude im Stadtgebiet wurde die Eignung zur solaren Energieerzeugung mit einer aktuellen, verbesserten Datengrundlage neu berechnet. Dafür wurden Höhenrasterdaten herangezogen, die mittels Laserscan-Befliegung im Frühjahr 2016 von der Bezirksregierung Köln ermittelt wurden. Gegenüber der Vorgängerversion von 2010 kennzeichnet das neue Bonner Solardachkataster unter anderem eine vierfach höhere Auflösung und eine differenziertere Ausweisung der Dachflächen.
Berechnet wurden sowohl die Eignung der Dachflächen zur Stromerzeugung über Photovoltaikanlagen als auch zur Brauchwassererwärmung und erstmals auch zur Unterstützung der Gebäudeheizung über solarthermische Kollektoren. Berücksichtigt wurden bei den Berechnungen zudem die aktuell veränderten Rahmenbedingungen hinsichtlich Einspeisevergütungen und Eigenverbrauch von erzeugtem Solarstrom.
So funktioniert die Anwendung
Im Stadtplan kann man sich für jedes Gebäude die installierbare Anlagengröße und viele zusätzlichen Daten wie Erträge und Einsparpotenziale anzeigen lassen. In einem neu entwickelten Ertragsrechner können unter Eingabe zusätzlicher benutzerspezifischer Informationen wie Stromverbrauch oder Haushaltsgröße Kosten und Erträge errechnet und gegenübergestellt werden. So kann sich jede Eigentümerin und jeder Eigentümer schnell einen Überblick über die Eignung seines Gebäudes zur Nutzung der Solarenergie verschaffen. Eine detaillierte Anleitung gibt es unter www.bonn.de/…solardachkataster.php.
Die Stadt Bonn weist darauf hin, dass es sich bei den Informationen aus dem Solardachkataster um eine erste unverbindliche Einschätzung handelt. Wesentliche Voraussetzungen für eine Entscheidung zum Bau einer Anlage, wie beispielsweise der Zustand des Daches oder die statische Eignung, können nur durch geeignete Fachbetriebe oder qualifizierte Beratungsorganisationen geklärt werden. Hinweise dazu finden sich auf den Internetseiten des Solardachkatasters.
Bonner Dächer haben Potenzial
Nach der Potenzialanalyse des Solardachkatasters sind 6.800.000 Quadratmeter in Bonn für die Stromgewinnung durch die Sonne geeignet. Das entspricht etwa der Größe von 950 Fußballfeldern. Auf dieser Fläche ließen sich ca. 800.000 Megawattstunden Strom erzeugen. Damit könnte rund 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Bonn gedeckt werden. Für die Solarthermie weist das Ergebnis der Potenzialanalyse 88.461 Gebäude in Bonn aus, die für diese Form der Energiegewinnung genutzt werden können. Dies entspricht etwa 70 Prozent der Gebäude in Bonn.
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